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"999"

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"Soll ich Sie mal zusammen mit dem Auto fotografieren?"

Netter Passant, der gesehen hat, dass wir Aufnahmen von einem sportlichen Testwagen gemacht haben. (gk)

"Geh' Ford"

Abgewandelter "Geh' fort"-Fernsehspruch von Heinz Becker/Gerd Dudenhöffer. (gk)

Die ganze Palette

Mercedes lässt seine modellgepflegte C-Klasse gleich in allen Karosserievarianten vorfahren

Von Günther Koch/Life-Magazin

Mercedes C-Klasse, hier als Dieselkombi C300d. Foto: Koch

Gonnesweiler – Für Christoph Kühner ist es kein Wunder, dass die C-Klasse seit über zehn Jahren der weltweit meistverkaufte Mercedes ist. „Sie deckt lückenlos die ganze Palette von sportlich bis komfortabel ab“, sagt der für das Gesamtfahrzeug zuständige Versuchsleiter jetzt bei der Fahrvorstellung der modellgepflegten Auflage im saarländischen Gonnesweiler. Seit 1982 sind über 9,5 Millionen C-Klasse-Limousinen und -Kombi verkauft, allein 2017 in fünfter Generation über 415 000. „Damit war etwa jeder fünfte verkaufte Mercedes eine C-Klasse“, rechnet Kühner vor. Die steht aktualisiert im mittleren Premiumsegment nun ab 35 033 Euro aufwärts gleich als Limousine, Kombi, Coupé, Cabrio und als vorläufiges AMG-Spitzenmodell noch ab Anfang Juli bei den Händlern, tritt nach wie vor gegen Konkurrenten wie Audi A4, BMW 3er, Jaguar XF/XE oder die vergleichbaren Volvo der 60er-Baureihe an.

Aus der S-Klasse

Das Auto: Der unter anderem in Bremen vom Band laufende Baby-Benz, rund 4,7 Meter lang, Radstand über 2,7 Meter, je nach Karosserievariante Kofferraum 285/360 bis 490/1510 Liter, ist längst erwachsen geworden. An 6500 Bauteilen, betont Kühner, sollen die Entwickler diesmal im Rahmen der Überarbeitung Hand angelegt haben. Das Äußere ist  nachgeschärft, weiter individualisiert. Im auch technisch aufgewerteten Inneren geht es frischer, moderner zu. Kombiinstrument und Mediasystem sind leichter handhabbar. Aus der aktuellen S-Klasse, auf deren Stand sich nun ebenfalls die Sicherheitssysteme befinden, stammen Bedien- und Anzeigenkonzept. Es gibt mehr Zubehör für den Kombi.

Bis zum AMG-Line

Die Ausstattung: Mit Avantgarde als eleganterer, Exclusive als edlerer mit dem Stern klein auf der Motorhaube statt groß im Kühlergrill und mit AMG-Line als der aerodynamisch optimierten gibt es drei verschiedene Lines über dem Basismodell. Die LED-Leuchten wirken ausdrucksstärker. Die verbesserten Kamera- und Radarsysteme erlauben, in noch mehr Situationen teilautomatisiert zu fahren. Die Kamera sieht jetzt bis zu 500 Meter nach vorn, davon 90 Meter in 3D. Die Navigation unterstützt streckenbasiert die aktive Abstandsassistenz, passt das Tempo vorausschauend vor Kreuzungen, Kurven oder Kreisverkehren an. Neu sind darüber hinaus die erweiterte aktive Lenkhilfe mit aktiver Spurwechselassistenz sowie die automatischen Diebstahl- und Parkschadensmeldungen.        

Von 122 bis 390 PS

Der Antrieb: Zehn Motorisierungen hoch bis zum AMG finden sich für Limousine und Kombi im Programm, sechs beim Coupé, fünf beim Cabrio. Die 129- bis 390-PS-Benziner und die 122- bis 194-PS-Diesel, 1,5, 1,6, 2,0 und 3,0 Liter große Vier- und Sechszylinder  mit 207 bis 250 Stundenkilometern Spitze und 4,1 bis 9,8 Litern Mixverbrauch schon nach der strengeren neuen Abgasnorm, sind mit handschaltbarer Neunstufen-Automatik kombiniert, beim 160-PS-Diesel mit manuellem Sechsgang-Getriebe, beim AMG mit sportlicher Neungang-Doppelkupplungsbox. Viermal ist Allradantrieb möglich. Der neue Vierzylinder-Diesel ist stärker und effizienter, verursacht weniger Vibrationen und Geräusche. Der neue Vierzylinder-Benziner in der 184-PS-Variante ist mit 48-Volt-Bordnetz elektrifiziert, kann dank riemengetriebenem Startergenerator mehr leisten und Bremsenergie zurückgewinnen, damit flotter und zugleich sparsamer unterwegs sein.

Von entspannt bis dynamisch

Das Fahren: Auch hier gilt, dass die Bandbreite von entspannt bis dynamisch reicht.  Die Fahrwerke federn ausreichend komfortabel. Wer will, kann bei den sportlicheren Versionen freilich auch eine strammere Gangart wählen. Die Lenkungen geben insgesamt gute Rückmeldungen von der Straße. Die Bremsen packen standfest zu,

Nur AMG C63 folgt noch

Alles in allem: Es bleibt dabei: Wer es eher klassisch mag, liegt bei der Limousine nicht falsch. Der T-Modell genannte Kombi ist die praktisch-nutzwertigere Wahl. Coupé und Cabrio fahren trotz Einschränkungen emotionaler vor. Die AMG – der noch über dem C43 angesiedelte Hochleistungs-C63 folgt im September – sind eher für Ambitionierte. Und was die zuletzt ebenfalls unter dem Verdacht unerlaubter Abschalteinrichtungen stehenden C-Klassen betrifft: Da könnten die bei der Fahrvorstellung vor Ort anwesenden Experten keine Auskunft geben, ließen die Stuttgarter vorsichtshalber gleich zu Beginn wissen.  

Datenblatt

Motor: Sechs Vier- und Sechszylinder-Benziner, vier Vierzylinder-Diesel. Hubraum: 1,5, 1,6, 2,0, 3,0 Liter. Leistung: 90/122 bis 287/390 kW/PS. Maximales Drehmoment: 210/1200-4000 bis 520/2500-5000 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 4,7 bis 9,8 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 207 bis 250 Stundenkilometer. Umwelt: Laut Mercedes Mixverbrauch 4,1 bis 9,8 Liter pro 100 Kilometer, 108 bis 223 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer. Preis: 35 033 bis 61 850 Euro (Limousine), 36 699 bis 63 516 Euro (Kombi), 40 066 bis 64 456 Euro (Coupé), 48 070 bis 70 120 Euro (Cabrio).

KoCom/Fotos: Günther Koch

20. Juni 2018