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Grazias Gracie

Fiat stellt stylischen 500 Collezione vor / Erster Auftritt der neuen Deutschland-Chefin

Von Günther Koch/Life-Magazin

 

Maria Grazia Davino, hier im Fiat 500 Collezione, hat jetzt das Steuer in der Hand. Foto: Koch

Berlin – „Alora“, sagt Maria Grazia Davino – und fängt an, über den kleinen Fiat 500, italienisch Cinquecento, zu sprechen. Erst seit wenigen Wochen steht Davino an der Spitze der Deutschland-Organisation des italienisch-amerikanischen Automobilkonzerns Fiat Chrysler Automobiles, leitet neben Fiat hier die Marken Abarth, Alfa Romeo, Jeep, Mopar und Fiat Professional Nutzfahrzeuge. Es ist einer der ersten öffentlichen Auftritte der erst 39 Jahre jungen neuen Chefin der Vertriebsgesellschaft mit Sitz in Frankfurt/Main, wo sich ihre Vorgänger zuletzt jeweils in relativ kurzer Regelmäßigkeit die Klinke in die Hand gegeben haben, was nicht gerade förderlich für eine kontinuierliche Entwicklung sein dürfte.

Erstmals 1957

Alora! Also dann! Berlin, Bridge Studios. Hausboote ankern vor der Seestraßeninsel am Westhafen. Die Eventlocation im Wedding selbst ist drinnen weitgehend in hellen Farben, meist Weiß, gehalten. Es gibt kleine Snacks, Cappuccino, Espresso, alkoholfreie Drinks. Ein Model posiert für den Fotografen. „Das ist anders, das ist schön“, sagt Davino, meint damit den kleinen Wagen, der da im Mittelpunkt steht. „Das ist Schönheit auf der Straße!“ Eine Ikone. Der Fiat 500. Der Cinquecento, zum ersten Mal 1957 auf den Markt gekommen. „Für immer Kult“, steht auf einem Aufsteller bei der Veranstaltung.

Neuauflage 2007

In Retro-Neuauflage ist die kleine Knutschkugel mit den knuffigen (Scheinwerfer-)Augen 2007 erschienen, hat Fiat laut Davino im elften Jahr der Produktion von Januar bis März 2018 mit 60 000 verkauften 500er-Einheiten sogar das „beste Quartal bisher“ beschert. „Eine Erfolgsgeschichte“, findet Davino, die vor ihrem Wechsel nach Deutschland schon für das Unternehmen in der Schweiz und in Österreich tätig war. Auch dass sich seit Wiederbelebung die Fiat/Abarth-Sondermodelle davon, egal ob Fiat 500 by Diesel, Fiat 500 by Gucci, egal ob Riva, Rivale, 2017 der Anniversario zum Start des historischen Vorgängers vor 60 Jahren oder zuletzt der Mirror, auf mittlerweile bereits 30 summieren, scheint irgendwie rekordverdächtig und irgendwie passend zu sein für Modell und Marke.

Auf Tour in Modestädten

Mit dem jetzt in Berlin vorgestellten Collezione jedenfalls setzen die Italiener nun noch einen drauf. „Der Cinquecento und Mode, das passt“, sagt Davino, schwärmt davon, dass der 500er „mehr als nur ein Auto“ sei, zur Familie gehöre, dass man in einer Art intimer Beziehung zu ihm stehe und immer und immer wieder nach ihm schaue. Wohl auch, wenn er als Collezione während seiner gerade laufenden Europa-Tour nach Modestädten wie Mailand und London in Berlin vorfährt, ehe es noch weiter nach Paris und Madrid geht.

Als Limousine und Cabrio

Produktmann Tim Schwirtz kennt sich aus mit dem 500, weiß, wie auch der Collezione angeboten wird. Er ist als Limousine und Cabrio zu haben. Die speziellen Karosseriefarben bleiben nur ihm vorbehalten. Zur Wahl stehen Elfenbein, Weiß und Blau, die so schöne italienische Namen wie Taormina, Gelato (Eis!) oder Dipinto di Blu tragen. Die Primavera, Frühling, genannten Zweifarb-Varianten bestehen aus einer Kombination aus Gelato-Weiß und Lunar-Blau oder als Acquamarina aus Gelato-Weiß und minzigem Lattementa-Grün. Das elektrisch betätigte Stoffverdeck des Cabrios ist stets grau. Als Erinnerung an den frühen Cinquecento finden sich Chromelemente vorn am Stoßfänger, auf der Motorhaube, den Abdeckklappen der Außenspiegel, der Auspuffblende, an Fensterleisten und Türgriffen.

Das Stylische ist inbegriffen

Innen fallen originelle Details auf. Ein Entertainmentsystem mit Fünfzoll-Farbmonitor ist Standard. Es gibt Smartphone-Einbindung. Wer will, kann eine wertige Soundanlage ordern. Über verschiedene Pakete sind weitere Individualisierungen möglich. Ab 15 950 bis 21 940 Euro findet sich das stylische Sondermodell in der Liste. Es ist als Benziner mit 69, 85 und 105, als Diesel mit 95 und als Autogas-Version mit 69 PS lieferbar. 

Meist außerhalb Italiens

Die Baureihe selbst wird aktuell weltweit in mehr als 100 Ländern verkauft, darunter sogar in den Großlimousinen-, Pickup- und Truck-verrückten USA. Über 80 Prozent der seit 2007 produzierten Exemplare haben Käufer außerhalb Italiens gefunden, betont Davino. Seit 2013 führen die Baureihen Fiat 500 und Abarth 500 zusammen in ihrem Segment in Europa die Verkaufsstatistik an. Ende 2017 haben sie 14,6 Prozent Marktanteil erreicht. Im ersten Quartal 2018 hat der Fiat 500 im Umfeld etwa von Opel Adam, Renault Twingo oder VW Up auch in Deutschland in Sachen Verkauf zu den besten Drei gehört. „Grazie“, sagt Davino. Danke! Was nicht nur am zweiten Vornamen nach Maria liegen dürfte. Eben Grazia!

KoCom/Fotos: Günther Koch

16. Mai 2018