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"999"

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"Soll ich Sie mal zusammen mit dem Auto fotografieren?"

Netter Passant, der gesehen hat, dass wir Aufnahmen von einem sportlichen Testwagen gemacht haben. (gk)

"Geh' Ford"

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Ein Hauch von GTI

Honda zündet beim Sport-HR-V nun auch den Turbo / Spritziges Crossover-Update

Von Günther Koch/Life-Magazin

Der kleine Honda-Crossover HR-V ist jetzt auch als Sport mit Aufladung unterwegs. Fotos: Koch.

Lissabon – Ein bisschen SUV, ein bisschen Coupé, ein bisschen Minivan: Dem im Umfeld kleiner geländegängiger Crossover wie Ford EcoSport, Opel Mokka X oder oder VW T-Cross  platzierten HR-V (für Hybrid Recreation Vehicle) hat Honda im Rahmen der gerade in Lissabon vorgestellten Überarbeitung neben ein paar optischen Details auch noch einen spritzigeren Benziner spendiert, mit dem die Einstiegspreise der aktuell bei 21 590 Euro beginnenden Modellfamilie nun hoch bis 29 990 Euro gehen. Diesel gibt es nicht mehr.

Trotz Hartplastik

Das Auto: Die zweite Generation des HR-V, nach der Civic-Baureihe, dem Jazz und dem CR-V zuletzt der viertmeistverkaufte Honda bei uns, ist seit 2015 auf dem Markt, fährt mit neuen LED-Leuchten und modifiziertem Kühlergrill auf 4,29 Metern Länge solide verarbeitet vor, mutet für einen Klein-SUV trotz viel Hartplastik standesgemäß an. 2,61 Meter Radstand sorgen selbst im Fond, wo die coupéhafte Dachlinie zum Heck hin abfällt, noch für passabel Platz. Der variable, gut gegen Geräusche von außen abgeschirmte Innenraum ist schicker gestaltet. Das wandlungsfähige Gepäckabteil fasst 470 bis 1103, in der Sportausführung 448 bis 1043 Liter. Die aus dem Jazz bekannten „Magic Seats“-Rücksitze lassen sich leicht im Boden versenken. Im Cockpit geht es übersichtlich zu. Die Ablagen scheinen etwas klein geraten. Die digitale Bedienung könnte intuitiver sein.

Die Front wirkt etwas kraftvoller. Das Markenemblem sitzt vorn über dem Kühlergrill.

In schwarzem Lack

Die Ausstattung: Gleich vier davon gibt es. Standard schon in der Basisausführung Comfort sind City-Notbremsassistenz, Sparmodus, Tempomat, Multifunktionslenkrad, Sitzheizung, Klimaautomatik und 16-Zoll-Leichtmetallräder mit 215er-Reifen. Bei Elegance gehören zusätzlich Einparkhilfe, Geschwindigkeitsbegrenzer, Kollisionswarner, Rückfahrkamera, Spurhaltehilfe, Verkehrszeichenerkennung, Navigation und Digitalradio zum Grundumfang. LED-Scheinwerfer, Panorama-Glasscheibe mit Hebedach, Dachreling, Stoff/Leder-Sitzbezüge, schlüsselloses Zugangssystem und 17-Zöller sind es beim Exclusive. Als Sport, nur in Verbindung mit dem neuen Turbo angeboten, hat der HR-V unter anderem Sportpedale an Bord, ist auf 18-Zöllern mit 225er-Reifen unterwegs, verzichtet komplett auf Chrom, ist dafür mit Designdetails in schwarzem Lack bestück.

Nach dem Sauger ist der 182-PS-Turbo die neue Option. Das Cockpit ist schicker gestaltet.

Aufladung nach dem Sauger

Der Antrieb: Dem vorher bereits verfügbare 130-PS-Sauger haben die Japaner nun eine hubraumgleiche 1,5-Liter-Variante mit Aufladung zur Seite gestellt, die 182 PS stark ist, über ein breites Band von 1900 bis 5000 Touren 240 Newtonmeter zur Verfügung stellt und den leer bis 1435 Kilo schweren Sportturbo 215 oder 200 Stundenkilometer schnell macht. Wobei der neben der präzisen Sechsgang-Handschaltung lieferbare CVT-Automat mit sieben simulierten Schaltstufen zwar nicht ganz überzeugen kann, aber immer noch besser agiert als die vergleichbaren früheren Getriebe dieser Art mit ausgeprägtem Gummiband-Effekt. Den Mixverbrauch gibt Honda in diesem Fall nach dem realistischeren Prüfverfahren mit 6,7/7,1 Litern an. Bei uns hat der Bordcomputer des Turbos am Ende nach moderaten Orts- sowie zügigeren Landstraßen- und Autobahnfahrprofilen doch 8,4 Liter angezeigt.      

Moderne Leuchteinheit hinten mit Modellkennung. Das Sport-Gepäckabteil fasst 448 bis 1043 Liter.

Spezielle Performance-Dämpfer

Das Fahren: Der Vierzylinder schiebt den leer bis 1435 Kilo schweren Frontantriebler ordentlich voran, könnte aber noch etwas kultivierter laufen. Das insgesamt ganz gut ausbalancierte Fahrwerk federt bei aller Sportlichkeit der speziellen Performance-Dämpfer ausreichend komfortabel. Die variabel übersetzte, elektrische Adaptivlenkung gibt direktere Rückmeldung von der Straße. Die Scheibenbremsen, vorn innenbelüftet, packen standfest zu. Die Sportabgasanlage sorgt bei dem mit Frontlippe, Seitenschweller und Radlaufverkleidungen bestückten flotten Japaner für den entsprechenden Klang.

Heck-/Seitenansicht des fünftürigen Fünfsitzers. So sieht der kleine Crossover von der Seite aus.

Munter mit Aufladung

Alles in allem: Dass der Hubraum überschaubar ist, merkt man dem Vierzylinder an, doch mit Aufladung dreht der zusammen mit dem Update ab 6. April verfügbare Turbo munter hoch. Die Motor/Getriebe-Kombination vermittelt zumindest einen Hauch von GTI-Feeling. Die Federn und Dämpfer sind so abgestimmt, dass auch längere Strecken nicht zur Tortur werden. Wozu ebenfalls eine Technologie vorn und hinten beiträgt, die Seiten- und Verwindungsbewegungen der Karosserie entgegenwirkt. Nicht schlecht wäre Allradantrieb, aber den bieten, wenn überhaupt, selbst nur wenige Konkurrenten an.

Datenblatt

Motor: Ein Vierzylinder-Saugbenziner, ein Vierzylinder-Turbobenziner. Hubraum: 1,5 Liter. Leistung: 96/130, 134/182 kW/PS. Maximales Drehmoment: 155/4000, 240/1900-5000 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 10,2 bis 11,4, 7,8/8,6 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 192/187, 215/200 Stundenkilometer. Umwelt: Laut Honda Mixverbrauch 6,6-6,7/6,6-6,8, 6,7/7,1 Liter pro 100 Kilometer, 148-152/150-155, 151/162 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer. Preis: 21 590 bis 29 990 Euro.

KoCom/Fotos: Günther Koch

29. März 2019