Sonntag, 28. April 2024

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Blinklicht

"999"

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"Soll ich Sie mal zusammen mit dem Auto fotografieren?"

Netter Passant, der gesehen hat, dass wir Aufnahmen von einem sportlichen Testwagen gemacht haben. (gk)

"Geh' Ford"

Abgewandelter "Geh' fort"-Fernsehspruch von Heinz Becker/Gerd Dudenhöffer. (gk)

Alfa Romeo Tonale

Diesmal im Test als 130-PS-Hybridbenziner Speciale

Von Günther Koch/Life-Magazin

Der Tonale, seit 2022 im Programm, ist Alfas dritte Baureihe ach Giulia und Stelvio. Foto: Koch

Es gibt ihn seit 2022. Der kompakte Tonale, wie der größere Stelvio nach einem Alpenpass benannt, ist das zweite SUV von Alfa Romeo. Auf Ebene des Stellantis-Konzerns, zu dem die einst noble italienische Marke gehört, gilt Jeeps Compass als Schwestermodell. Premiumkonkurrenten sind BMW X1, Audi Q3, Mercedes GLA und Volvo XC40. Wir haben den Tonale jetzt als Basis-Hybridbenziner Speciale mit Automatik gefahren.

Außen & Innen

Der in Italien gebaute, aus dem Konzernregal mit bestückte Tonale kommt solide verarbeitet daher, mutet recht wertig an, ist 4,53 Meter lang, 1,84 Meter breit und 1,60 Meter hoch, verfügt über 2,63 Meter Radstand und einen Kofferraum, der 500 bis 1550 Liter fasst. Lange Motorhaube, flache Frontscheibe, GT-Linie, skulpturalere Seitenansicht und Schrägheck fallen auf. Dreiteilige LED-Scheinwerfer flankieren den Scudetto-Kühlergrill. Auch die dreiteiligen Rückleuchten ziehen den Wagen mit den markentypisch gelochten Felgen optisch in die Breite. Vorn ist ordentlich Platz, im Fond geht es beengter zu. Die bauartbedingt nach hinten coupéhaft-sportlicher abfallende Dachlinie schränkt die Sicht etwas ein. Im recht übersichtlichen Digitalcockpit liegen Anzeigen und Armaturen ganz gut im Blick.

Blick auf die Front mit markentypischem Scudetto-Kühlergrill samt Alfa-Logo.

Motor & Umwelt

Vierzylinder-Hybridturbobenziner mit 48-Volt-Technik samt kleinen Elektromotor. 1,5 Liter Hubraum. 96/130 kW/PS (Verbrenner), 15/20 kW/PS (Elektromotor). Maximal 240 Newtonmeter Drehmoment (Verbrenner) ab 1500 Touren. Maximal 55 Newtonmeter Drehmoment (Elektromotor). In 9,6 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Spitze 198 Stundenkilometer. Vorderradantrieb. Sieben-Gang-Doppelkupplungsautomatik. Testverbrauch 7,4 Liter pro 100 Kilometer, nach WLTP 129-139 Gramm Kohlendioxidausstoß bei angegebenen 5,7-6,1 Litern Mixverbrauch. Abgasnorm: Euro-6d.*

Unter der Haube sitzt ein 1,5-Liter-Turbobenziner. Blick ins moderne Cockpit.

Fahren & Sicherheit

Die vom Jeep Compass und Jeep Renegade eigentlich schon länger bekannte Technik könnte für ein neues Modell, zudem einen Alfa, ruhig mehr auf der Höhe der Zeit sein. Die Abstimmung des Fahrwerks geht noch in Ordnung; so passt etwa das Dämpfsystem die Dämpfleistung an die Bewegungsfrequenz der Karosserie an. Die Automatik jedoch könnte frischer wirken, die elektrische Servolenkung doch direktere Rückmeldung geben. Mit der DNA genannten Dynamikkontrolle sind per Drehrad die Fahrprogramme Natural, Advanced Efficiency für effizienteres Unterwegssein und Dynamic einstellbar. Zur Fahrdynamik tragen elektronisches Sperrdifferenzial und aktive dynamische Momentenverteilung bei. Die elektrische Unterstützung beim Anfahren und Beschleunigen fällt etwas weniger stark auf als erhofft. Das gesamte System ist aber auf regeneratives Bremsen, also Rückgewinnung von Energie, ausgelegt. Elektronische Hilfen wie Müdigkeitsassistenz, Kollisionswarner, Spurhalte-, Spurverlassenshilfe und Tempomat mit Verkehrszeichenerkennung tragen zum höheren Standard-Insassenschutzniveau bei.

