Freitag, 3. Mai 2024

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Dreifache Kraft

Jeep lässt neuen 380-PS-Grand-Cherokee als Plug-in von Benziner und gleich zwei Elektromotoren antreiben

Von Günther Koch/Life-Magazin

Mit dem Grand Cherokee ist Jeep im Segment der größerern Fullsize-SUV unterwegs. Foto: Koch

Geisenheim – Die auf Geländewagen spezialisierte US-amerikanische Stellantis-Konzernmarke Jeep hat national gerade auf Burg Schwarzenstein oberhalb von Geisenheim im Rheingau das ab 79 500 Euro teure europäische Flaggschiff seiner Modellpalette, den neuen Grand Cherokee vorgestellt, und zwar als Plug-in-Hybrid 4xe.

Fünfte Generation

Das Auto: Die mittlerweile fünfte Generation seit 1992 ist 4,91 Meter lang, bis zu 2,14 Meter breit und je nach Version 1,79 bis 1,87 Meter hoch. Der Radstand misst 2,96 Meter. Architektur, Karosserie und Design sind neu. Im wertigen Innenraum ist Platz selbst im Fond ausreichend vorhanden. Der Kofferraum fasst erweiterbare 533 Liter. Zentralmonitor und digitale Instrumentenanzeige mit höherer Arbeitsgeschwindigkeit und „Over the-Air“-Updates, beide mit jeweils 26-Zentimeter-Diagonale, dominieren das recht übersichtliche und wohl auch deshalb eigentlich doch rasch im Griff befindliche Cockpit. Ebenso verfügbar sind ein gleich großer Beifahrer-Bildschirm und ein gleich großes Headup-Display vor dem Fahrer.

Blick auf die Frontpartie mit dem Markenlogo vorn über dem Kühlergrill.

Turbo und Hochvolt

Der Antrieb: Der bis 210/190, rein elektrisch 135 Stundenkilometer schnelle, in 6,3 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 spurtende Grand Cherokee wird nur als Plug-in-Hybrid angeboten. Seine 4xe genannte Technologie nutzt nach Angaben von Jeep den Elektroantrieb, um den besonderen Jeep-Charakter und die Geländetauglichkeit der Marke zu verstärken. Ein 2,0-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner und zwei Hochvolt-Elektromotoren treiben den Teilzeitstromer an. Er wartet im System mit 380 PS und kraftvollen 640 Newtonmetern Drehmoment auf. Die Acht-Gang-Automatik ist mit Untersetzung kombiniert. Die Batterie hat 17,3 Kilowattstunden Kapazität. Die rein elektrische Reichweite gibt der Hersteller für die Stadt mit 44 bis 48, kombiniert mit 51 Kilometern an. 

Motormäßig ist ein Benziner mit zwei Elektromotoren kombiniert. Blick ins moderne Cockpit.

Mit 4x4-Fähigkeiten

Das Fahren: Das aufwendige Fahrwerk könnte Unebenheiten der Fahrbahn ruhig etwas eleganter parieren. Gleich zwei Antriebssysteme über vier Räder sind für die Straßen- und Geländeeigenschaften an. Die jetzt mit elektronischer, halbaktiver Dämpfung versehene Luftfederung ermöglicht fast 28 Zentimeter Bodenfreiheit und 61 Zentimeter Wattiefe. Im noch mehr aufs Unterwegssein abseits des Asphalts ausgerichteten Trailhawk ist der elektrisch entkoppelbare Querstabilisator für die Vorderachse erstmals Serie, was mehr Achsverschränkung und dadurch auch mehr Traktion auf Felsen sowie in schwierigem Gelände verspricht. Böschungs- und Rampenwinkel verleihen ebenfalls diesem leer knapp 2,5 Tonnen schweren Jeep, der Lasten bis 2215/2332 Kilo ziehen kann, echte 4x4-Fähigkeiten. Fünf Fahrmodi – Fels, Sand/Matsch, Schnee, Auto, Sport – stehen zur Wahl. Bergab assistiert eine spezielle elektronische Hilfe. Zwar ist eine aktive Geräuschunterdrückung an Bord, doch kann die leider nicht alles in angenehmeres Flüstern umwandeln, was zu vernehmen ist, wenn sich der Benziner auf den elektrischen Betrieb zuschaltet.

