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Fürs Vergnügen

Fiat und Abarth legen bei ihren Roadstern mit den beiden Sondermodellen S-Design und GT nach

Von Günther Koch/Life-Magazin

Im Doppelpack: Sondermodelle Abarth 124 GT (links) und Fiat 124 Spider S-Design. Foto: Koch

Pöcking – Primavera! Frühling endlich auch am Starnberger See, wo Fiat die schöne Jahreszeit für erste Ausfahrten mit zwei neuen Sondermodellen seiner Roadster-Baureihe 124 Spider nutzt, mit dem S-Design, der ab 32 260 Euro zu haben ist, und mit dem noch sportlicheren, allerdings limitierten Abarth 124 GT, der ab 40 900 Euro in der Liste steht.

Kleines Segment

Das Auto: Der Spider, von 1966 bis 1985 schon einmal gebaut, ist in Neuauflage bei uns zwar schon seit 2016 auf dem Markt. „Aber es scheint doch noch immer Leute zu geben, die nicht wissen, dass wir ihn wieder haben“, verweist Produktmann Konstantin Wedekind jetzt bei der Fahrvorstellung in Pöcking auf immerhin 13 Prozent Fiat/Abarth-Marktanteil in Deutschland in dem kleinen Segment. Der in einem Gemeinschaftsprojekt mit Mazda in Japan vom Band laufende Zweisitzer, knapp über vier Meter lang, Radstand gut 2,3 Meter,  Kofferraum nur 140 Liter, leicht von Hand zu betätigendes Stoffverdeck, teilt sich die Plattform mit dem MX-5, dem klassischen Roadster jüngster Prägung überhaupt. Sonst sind in dieser Klasse eigentlich nur noch Audi TT, BMW Z4 und Mercedes SLC am Start, zwar allesamt leistungsstärker, aber auch teurer. Weil es im Cockpit nicht allzu viel zu bedienen gibt, fällt die Handhabung in den Italo-Roadstern leicht.     

Mit exklusiveren Details

Die Ausstattung: Als Fiat stehen bei dem ab 24 990 Euro teuren Spider über dem Basismodell noch drei weitere Lines zur Wahl, wobei der außen etwa an seitlichen roten Zierstreifen, einem Kofferraumkanten-Sticker in den Farben der italienischen Flagge sowie an dunkelgrauen Überrollbügeln und dunklen 17-Zoll-Leichtmetallfelgen erkennbare S-Design die zweithöchste ist. Zu dessen erweiterten Serienpaket gehören unter anderem LED-Scheinwerfer mit Kurvenlicht, mit Leder und Ledernachbildung bezogene Sportsitze, Lederlenkrad, Infotainment mit Siebenzoll-Bildschirm sowie Bose-Soundanlage. Der Abarth – die Spider-Preise hier beginnen bei 33 000 Euro – fährt als GT mit Kohlefaser-Hardtop, speziellem Graulack, genauso speziellen 17-Zöllern, spezieller Abgasanlage mit kernig-tiefem Ton sowie Frontspoiler und Außenspiegelkappen in Grau vor. Wer will, kann sich die Motorhaube wie bei der Rallyesport-Ikone Fiat 124 Abarth mattschwarz lackieren lassen.

Mit 140 oder 170 PS

Der Antrieb: Der S-Design hat den bekannten 1,4-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner mit 140 PS und recht durchzugsstarken 240 Newtonmetern unter der Haube, der in siebeneinhalb Sekunden Tempo 100 schafft, in der Spitze bis zu 217 Stundenkilometer schnell ist und mit Sechsgang-Handschaltung oder mit Automatik kombiniert werden kann. Für den 170-PS-GT, der sich seine Kraft ebenfalls aus einem aufgeladenen Vierzylinder mit 1,4 Liter Hubraum holt und handgeschaltet in 6,8 Sekunden auf 100 beschleunigen soll, ehe die Tachonadel bei 232 Stundenkilometern nicht mehr weiter kann, steht alternativ der Sechsstufen-Sportautomat zur Verfügung. Den Verbrauch geben die Italiener im Mix für beide Leichtgewichte übrigens überraschend identisch mit 6,4 Litern für die Handschalt- und mit 6,6 Litern für die Automatikversionen an, jedenfalls im Datenblatt. 

Spritzige Kombination

Das Fahren: Sänften sind die 124 Spider weder als Fiat und noch weniger als Abarth wahrlich nicht, sollen sie als sportliche Roadster freilich auch gar nicht sein. Besonders das Unterwegssein über kurvige Landstraßen bereitet Vergnügen, zumal wenn man wie wir bei schönstem Starnberger Primavera-Wetter offen fahren und so, beim Abarth GT (auch akustisch) sogar noch verschärft,  die Kombination aus spritzigem Motor, Hinterradantrieb, weitgehend ausgewogener Gewichtsverteilung und, wichtig fürs agile Handling, tiefem Schwerpunkt noch besser genießen kann. Wer sich allerdings flotter über Autobahnen bewegen will, darf nicht vergessen, dass es unterm Stoffverdeck doch etwas lauter werden kann. Die elektrisch unterstützte Lenkung könnte noch direktere Rückmeldung geben. Die Scheibenbremsen, vorn innenbelüftet, packen dagegen standfest zu.   

„Ein Spaßmobil eben“

Alles in allem: Das etwas robustere und authentischere Roadster-Feeling ebenfalls in diesen italienischen Spider, die besonders durch ihre Form und den Preis punkten, muss man mögen. Es gibt nicht viel Platz und nicht allzu viel Komfort. „Ein Spaßmobil eben“, findet Produktmann Wedekind. Nicht nur, aber auch im Frühling.

KoCom/Fotos: Günther Koch

11. April 2018