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"999"

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"Soll ich Sie mal zusammen mit dem Auto fotografieren?"

Netter Passant, der gesehen hat, dass wir Aufnahmen von einem sportlichen Testwagen gemacht haben. (gk)

"Geh' Ford"

Abgewandelter "Geh' fort"-Fernsehspruch von Heinz Becker/Gerd Dudenhöffer. (gk)

Cooler Schwede

Volvo setzt mit der Neuauflage seines V60 seine lange Kombi-Tradition fort / Start mit drei Motoren

Von Günther Koch/Life-Magazin

Volvo V60, hier als 190-PS-Diesel D4 Momentum. Foto: Koch

Köln – „Schöne Kombis heißen jetzt V“ – Volvo-Sprecher Michael Schweitzer kann sich das in Anlehnung an Audis bekannten Spruch über seine Avant-Modelle jetzt bei der nationalen Fahrvorstellung der zweiten Generation des V60 in Kölns neuer Motorworld nicht verkneifen. Der Premium-Mittelklasse-Kombi der Schweden tritt im Umfeld von Audi A4 Avant, BMW 3er Touring, Jaguar XF Sportbrake und dem T-Modell der Mercedes C-Klasse an, steht ab Juli zu Einstiegspreisen ab 40 100 Euro bei den Händlern.

Lange Tradition

Das Auto: Kombis haben bei Volvo, meist als Buckel-Volvo, schon eine längere Tradition. Sie gehen auf den Duett aus dem Jahr 1953 zurück, erinnert Deutschland-Chef Thomas Bauch. Wie der größere Bruder, der V90, fährt auch der V60 als fünftüriger Fünfsitzer nun in der aktuellen Formensprache der Schweden vor, kommt mit langer Motorhaube und mehr nach hinten versetzter Fahrgastzelle auf über 4,7 Metern Länge sauber verarbeitet daher, mutet für sein Segment ziemlich wertig an. Platz ist bei fast 2,9 Metern Radstand selbst hinten noch ordentlich vorhanden. Das Gepäckabteil fasst 529 bis 1441 Liter. Im Cockpit geht es übersichtlich zu. Für die Eingewöhnung in das Tablet-ähnliche Hochformat-Display in der Mitte sollte man sich jedoch etwas Zeit nehmen, um die Vorteile, die es bietet, am Ende auch wirklich nutzen zu können. 

R-Design folgt später

Die Ausstattung: Zwei Linies stehen zum Marktstart zur Verfügung, Momentum als durchaus schon etwas umfangreicher bestückte und Inscription als exklusivere mit noch eleganterer und luxuriöserer Atmosphäre. Die sportlichere mit Namen R-Design reichen die Schweden zum Jahresende hin nach. Standard sind etwa schon LED-Scheinwerfer, dann Audio- und Infotainmentsystem mit Internetzugang, der Neunzoll-Touchscreen in der Mitte, Zweizonen-Klimaautomatik, Komfortsitze, Lederlenkrad, Licht-, Regensensor, Einparkhilfe hinten sowie 17-Zoll-Leichtmetallräder mit 225er-Reifen. 13 Optionspakete stehen zur Wahl. Eine ganze Reihe moderner Elektronikhilfen vom Notbremssystem mit erweiterten Funktionen über die Kreuzungsassistenz bis zum automatischen Lenkeingriff beim unbeabsichtigten Überfahren der Mittelspur sind lieferbar. Auch das Notrufsystem Volvo on Call ist mit zusätzlichen Funktionen versehen.

Mit 150, 190 und 310 PS

Der Antrieb: Los geht’s mit drei Motorisierungen, einem 310 PS starken Turbobenziner ab 49 500 Euro sowie zwei Turbodiesel mit 150 und 190 PS. Die mit Front- oder Allrad kombinierten Vierzylinder schaffen in 5,8 bis 7,9 Sekunden Tempo 100, machen die leer fast 1800 bis knapp über 1900 Kilo schweren V60 in der Spitze 205 bis 250 Stundenkilometer schnell. Beim Benziner überträgt ab Werk ein Achtstufen-Automat die Kraft auf die Räder, bei den Diesel ein Sechsgang-Schaltgetriebe. In Verbindung mit der spritsparenden Stopp/Start-Technik geben die Schweden den Verbrauch im Mix mit 4,4 bis 7,6 Litern an, zumindest im Datenblatt. Deutschland-Sprecher Schweitzer kündigt für später noch zwei Plug-in-Hybride an, den bekannten mit 390 und den neuen mit 340 PS.

Sportlicher Komfort

Das Fahren: Wir sind im 190-PS-Diesel unterwegs gewesen. Bei uns hat der Bordcomputer zuletzt nach wechselnden und eher moderaten Stadt-, Landstraßen- und kurzen Autobahnfahrprofilen 6,1 Liter angezeigt. Das Fahrwerk wirkt sportlich, federt dennoch komfortabel. Die elektrische Servolenkung gibt ausreichend Rückmeldung von der Straße. Die vorn und hinten innenbelüfteten Scheibenbremsen packen standfest zu.

Kein Mainstream

Alles in allem: Die Schweden bleiben bei ihrem Konzept: kein Mainstream, dafür skandinavisch-cool. Deutschland-Chef Bauch geht davon aus, dass der V60 im Kombi- und Flottenland Deutschland 2019 schon mindestens mit zehn Prozent zu den zuletzt rund 41 000 Gesamt-Neuzulassungen der Marke bei uns beitragen wird. Und die künftig ohne Diesel auskommende Limousinen-Variante S60, die im nächsten Sommer bei uns startet, hat Volvo in Neuauflage auch schon vorgestellt, in seinem ersten Werk in den USA.

Datenblatt

Motor: Ein Vierzylinder-Turbobenziner, zwei Vierzylinder-Turbodiesel. Hubraum: 2,0 Liter. Leistung: 228/310, 110/150, 140/190 kW/PS. Maximales Drehmoment: 400/2200-5100, 220/1750-3000, 400/1750-2500 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 5,8, 9,9, 7,9 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 250, 205, 220 Stundenkilometer. Umwelt: Laut Volvo Mixverbrauch 7,4/7,6, 4,4-4,8, 4,4-4,7 Liter pro 100 Kiometer, 171/176, 117-126, 117-125 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer. Preis: 49 500, 40 100, 43 300 Euro.

KoCom/Fotos: Günther Koch

11. Juni 2018