Modellschriftzug auf der Seite. Heck-/Seitenansicht des fünftürigen Fünfsitzers.

Vom Limited bis zum Trailhawk

Die Ausstattung: Im Basispaket Limited sind etwa schon LED-Scheinwerfer, LED-Heckleuchten, elektrische Kofferraumklappe, Zwei-Zonen-Klimaautomatik, Navigation, Soundsystem, Leder, Notbremsassistenz, Fußgänger-, Radfahrer-, Verkehrszeichenerkennung, Müdigkeits-, Auffahr-, Totwinkelwarner, aktive Spurhaltehilfe, Kreuzungsassistenz, Adaptivtempomat mit Abstandsregelung und 20-Zoll-Leichtmetallräder mit 265er-Reifen Standard. Beim Overland darüber zählen Vier-Zonen-Klimaautomatik, Headup-Display, Nappaleder, Panorama-Glasschiebedach, Luftfederung und Adaptivdämpfer zum Grundumfang. Beim Summit Reserve sind es 360-Grad-Kamera, Nachtsichtsystem, Quer- und Längsparkhilfe, Autobahnassistenz und 21-Zöller mit 275er-Reifen. Beim Trailhawk machen zusätzlich unter anderem noch Offroad-Frontkamera und elektronische Differenzialsperre an der Hinterachse den Unterschied aus.

Der Kofferraum fasst mindestens 533 Liter. Und so sieht der große Jeep seitlich aus.

Zumal in höherer Klasse

Alles in allem: Die Optik des Grand Cherokee passt. Die Qualität ist bemerkenswert. Von einem Jeep, auch von einem teilelektrifizierten, darf man, zumal in der Audi-Q7-, BMW-X5-, Mercedes-M- und VW-Touareg-Klasse, Souveränität auf der Straße wie im Gelände erwarten. Für den Hersteller jedenfalls hat sich nach eigenen Angaben die Plug-in-Hybrid-Kennung 4xe bereits als „authentisch Jeep“ etabliert. Compass und Renegade tragen seit 2020 diesen Zusatz im Namen. Der Wrangler seit 2021. Nun der Grand Cherokee. Mit Renegade-e, Compass-e und Avenger-e fahren zudem auch schon drei Vollstromer vor. Und im Jahr 2030 will Jeep dann wenigstens in Europa nur noch ganz spezielle SUV im Prgoramm haben, nämlich „100 Prozent lokal emissionsfreie".  

Datenblatt

Motor: Vierzylinder-Turbobenziner plus zwei Elektromotoren vorn/hinten. Hubraum: 2,0 Liter. Leistung Verbrenner: 200/272 kW/PS. Leistung Elektromotoren: 107/145 kW/PS. Leistung System: 280/380 kW/PS. Maximales Drehmoment Verbrenner: 400 Newtonmeter. Maximales Drehmoment Elektromotoren: 245 Newtonmeter. Maximales Drehmoment System: 640 Newtonmeter. Beschleunigung: 6,3 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 210 (Trailhawk 190), rein elektrisch 135 Stundenkilometer. Antrieb: Allrad. Getriebe: Acht-Gang-Automatik. Umwelt: Laut Datenblatt Mixverbrauch 2,6-2,9 Liter pro 100 Kilometer, 60-68 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer. Elektrische Reichweite: 44-48 Kilometer kombiniert, 51 Kilometer in der Stadt. Abgasnorm: Euro-6d. Grundpreis: 79 500 bis 99 900 Euro.

KoCom/Fotos: Günther Koch

7. Juni 2023