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"999"

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Alles Europa

Kia startet neuen Ceed mit Limousine / Nach Kombi auch noch Shooting Brake und mehr geplant

Von Günther Koch/Life-Magazin

Kia Ceed, hier als fünftürige Limousine und 120-PS-Dreizylinder-Turbobenziner. Foto: Koch

Carvoeiro – Endlich, das für viele unverständliche Apostroph ist weg! Kias Ceed soll dennoch weiterhin ein Kompaktwagen für die Community of Europe with European Design bleiben, wofür Ceed abgekürzt eigentlich steht, nämlich für Europa. In Europa, sprich Deutschland, designt und entwickelt, in Europa, sprich Slowakei, produziert und in Europa verkauft. Noch Ende Juni geht die gerade in Carvoeiro an der Algarve im Süden Portugals vorgestellt Neuauflage des bei uns in elf Jahren meistverkauften Modells der Marke ab 15 990 Euro an den Start. Sie tritt im Umfeld deutscher Wettbewerber wie Ford Focus, Opel Astra und VW Golf an. Schwestermodell im Konzern ist der i30 von Hyundai.    

Dritte Generation

Das Auto: Es ist die dritte Generation seit 2007. Zunächst fährt die Limousine vor, rund 4,3 Meter lang, Radstand über 2,6 Meter, größerer Kofferraum jetzt mit 395 bis 1291 Litern, herausnehmbarem Boden und niedrigerer Ladekante. Sie nimmt Anleihen beim Stinger, zeigt sportlichere Proportionen, baut flacher. Die Kabine ist weiter nach hinten verschoben. Vorn steht in dem fünftürigen Fünfsitzer mehr Kniefreiheit zur Verfügung, im Fond durch den Zuwachs in der Breite mehr Schulter- und Beinfreiheit. Die Bedienung im insgesamt recht übersichtlich gestalteten Cockpit mit dem durch das horizontaler ausgerichtete Armaturenbrett nun freieren Fahrerblick ist rasch im Griff.   

Fünf verschiedene Lines

Die Ausstattungen: Gleich fünf stehen zur Wahl. Schon bei Attract sind Audiosystem, Fünfzoll-Display, Geschwindigkeitsregelanlage und Dämmerungssensor enthalten. Bei Edition 7 kommen Klimaanlage und variabler Gepäckraumboden hinzu. Bei Vision sind es Adaptivtempomat mit Stopp-&-Go-Funktion, Siebenzoll-Touchscreen, Rückfahrkamera, Sitzheizung, Smartphone-Einbindung und 16-Zoll-Leichtmetallräder mit 205er-Reifen. Bei Spirit gehören Frontkollisions-, Totwinkel-, Querverkehrswarner, Fußgängererkennung, Spurwechselhilfe, Digitalradio, Zweizonen-Klimaautomatik und 17-Zöller mit 225er-Reifen zum Grundumfang. Die Platinium Editon ist mit Aluminium-Sportpedalen, Leder, elektrischem Glasschiebedach, kabelloser Smartphone-Ladestation, Parkpilot, Stauassistenz, Verkehrszeichenerkennung und Navigation bestückt.       

Drei Benziner, zwei Diesel

Die Antriebe: Die drei Drei-und Vierzylinder-Benziner, darunter ein neuer Turbo, alle mit Partikelfilter, leisten 100, 120 und 140 PS, die zwei drehmomentstärkeren, zugleich genügsameren Vierzylinder-Turbodiesel 115 und 136 PS. Die 1,0, 1,4 und 1,6 Liter großen Aggregate, die alle schon die neue strengere Abgasnorm erfüllen, machen die leer 1260 bis 1415 Kilo schweren Frontantriebler in der Spitze 183 bis 210 Stundenkilometer schnell. Sechsgang-Schaltgetriebe oder beim Spitzenbenziner und -diesel wahlweise Siebengang-Boxen mit Doppelkupplung und Sportmodus übertragen die Kraft auf die Räder. In Verbindung damit und meist auch der Stopp/Start-Spritspartechnik gibt Kia den Mixverbrauch zumindest im Datenblatt mit lediglich 4,0 bis 6,4 Litern an.   

Straffer abgestimmt

Das Fahren: Wir sind im spritzigen 120-PS-Dreizylinder-Turbobenziner und im kräftigeren 136-PS-Vierzylinder-Turbodiesel, beide handgeschaltet, unterwegs gewesen. Bei uns hat der Bordcomputer am Ende nach wechselnden Stadt-, Landstraßen- und eher moderaten Autobahnfahrprofilen 6,2 (statt rund fünfeinhalb) und 5,4 (statt gut vier) Liter angezeigt. Das Fahrwerk ist, ebenfalls europäisch, etwas straffer abgestimmt, federt dennoch ausreichend komfortabel. Die elektronisch unterstützte Lenkung gibt ordentliche Rückmeldung. Die Scheibenbremsen, vorn innenbelüftet, packen standfest zu. Durch stärkere Dämmung der Geräusche und weniger Vibrationen wirkt die Neuauflage leiser und kultivierter.     

Kombi Ende September

Alles in allem: Sieben Jahre Garantie sind nach wie vor ein Wort. Der Komfort ging vorher schon in Ordnung, nur das Fahrgefühl insgesamt war etwas weich, es fehlte an Dynamik, der Wagen untersteuerte früh, die Lenkung agierte ungenau. Das alles ist jetzt weitgehend abgestellt, weshalb bei der Fahrvorstellung auch Tests auf dem Kartodrómo bei Portimão auf dem Programm standen. Kia-Deutschland-Chef Steffen Cost, der weiter auf Diesel setzt, kündigt für Ende September den Sportswagon-, für das vierte Quartal diesmal sogar noch einen sportlicheren Shooting-Brake-Kombi an. Auch GT und GT-Line wird es wieder geben, dazu 2019 einen 48-Volt-Mildhybrid auf Dieselbasis sowie, auf dem entsprechenden Chart bei der Präsentation zwar noch verhüllt, aber den Umrissen zufolge eine zusätzliche emotionale Variante. Es darf spekuliert werden! Ohne Apostroph.

Datenblatt

Motor: Drei Drei- und Vierzylinder-Benziner, darunter zwei Turbo, zwei Vierzylinder-Turbodiesel. Hubraum: 1,0, 1,4, 1,6 Liter. Leistung: 73/100 bis 103/140 kW/PS. Maximales Drehmoment: 134/3500 bis 320/2000-2250 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 8,9 bis 12,6 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 183 bis 210 Stundenkilometern. Umwelt: Laut Kia Mixverbrauch 4,0 bis 6,4 Liter pro 100 Kilometer, 104 bis 145 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer. Preis: 15 990 bis 34 690 Euro. 

KoCom/Fotos: Günther Koch

19. Juni 2018