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Blinklicht

"999"

Tempolimit-Anzeige in einem Kleinwagen bei unserem "Auto im Alltag"-Test. (gk)

"Soll ich Sie mal zusammen mit dem Auto fotografieren?"

Netter Passant, der gesehen hat, dass wir Aufnahmen von einem sportlichen Testwagen gemacht haben. (gk)

"Geh' Ford"

Abgewandelter "Geh' fort"-Fernsehspruch von Heinz Becker/Gerd Dudenhöffer. (gk)

Der Bolt-Bruder

Opel lässt beim Stromern nicht locker / Rüsselsheimer sehen neuen Ampera-e für 2017 vor

Von Günther Koch/Life-Magazin

Opel Amera-e: Das rein elektrische Kompaktmodell ist für fünf Personen ausgelegt. Foto: Koch

Frankfurt/Main – Opel hat 2017 viel vor. Gleich sieben Produktneuheiten sind geplant. Die Neuauflage der Insignia-Limousine, die künftig als Grand Sport firmiert. Der Sports Tourer genannte Kombi. Dessen Abenteuerversion Country Tourer im Offroad_Look. Der Vivaro-Reisebegleiter mit mehr Komfort und verbesserter Qualität. Der Meriva-Nachfolger Crossland X. Dazu ein weiteres besonders sportliches Crossover-Modell, das sich zu Astra und Zafira gesellt. Und der für später im Frühling vorgesehenen Ampera-e im Umfeld etwa von BMW i3, Nissan Leaf, Renault Zoe oder VW-E-Golf!

„Wenigstens vergleichbar“

Statische Präsentation in Frankfurt/Main. Ralf Hannappel weiß, dass der Neue Europäische Fahrzyklus, nach dem für den neuen Opel-Stromer in Sachen Reichweite mehr als 500 Kilometer gemessen worden sind, „nur ein Laborwert“ ist. „Aber“, so der bei Opel für die Elektrifizierung zuständige Direktor, „wenigstens ein vergleichbarer“. Soll heißen, dass es im normalen Fahrbetrieb nicht leicht sein wird, diese Strecke mit einer einzigen vollen Stromladung am Ende tatsächlich auch zu erreichen. Realistischer dürften da schon die nach einem weltweit harmonisierten Verfahren ermittelten 380 Kilometer sein. Wobei: „Studien haben bewiesen“, so Hannappel, „dass die meisten pro Tag sowieso nur zwischen 60 und 80 Kilometer weit fahren.“

Chevrolet-Bolt-Schwestermodell

Der neue Ampera, das auf General-Motors-Konzernebene ebenfalls in den USA gefertigte Schwestermodell des Chevrolet Bolt, ist bereits der zweite Opel mit diesem Namen. Den größeren ohne den e-Zusatz, dafür aber mit verbrennungsmotorischem Reichweiten-Verlängerer gibt es nicht mehr. Er hat sich seit seiner Einführung 2011 bloß in eher homöopatischen Dosen verkauft. „Wir waren einfach zu früh“, sagen die Rüsselsheimer nun selbst. Und preislich mit anfangs ab knapp 43 000 Euro wohl auch zu teuer.

Alltagsgefährt statt Ökomobil

Elektro-Chef Hannappel will den kleineren Fünftürer jedenfalls „nicht als Ökomobil“, sondern als durchaus „alltagstaugliches Gefährt im Alltag“ verstanden wissen. Das ist für fünf Personen ausgelegt, die wie in einem Van etwas höher sitzen. Innen stellt sich ein angenehmes Raumgefühl ein. Für digitale Vernetzung von der jüngsten Infotainment-Generation mit 10,2 Zoll großem Touchscreen-Monitor über die persönliche Online- und Servicehilfe bis hin zur Smartphone-Einbindung ist gesorgt. Das Gepäckabteil fasst ordentliche 381 Liter hinter der etwas höheren Ladekante und kleineren Öffnung. Das Lithium-Ionen-Batteriepaket mit 60 Kilowattstunden Kapazität ist nach Angaben von Rainer Bachen, Leitender Entwicklungsingenieur, „platzsparend und sicher in einer Art Käfig im Unterboden untergebracht“.

204 PS und 360 Newtonmeter Drehmoment

Ein 204 PS starker Elektromotor treibt den stylischen Opel an. 360 Newtonmeter stehen für bemerkenswerte Durchzugskraft. Tempo 100 ist in 7,3 Sekunden geschafft, die Höchstgeschwindigkeit laut Bachen zu Gunsten der Reichweite elektronisch auf 150 Stundenkilometer begrenzt.

Der dann zum Generator wird

Wer während der Fahrt die Batterien aufladen will, braucht im normalen Fahrmodus nur das Pedal zu lupfen. Im Schiebebetrieb gewinnt der Ampera-e über den dann als Generator fungierenden Elektromotor Energie zurück. Mit der Bremswirkung des Motors steigt diese Rekuparation in Stufe zwei. In Stufe drei kann zusätzlich manuell über eine Wippe am Lenkrad auf deren volle Leistungsentfaltung geschaltet werden. „In den beiden letzteren Modi“, erläutert Bachen, „ist das Schleppmoment so hoch, dass im normalen Verkehr nicht einmal mehr auf die Bremse getippt werden muss, um Geschwindigkeit bis zum Stillstand des Fahrzeugs abzubauen“.

In 30 Minuten für 150 weitere Kilometer

Was das Laden betrifft, soll das an öffentlichen 50-Kilowatt-Gleichstrom-Schnellladestationen in 30 Minuten für weitere 150 Kilometer möglich sein, zu Hause an einer 4,6-Killowatt-Wandbox, bei Bedarf an einer gewöhnlichen 2,3-Kilowatt-Haushaltssteckdose.

Mit 4,17 Metern Länge viel kompakter

Alles in allem: Für den nur 4,17 Meter langen und viel kompakteren Ampera-e hat Opel offiziell zwar auch beim ersten Deutschland-Auftritt jetzt noch keinen Preis genannt, doch dürfte der sich immer noch bei deutlich über 30 000 Euro bewegen. „Es sei denn“, glaubt es ein Kollege dennoch nicht, „Opel würde wirklich den Schritt unter die magische 30 000er-Grenze wagen“.

KoCom/Fotos: Günther Koch

7. November 2016