Heck-/Seitenansicht des fünftürigen Fünfsitzers. Modellogo/-schriftzug hinten.

Serie & Extras

Außer der Speciale genannten Auflage finden sich noch die Ausstattungen Super (ab 36 300 Euro), Sprint (ab 38 800 Euro), Ti (ab 42 800 Euro) und Veloce (ab 435 300 Euro) im Programm. Im versionsübergreifenden Serienpaket sind etwa schon Voll-LED-Scheinwerfer, Voll-LED-Heckleuchten, Zwei-Zonen-Klimaautomatik, Infotainment, 10,25-Zoll-Touchscreen, Digitalradio, Smartphone-Einbindung, Audiosystem, unten abgeflachtes Kunstleder-Sportlenkrad und 18-Zoll-Leichtmetallräder mit 235er-Reifen enthalten. Aufpreispflichtige Pakete und Optionen bei der Speciale-Auflage reichen etwa vom Sportpaket (900 Euro) über Autonomes-Fahren-Assistenzpaket (1500 Euro) und Panorama-Glasschiebedach (1650 Euro) bis zum Premiumpaket (2400 Euro) hinauf.   

Das Gepäckabteil fasst 500 bis 1550 Liter. Und so sieht der Tonale seitlich aus.

Preis & Leistung

Der Tonale – schön, ordentlich verarbeitet – fährt optisch keinesfalls als Mainstream vor, weckt im Detail sogar Erinnerungen an legendäre Alfas. Technisch und fahrdynamisch könnte er noch etwas mehr auf der Höhe der Zeit sein, punktet aber da, wo Giulia und Stelvio bis zur Aufwertung 2020 doch einige Kritik einstecken mussten, nämlich beim Infotainment bis hin zu „Over the Air“-Aktualisierungen via Funk. Laut Alfa ist der Tonale zudem das erste Serienfahrzeug, dessen gesamter Lebenszyklus mit fälschungssicherem, digitalem Zertifikat erfasst wird. Die Baureihe beginnt bei 36 300 Euro. Ein weiterer 48-Volt-Hybrid mit 118/160 und ein Turbodiesel mit 96/130 kW/PS finden sich in der aktuellen Liste, in der auch steht, der einzige Allrad, der Plug-in Q4 mit 206/280 kW/PS werde wohl ab Sommer 2023 verfügbar sein.

Datenblatt

Motor: Vierzylinder-Hybridturbobenziner mit 48-Volt-Technik und kleinem Elektromotor. Hubraum: 1,5 Liter. Leistung (Verbrenner): 96/130 kW/PS. Leistung (Elektromotor): 15/20 kW/PS. Maximales Drehmoment (Verbrenner): 240/1500 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Maximales Drehmoment (Elektromotor): 55 Newtonmeter. Beschleunigung: 9,6 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 198 Stundenkilometer. Antrieb: Vorderrad. Getriebe: Sieben-Gang-Doppelkupplungsautomatik. Umwelt: Testverbrauch 7,4 Liter pro 100 Kilometer, nach WLTP 129-139 Gramm Kohlendioxidausstoß bei angegebenen 5,7-6,1 Litern Mixverbrauch. Abgasnorm: Euro-6d. Grundpreis: 36 300/38 800 Euro (Ausstattung Super/Ausstattung Sprint). 

*(Unsere zweiwöchigen „Auto im Alltag“-Praxistests finden weitgehend standardisiert mit normalen Orts-, Landstraßen- und schnelleren Autobahnfahrprofilen bei dennoch eher moderater und möglichst konstanter Fahrweise ohne häufigere Lastwechsel statt. Wo sie vorhanden sind, probieren wir ebenfalls die unterschiedlichen Fahrprogramme aus. Mit dafür vorgesehenen SUV-Modellen wechseln wir zudem für eine etwa mittellange Strecke vom Asphalt ins Gelände).

KoCom/Fotos: Günther Koch

7. November 2022