Sonntag, 28. April 2024

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Blinklicht

"999"

Tempolimit-Anzeige in einem Kleinwagen bei unserem "Auto im Alltag"-Test. (gk)

"Soll ich Sie mal zusammen mit dem Auto fotografieren?"

Netter Passant, der gesehen hat, dass wir Aufnahmen von einem sportlichen Testwagen gemacht haben. (gk)

"Geh' Ford"

Abgewandelter "Geh' fort"-Fernsehspruch von Heinz Becker/Gerd Dudenhöffer. (gk)

Später sogar Active

Ford Focus startet zunächst mit fünftürigem Fließkheck und mit Kombi in vierte Auflage

Von Günther Koch/Life-Magazin

Ford Focus, hier als 1,0-Liter-Limousinen-Turbobenziner mit 125 PS. Foto: Koch

Tourettes – Zusammen mit dem Fiesta ist der Focus der meistverkaufte Ford in Deutschland. Mal liegt der Kleinwagen vorn, mal das in Saarlouis vom Band laufende Kompaktmodell, dessen gerade in Südfrankreich vorgestellte Neuauflage ab September zu Einstiegspreisen ab 18 700 Euro bei den Händlern steht. Sie tritt im Umfeld deutscher Konkurrenten wie Opel Astra und VW Golf oder ausländischer wie Hyundai i30, Kia Ceed, Mazda3, Peugeot 308, Renault Mégane, Seat Leon, Skoda Octavia oder Toyota Auris an.

Länger, breiter, flacher

Das Auto: Dabei handelt es sich um die vierte Generation, solide verarbeitet und für die Mittelklasse relativ wertig anmutend. Sie kommt länger und breiter als der Vorgänger daher, baut aber auch etwas flacher. Die fünftürige Fließhecklimousine und der nach wie vor Turnier genannte Kombi, jeweils 1000 Euro teurer, strecken sich so künftig auf fast bis zu 4,4/4,7 Metern. Der größere Radstand, der für mehr Geräumigkeit ebenfalls im Fond sorgt, beträgt bei beiden in Zukunft 2,7 Meter. Selbst wenn es noch größere gibt: Die Kofferräume fassen nun 341/575 bis 1354/1653 Liter, allein bei der Limousine ein Zuwachs von 25 bis 92 Litern. Inzwischen geht es auch in den meisten Ford-Cockpits wie beim Focus dank moderner berührungsempfindlicher Displays ziemlich übersichtlich zu.    

Sogar luxuriöser Vignale

Die Ausstattungen: Zunächst stehen fünf zur Wahl. Schon im Basispaket Trend sind etwa Klimaanlage, Audiosystem, Fahrspur-, Fahrspurhaltehilfe, Auffahrwarnung, Fußgänger-, Fahrraderkennung, Lederlenkrad und 16-Zöller mit 195/205er-Reifen enthalten. Bei Cool & Connect gehören bereits Navigation, dazu Achtzoll-Touchscreen, Vernetzung, Sprachsteuerung, Tempomat samt Begrenzer, Parkpilot, Sportsitze und Leichtmetallräder zum Grundumfang. Der ST-Line ist mit speziellen Stoßfängern, Seitenschwellern, Heckdiffusor, Doppelrohr-Auspuffanlage, Pedalen mit Aluminium-Auflage und 17-Zöllern mit 215er-Reifen bestückt. Als Titanium hat der neue Focus Zweizonen-Klimaautomatik an Bord. Beim luxuriöseren Vignale schließlich sind LED-Scheinwerfer, Headup-Display, aktive Ein-/Ausparkfunktion und Leder Standard.

Fünf Benziner, drei Diesel

Die Antriebe: Da sind die Kölner mit den gleich fünf Dreizylinder-Ecoboost-Turbobenzinern mit 85, 100, 125, 150 und 182 PS sowie den drei erst bei 22 800 Euro beginnenden EcoBlue-Vierzylinder-Turbodiesel mit 95, 120 und 150 PS breit aufgestellt. Die 1,0, 1,4, 1,5 und 2,0 Liter großen Aggregate mit intelligenter Zylindersteuerung machen diese leer auf 1322 bis 1559 Kilo abgespeckten Ford in der Spitze 175 bis 222 Stundenkilometer schnell. Sechsgang-Schaltgetriebe, für die 125- und 150-PS-Benziner sowie für die 120- und 150-PS-Diesel erstmals Achtstufen-Automaten übertragen in den Frontantrieblern die Kraft auf die Räder. Verbrauch und Kohlendioxidausstoß sollen um bis zu zehn Prozent sinken. In Verbindung mit der spritsparenden Stopp/Start-Technik gibt Ford den Mixverbrauch mit lediglich 3,5 bis 6,2 Litern an, zumindest im Datenblatt. Alle Motoren erfüllen bereits die neue strengere Abgasnorm. 

Zwei verschiedene Hinterachsen

Das Fahren: Wir sind im 120-PS-Diesel-Kombi und in der 125-PS-Benziner-Limousine, beide handgeschaltet, unterwegs gewesen. Deren Bordcomputer haben bei uns am Ende nach wechselnden Stadt-, Landstraßen- und eher moderaten Autobahnfahrprofilen 5,8 (statt um die viereinhalb) und 6,4 (statt rund fünf) Liter angezeigt. Beim Fahrwerk, auf Wunsch auch als interaktives System mit adaptiver Dämpferregelung, setzt Ford erstmals zwei unterschiedliche Hinterachsen ein, die eine, die bei den 1,0-Liter-Benzin- und 1,5-Liter-Diesellimousinen agileres Kurvenfahren erlaubt, die andere, die bei allen Kombis sowie bei den 1,5-Liter-Benzin- und 2,0-Liter-Diesellimousinen mit der Agilität zugleich den Komfort erhöht. Das Fahrwerk im ST-Line ist etwas straffer abgestimmt. Die elektro-mechanische Servolenkung hätte im Kombi noch etwas direktere Rückmeldung geben können, was für die im spritzigen Fließheck wiederum, warum auch immer, kein Problem war. Die Scheibenbremsen, vorn innenbelüftet, packen dagegen standfest zu.

Auch Crossover folgt noch

Alles in allem: Voraussichtlich Anfang 2019 kommt der wie beim Fiesta neue Active genannte Crossover im etwas robusteren Look auch in dieser Baureihe auf den Markt. Über ST und RS spricht man bei Ford selbst auf Nachfrage hin nicht. Jedenfalls noch nicht.

Datenblatt

(Limousine/Kombi) Motor: Fünf Dreizylinder-Turbobenziner, drei Vierzylinder-Turbodiesel. Hubraum: 1,0, 1,4, 1,5, 2,0 Liter. Leistung: 63/85 bis 134/182 kW/PS. Maximales Drehmoment: 170/1400-3500 bis 370/2000 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 8,3 bis 13,9 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 175 bis 222 Stundenkilometer. Umwelt: Laut Ford Mixverbrauch 3,5 bis 6,2 Liter pro 100 Kilometer, 91 bis 138 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer. Preis: 18 700 bis 33 000 Euro (Limousine), 19 700 bis 34 000 Euro. 

KoCom/Fotos: Günther Koch

28. Juni 2018