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Auf Komfort getrimmt

Citroën kündigt neuen C5 Aircross bei uns für Anfang 2019 an / Franzosen gehen bei SUV in die Offensive

Von Günther Koch/Life-Magazin

Citroën C5 Aircross vor Pariser Kulisse: Das Design des SUV ähnelt dem vom C3 Aircross und C4 Cactus. Foto: Koch

Paris – Unten fließt die Seine vorbei. Vom oberhalb gelegenen Park Saint-Cloud kann man gut sehen, wie sich ganz hinten am Horizont der Eiffelturm langsam aus dem Dunst der Großstadt ins mittägliche Mai-Sonnenlicht schält. Auf dem Grün des Parkplateaus im Südwesten von Paris ragt neben wüstenbraunen Workshop-Zelten, zu denen statt rotem Teppich rote Bretter führen, ein übergroßer Doppelwinkel aus Ballonovalen so empor, als würde er gleich in die Luft gehen. Die Gedankenverbindung ist wahrscheinlich nicht gewollt, könnte aber passen: Mit dem C5 stellt Citroën an diesem Tag in Paris den neuen Aircross vor, für Markenchefin Linda Jackson das „neue Flaggschiff der Marke“.

Kompakte Mittelklasse

Das Auto: Es ist nach dem C3 der zweite Citroën mit diesem Zusatznamen, den die Franzosen ihren SUV geben. Er tritt bei uns ab Januar 2019 gegen Konkurrenten wie Renault Kadjar an. Den Preis nennt Citroën noch nicht. Er könnte sich aber auf dem Niveau der PSA-Schwestermodelle Peugeot 3008 ab 23 650 Euro oder Opel Grandland X ab 24 000 Euro bewegen. Der noblere DS7 Crossback fängt bei 31 490 Euro an. Auf 4,5 Metern Länge fährt der C5 Aircross in der Designsprache des C3-Aircross und C4-Cactus solide verarbeitet, für die kompakte Mittelklasse wertig anmutend, mit Dachreling, luftgefüllten Plastik-Seitenschutzpolstern, großen Rädern, höherer Bodenfreiheit und 580/720- bis 1630-Liter-Kofferaum vor, ist neben seiner Variabilität etwa mit drei verschieb-, verstell- und versenkbaren Einzelsitzen in Reihe zwei vor allem auf Komfort getrimmt, der sich längst auch auf Faktoren wie Assistenzsysteme, Vernetzung oder Personalisierung bezieht.

Individuelle Möglichkeiten

Die Ausstattung: Mehr als 20 Elektronikhilfen listen die Franzosen auf, darunter eine Highway Driver Assist genannte als nächste Stufe des autonomen Stopp-&-Go-Fahrens, sowie sechs Vernetzungstechnologien. Ein 12,3-Zoll-Bildschirm und ein auf Berührung reagierender 8-Zoll-Touchscreen-Monitor machen im Cockpit die Anzeigen sichtbar. Es gibt eine kabellose Smartphone-Ladestation. Eine vernetzte Kamera gleich hinter dem Innenrückspiegel rundet das Angebot ab, zeichnet Fahrten im 120-Grad-Winkel auf. Auch Zweifarblackierung in Verbindung mit einem schwarzen Dach ist möglich. Drei Style-Pakete stehen für außen zur Wahl, für innen, wo optisch und haptisch überaus angenehme Materialien zum Einsatz kommen, sogar gleich fünf verschiedene Ambiente. 

Motoren mit 130 und 180 PS

Der Antrieb: Die Franzosen kündigen vorläufig mindestens vier Motorisierungen an. Der 1,2-Liter-Dreizylinder-Turbobenziner leistet 130, das größere 1,6-Liter-Vierzylinder-Saugerpendant 180 PS. Die beiden 1,5 und 2,0 Liter großen Vierzylinder-Turbodiesel sind ebenfalls mit 130 und 180 PS vorgesehen. Sechsgang-Schaltgetriebe oder die neue Achtstufen-Automatik übertragen die Kraft auf die Räder. Als erster Citroën soll der Aircross-C5 dann Ende 2019 auch noch als an der Steckdose aufladbarer Plug-in-Hybrid folgen, mit stärkerem Verbrennungsmotor plus zwei Elektromotoren für jede Achse, dann auch Allrad, bis zu 300 PS Systemleistung und rein elektrisch 60 Kilometer Reichweite.

Neuartige Federung

Das Fahren: Dafür sind bei der Premiere mit Vorserienfahrzeugen im Park Saint-Cloud leider kaum Zeit und nur wenige Meter geblieben. Neben den nicht zu weichen, trotzdem bequemen und guten Seitenhalt bietenden, einhüllenden Sitzen mit dichterer Aufschäumung soll vor allem die neuartige Federung den laut Jackson „globalen Anspruch des für Citroën typischen Komforts“ unterstreichen, indem sie Unebenheiten des Untergrunds noch besser herausfiltert, was die kurze Prototypen-Fahrt zumindest andeutungsweise hat erahnen lassen. Kleine Kissen mit Öl, sogenannte hydraulische Anschläge, scheinen dabei in der Tat härtere Stöße oder Ungleichmäßigkeiten besser aufzufangen als mechanische.

In der Offensive

Alles in allem: Die Konzernschwestern Peugeot, Opel und selbst DS haben schon. „Auch wir brauchen SUV“, sagt der bei Citroën für Produkt und Strategie zuständige Xavier Peugeot, begründet die Notwendigkeit einer internationalen SUV-Offensive der Doppelwinkel-Marke zudem damit, dass das Segment, in dem ebenfalls der C5 Aircross als eine Art fliegender Teppich unterwegs ist, „weltweit immerhin ein Viertel des Gesamtabsatzes ausmacht“. In China fährt der größere Citroën-Aircross schon. Von bereits 40 000 Bestellungen ist die Rede. Auch den mittleren C4 Aircross haben die Franzosen Ende April in Peking schon vorgestellt.

KoCom/Fotos: Günther Koch

24. Mai 2018