Freitag, 3. Mai 2024

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Blinklicht

"999"

Tempolimit-Anzeige in einem Kleinwagen bei unserem "Auto im Alltag"-Test. (gk)

"Soll ich Sie mal zusammen mit dem Auto fotografieren?"

Netter Passant, der gesehen hat, dass wir Aufnahmen von einem sportlichen Testwagen gemacht haben. (gk)

"Geh' Ford"

Abgewandelter "Geh' fort"-Fernsehspruch von Heinz Becker/Gerd Dudenhöffer. (gk)

Komfortabler Gleiter

Hyundais neue Elektro-Limousine Ioniq 6 steht in drei Leistungsstufen und zwei Batteriegrößen zur Wahl

Von Günther Koch/Life-Magazin

Von außen fällt beim Ioniq 6 sofort das stromlinienförmige Aussehen auf. Foto: Günther Koch

Mainz – Hyundai ist nachhaltig unterwegs. Der Anteil der Koreaner an Zulassungen mit alternativen Antrieben steigt, hat 2022 bei uns bei 105 074 Gesamtverkäufen schon 67 Prozent betragen, darunter der für die rein batterieelektrischen mit 31 Prozent, rechnet Deutschland-Chef Jürgen Keller jetzt bei der nationalen Fahrvorstellung des neuen Ioniq 6 in Mainz vor. Die vollelektrische Limousine steht bereits zum Einstiegspreis ab 43 900 bei den Händlern.

Nächster Vollstromer

Das Auto: Mit dem nächsten Vollstromer, 4,85 Meter lang, 1.88 Meter breit, 1,49 Meter hoch, Radstand 2,95 Meter, Kofferraum 401 Liter hinten plus 45 Liter vorn, macht Hyundai seit längerem – seit dem Sonata von 1991 bis 2010 – wieder ein Angebot im Limousinen-Segment, einem, das in Deutschland zuletzt allerdings doch immer mehr zurückgegangen ist. Mit dem optisch eher retro-futuristischen Plattformbruder Ionig 5 hat der elegant-flotter wirkende Ioniq 6 unter anderem das besondere Pixelsystem in Front- und Heckleuchten, die beiden Zwölf-Zoll- Cockpitdisplays, nachhaltige Materialien im genauso luftigen wie komfortablen Inneren, 800-Volt-Batteriesystem und die Möglichkeit gemeinsam, das Auto dank spezieller Ladefunktion externer Geräte mit 220-Volt-Spannung nutzen zu können. Zur Eingewöhnung in die Bedienung sollte man sich etwas mehr Zeit nehmen.

Blick auf die Frontpartie mit dem Markenlogo vorn auf der Haube.

Zweimal Heck, einmal Allrad    

Der Antrieb: Zwei Heckantriebler mit jeweils einem Elektromotor, 53,0-, 77,4-Kilowattstunden-Batterie, 111/151, 168/228 kW/PS und 350 Newtonmetern Drehmoment stehen zur Wahl sowie eine Allradvariante mit zwei Elektromotoren, 77,4-Kilowattstunden-Batterie, 239/325 kW/PS und 605 Newtonmetern. Die leer 1850 bis 2113 Kilo schweren Hyundai beschleunigen in 8,8, 7,4 und 5,1 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100, sind alle drei bei 185 Stundenkilometern abgeregelt. Über ein einstufiges Reduktionsgetriebe gelangt die Kraft auf die Räder. Die Reichweiten geben die Koreaner mit 429, 614 und 583, für die Stadt mit 586, 777 und 745 Kilometern an, den kombinierten Verbrauch nach WLTP mit 13,9, 14,3 und 15,1 Kilowattstunden pro 100 Kilometer. Das Laden soll je nach Anschluss 18, 58, 73 Minuten für 10 bis 80 Prozent bis 5:25, 7,10 Stunden für 10 bis 100 Prozent dauern.

Vorn ist noch ein 45-Liter-Staufach untergebracht. Blick ins moderne Cockpit.

