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Avanti, Giorgio!

Alfa Romeo hat seine Sportlimousine Giulia und das Premium-SUV-Modell Stelvio aufgewertet

Von Wilfried Debelius/Life-Magazin

Mit der Giulia hat Alfa Romeos Versuch einer Neubelebung der Marke 2016 begonnen. Fotos: Alfa Romeo

München – Die Giulia 2016, der Stelvio 2017 – und schon stehen erste Überarbeitungen der Sportlimousine und des Premium-SUV-Modells an. Alfa Romeo aus dem Konzern Fiat Chrysler Automobiles hat sie gerade in München vorgestellt. Wichtigste Veränderungen sind zwei neue Leistungsstufen für die Dieselmotoren und eine neue Ausstattungsversion.

Neue Ausstattung

Giulia und Stelvio bauen auf einer Plattform auf, die bei den Italienern „Giorgio“ heißt. Ihre Motoren erfüllen alle, so Produktmann David Saravia, die Abgasnorm Euro-6d-Temp. Serie sind unter anderem Achtstufen-Automatik und Fahrdynamikregelung. Die Giulia verfügt über acht Ausstattungsniveaus, darunter Lusso und Business, die eher luxusorientiert sind, sowie die mehr sportlichen Veloce Ti und neu B-Tech. Beim Stelvio sieht es mit sieben Ausstattungen ähnlich aus, darunter Ti- und B-Tech-Line. Hinter B-Tech verbirgt sich ein hochwertigerer sportlicher Stil mit schwarz glänzenden Außendetails. Zur Ausstattung gehören etwa Bi-Xenon-Scheinwerfer mit dynamischem Kurven- und Abbiegelicht, dazu adaptive Abstandskontrolle, Connect-Radio mit Digitalempfang, Smartphone-Einbindung und 18-Zoll-Leichtmetallräder für die Giulia sowie 19-Zöller für den Stelvio. Die gewerblichen Versionen Business und Lusso richten sich mit entsprechender Ausstattung eher an Vielfahrer, Selbstständige und Manager.

Der Stelvio kam 2017. Auch er profitiert nun von den ersten Überarbeitungen.

Quadrifoglio-Akzente

Bei der Giulia mit Veloce-Ti-Paket und beim Stelvio Ti handelt es sich jeweils um die Spitzenmodelle der regulären Baureihen mit Akzenten der Quadrifoglio-Alfas. Als 280-PS-Benziner und 210-PS-Diesel sind sie überaus leistungsstark. Der Sportallrad ist dabei genauso Standard wie das Aktivfahrwerk und das mechanisches Sperrdifferenzial. Die Quadrifoglio-Sondermodelle in Anspielung auf Nürburgring-Nordschleife und Alfas Rückkehr in die Formel-1 sind auf 108 beziehungsweise 10 Einheiten pro Modell limitiert.

Die sportlichen Räder gehören zum B-Tech-Stelvio. Das Cockpit stammt aus der Veloco-Ti-Giulia.

Für die Marke exklusiv

Produktmann Anco van Driel unterstreicht die Bedeutung der einzelnen Komponenten für Giulia und Stelvio, angefangen von der Aerodynamik über Leichtbaumaterialien, Chassis/Fahrwerk, 50:50-Gewichtsverteilung, Motoren sogar bis 510 PS, Hinterrad-/Allradantrieb, Lenkung und Bremsen. Die zuerst mit der Quadrifoglio-Giulia eingeführte „Giorgio“-Architektur ist laut Van Driel exklusiv für Alfa konzipiert. Das dazu gehörige optionale Aktivfahrwerk überwacht kontinuierlich die Dämpfer, passt die Dämpfkraft automatisch sofort an jede Situation an, ist zudem mit der Fahrdynamikregelung verknüpft. Sportliche Dämpfung ist im Dynamik- und Rennmodus möglich, aus denen man auch problemlos wieder in die Komforteinstellung zurückschalten kann. Für erhöhten Fahrkomfort ist der in diesem Fall bei den Italienern „Natural“ genannte Fahrmodus da.

Die Giulia hat einen fast schon legendären Vorgänger. Sie fährt hier in B-Tech-Ausstattung vor.

Starke Beschleunigung

Die für „Giorgio“ neu entwickelten Motoren sind 2,0-Vierzylinder-Turbobenziner mit 200/280 PS und 330/400 Newtonmetern und der gleich doppelt aufgeladene 2,9-Liter-Biturbo mit 510 PS und 600 Newtonmetern. Die Turbodiesel mit 160/190/210 PS und 450/470 Newtonmetern holen sich ihre Kraft aus 2,2 Liter Hubraum. Wie spritzig sie sind, belegen Beschleunigungswerte bei der Giulia ab 3,9,  beim Stelvio ab 3,8 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Beim Allrad ist der sportlichere Hinterradantrieb Normalzustand. Bis zu 50 Prozent des Drehmoments kann das System aber auch an die Vorderachse leiten. Das Active Torque Vectoring hilft bei den Quadrifoglio-Alfas mit dem Kleeblatt, bei schnellem Fahren durch Kurven das kurveninnere Vorderrad abzubremsen, um für bestmögliche Antriebskraft im Verhältnis zum kurvenäußeren Rad zu sorgen.

Paket für Aerodynamik

Das geringere Gewicht sorgt für verbesserte Fahrdynamik, mit dem geringeren Verbrauch zudem für weniger Schadausstoß. Leichtbaumaterialien wie Kohlefaser und Aluminium finden sich an jeweils unterschiedlichen Stellen außen und innen, an Motor, Antriebswelle und Radaufhängung. Bei der Quadrifoglio-Giulia sorgt ein spezielles Aerodynamikpaket mit aktiven Aero-Splittern über Luftauslässe, den vollständig verkleideten Unterboden, Seitenschweller, Heckspoiler und Diffusor für noch mehr Windschnittigkeit. Die Bremsen sind auf Hochleistung getrimmt. Die elektrische Servolenkung steht mit ihrer direkten Übersetzung für präziseres Lenkverhalten.

Tonale nächster Schritt

Die vor allem gegen den BMW 3er positionierte Giulia beginnt preislich bei 37 000 Euro für Benziner und Diesel gleichermaßen, geht beim Quadrifoglio-Spitzenmodell hoch bis 79 000 Euro. Der Stelvio, angesiedelt im Umfeld etwa von Audi Q5, BMX X3 und Mercedes GLC, fängt als Diesel bei 41 000, als Benziner bei 44 000 Euro an; die Spitzenversion hier, die 510-PS-Variante, startet bei 89 000 Euro. Mit der Giulia haben die Italiener versucht, die einst sportliche Nobelmarke, die demnächst ihre Fahrzeug- und Rennsportgeschichte auch im Technikmuseum Sinsheim präsentiert, wieder neu zu beleben. Der Schwung des Neuanfangs schien zu verpuffen, denn danach kam trotz mancher Vorankündigung leider erst einmal nichts mehr. Mit dem Tonale immerhin, wie der Stelvio nach einem Pass in den Alpen benannt, ist nun ein nächstes Modell wenigstens in Aussicht. Doch handelt es sich dabei vorerst noch um eine Studie, eine für einen SUV-Kompakthybrid.

KoCom/Fotos: Alfa Romeo

2. April 2019