Angenehm ausgewogenes Fahrgefühl

Das Fahren: Die erste Ausfahrt hat im Spitzenmodell auf verschiedenen Fahrprofilen mit unterschiedlichen Fahrmodi über eine mittlere Strecke stattgefunden. Was die restliche Akkuleistung, die verbliebene Reichweite und den Stromverbrauch betrifft, haben wir diese nach insgesamt eher moderater Fahrweise mit 73 Prozent, 357 Kilometern und 16,2 Kilowattstunden vom Bordcomputer abgelesen. Ein Kurvenjäger ist der Ioniq 6 mit Blick auf Fahrwerk und Lenkung sicher nicht. Vielmehr stellt sich, von den auf Dauer etwas nervig piepsenden elektronischen Hilfen mal abgesehen, bei allem Durchzugsvermögen, das auch dieser Hyundai aufweisen kann, unterm Strich ein durchaus angenehm ausgewogenes Fahrgefühl ein, was auf der Autobahn bei freier Fahrt fast schon in beruhigendes Gleiten übergehen kann.      

Modellschriftzug am Heck. Der Kofferraum hinten fasst 401 Liter.

Schon umfangreiches Basispaket

Die Ausstattung: Beim Basismodell gehören etwa schon Voll-LED-Scheinwerfer, LED-Rückleuchten, Zwei-Zonen-Klimaautomatik, Multimedia/Infotainment, 12,25-Zoll-Digitalcockpit, 12,25-Zoll-Navigationssystem, Digitalradio, Smartphone-Einbindung, Sitzheizung vorn, beheizbares Lenkrad, Adaptivtempomat mit Stopp-Funktion, Spurfolgeassistenz, Einparkhilfe, Rückfahrkamera und 18-Zoll-Leichtmetallräder mit 225er-Reifen zum Grundumfang. Die drei Lines darüber sind mit Paketen bestückt, die Dynamiq, Techniq und Uniq heißen. Sie fahren ab Werk etwa mit Wärmepumpe, Ausstiegs-, Totwinkel- und Querverkehrswarner, dann Matrix-LED-Scheinwerfern, Headup-Display, Notbrems- und Autobahnassistenz sowie interaktiven Pixel am Lenkrad, Soundsystem, Pedalen in Aluminiumoptik, Leder, Parkassistenz mit Fernbedienung und Umgebungskamera daher.       

Heck-Seitenansicht der Limousine. Und so sieht sie von der Seite aus.

Vorerst Elektro-Flaggschiff

Alles in allem: Für die einen sieht der stromlinienförmige, möglicherweise sogar polarisierende Ioniq 6 von der Seite vorn wie hinten fast identisch aus. Oder wie ein Mercedes CLS. Andere wollen in der Heckansicht so etwas wie einen Porsche 911 erkennen. Fest steht: Der Ioniq 6 ist, bis der Ioniq 7 kommt, das Elektro-Flaggschiff der Koreaner, die für Ende 2024 sogar schon einen sportlichen Ioniq 5N planen. Und auch in Sachen Nachhaltigkeit geht’s weiter. Hyundai will jedenfalls 2026 alle Modellreihen in Deutschland mit alternativen Antrieben versehen haben, ab 2035 in Europa nur noch lokal schadstofffreie Autos verkaufen und 2045 weltweit klimaneutral sein.

Datenblatt

Motor: Elektro. Leistung: 111/151, 168/228, 239/325 kW/PS. Maximales Drehmoment: 350, 350, 605 Newtonmeter. Beschleunigung: 8,8, 7,4, 5,1 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 185 Stundenkilometer. Antrieb: Heck, Allrad. Getriebe: Einstufig mit Reduktion. Batteriekapazität: 53,0, 77,4, 77,4 Kilowattstunden. Reichweite: 429, 614, 583, in der Stadt 586, 777, 745 Kilometer. Umwelt: Laut Datenblatt kombinierter Verbrauch nach WLTP 13,9, 14,3 15,1 Kilowattstunden pro 100 Kilometer. Ladedauer: Je nach Anschluss 18, 58, 73 Minuten für 10 bis 80 Prozent bis 5:25, 7,10 Stunden für 10 bis 100 Prozent. Grundpreis: 43 900 bis 52 100, 54 000 bis 60 200, 61 100 und 64 200 Euro.

KoCom/Fotos: Günther Koch/Thorsten Weigl (2)

20. Juni 20223