Freitag, 26. April 2024

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Blinklicht

"999"

Tempolimit-Anzeige in einem Kleinwagen bei unserem "Auto im Alltag"-Test. (gk)

"Soll ich Sie mal zusammen mit dem Auto fotografieren?"

Netter Passant, der gesehen hat, dass wir Aufnahmen von einem sportlichen Testwagen gemacht haben. (gk)

"Geh' Ford"

Abgewandelter "Geh' fort"-Fernsehspruch von Heinz Becker/Gerd Dudenhöffer. (gk)

Es geht noch weiter

Ford-Pro-Premiere / Transit unter Strom / Wahlweise mit 184 oder 269 PS / Vier weitere Elektromodelle folgen

Von Günther Koch und Rainer Waldinger/Life-Magazin

Den Transit, hier als großer Kastenwagen, gibt’s jetzt auch vollelektrisch. Fotos: Waldinger

Barcelona – Transit, Transit Courier, Transit Connect, Transit Custom, Transit Fahrgestell/Pritschenwagen, Transit Bus: Was für ein Arbeitstier! Jetzt hat Ford den Transporter im Umfeld etwa von Mercedes E-Sprinter, Renault E-Master und VW E-Crafter auch noch als E(lektro-)Transit aufgelegt, ihn gerade in Barcelona vorgestellt. Er ist ohne/mit Mehrwertsteuer ab 55 845/66 456 Euro zu haben. Der Marktstart soll noch im Mai sein.

Blick auf die Frontpartie mit dem Markenlogo.

Reichweite bis zu 317 Kilometern

Zugleich als „Speerspitze der europäischen Premiere von Ford Pro“, einem neuen Vertriebs- und Servicesystem im Nutzfahrzeugbereich, das unter dem Dach der US-amerikanischen Muttergesellschaft Ford Motor Company weltweit agiert, sieht der Autobauer das in der Türkei vom Band laufende, rein elektrische leichte Nutzfahrzeug an. Sein Antrieb leistet wahlweise 135/184 oder 198/269 kW/PS. Das Spitzendrehmoment gibt Ford mit 430 Newtonmetern an. Die Reichweite für die Batterie mit 77 Kilowattstunden Kapazität, 68 davon nutzbar, findet sich mit bis zu 317 Kilometern so zumindest im Datenblatt. Insgesamt soll der E-Transit in 25 Varianten zur Verfügung stehen, darunter als Doppelkabiner und Fahrgestell mit Einzelkabine. Hinzu kommen drei verschiedene Radstände und zwei Dachhöhen. Die maximale Zuladung beträgt im Fall des Kastenwagen-Lkw bis zu 1720 Kilo, das zulässige Gesamtgewicht 3,5 bis 4,2 Tonnen.

Blick unter die Haube vorn und ins Cockpit.

System gewinnt Energie wieder zurück

Ruckfrei geht es los. Weil die Dämmung in einem Nutzfahrzeug dünner ist, kann man das Surren des Elektromotors etwas deutlicher als in einem normalen Elektro-Pkw vernehmen. Statt Wahlhebel für die Automatik lassen sich griffgünstig über einen Drehschalter die Fahrbefehle Vorwärts, Rückwärts oder Parken einstellen. Die Stärke der Energierückgewinnung beim Loslassen des Fahrpedals ist über einen kleinen Zusatzknopf einstellbar. Über die Rekuperation gelangt die Energie wieder zurück in den Akku. Mit etwas Eingewöhnung braucht man in der höchsten Stufe fast gar nicht mehr auf die Bremse zu treten, kann den Transit so mittels Ein-Pedal-Gefühl auch punktgenau zum Beispiel an der roten Ampel zum Stehen bringen. Das, von den größeren Abmessungen einmal abgesehen, immer mehr Pkw-ähnliche Fahren selbst geht beim Tritt aufs Fahrpedal vergleichsweise druckvoll vonstatten. Das karg-nüchterne Ambiente früherer Nutzfahrzeugtage scheint irgendwie passé. So hat in unserem Test-Transit für die erste Ausfahrt ein ausladender, Tablet-ähnlicher Zentralmonitor das Cockpit geprägt, dessen Navigation ein gutes Bild mit vielen nützlichen Zusatzinformationen geliefert.

Blick auf die Heckpartie mit offenem Laderaum.

Auf kürzeren Strecken besonders geeignet

Was Leistung und Reichweite betrifft, fährt der nicht zuletzt auch auf kürzeren Strecken unterwegs befindliche, deshalb dort für Elektroantrieb besonders geeignete E-Transit fast all seinen Konkurrenten davon, zu denen allerdings auf Augenhöhe etwa auch Peugeot E-Boxer und Fiat E-Ducato gehören. Bei Nutzfahrzeugen zählen für Betriebe oder den einzelnen Handwerker mit Blick auf die Kaufentscheidung beim Umstieg auf elektrische Energie freilich in der Tat weniger die Motorleistung als vielmehr Reichweite und Unterhaltskosten.

Der Modellschriftzug hinten. Es gibt verschiedene Varianten, … 

Zahlreiche elektronische Hilfen inzwischen verfügbar

Basis und Trend heißen die beiden Ausstattungen für den deutschen Markt, die gegenüber den Dieselversionen laut Ford über einen erweiterten Lieferumfang verfügen. So gehören etwa Klimaautomatik und die jüngste Ausbaustufe des Kommunikations- und Unterhaltungssystems samt Zwölf-Zoll-Multifunktionsdisplay und ständig Cloud-basierter Vernetzung schon zum Grundumfang des Einstiegsmodells. In der Stufe darüber kommt der E-Transit mit Navigation, effizienterer Routenplanung und aktuelleren Informationen etwa zu Verkehr, Reichweiten und Ladepunkten daher. Bereits ab Werk sind moderne Assistenz- und Sicherheitssysteme an Bord. Die Liste möglicher Elektronikhilfen reicht von der Fußgänger- über Verkehrsschilderkennung, Adaptivtempomat, Totwinkel-, Spurwechsel-, Fahrspurwarner und Fahrspur- bis zur Kreuzungsassistenz. Andere neue Systeme sollen Personenschäden vermeiden helfen oder Parkremplern entgegenwirken. Neu ist laut Ford ein bis zu 2,3 Kilowatt starker 230-Volt-Stromanschluss in der Kabine und im Laderaum zum Betrieb externer Maschinen oder Kühlaggregate.

… bis hin zum Fahrgestell rechts. Der Ladeanschluss ist vorn.

Für Firmenkunden einfacher und lohnender

Unter dem „Eco-System“ fasst der Hersteller Möglichkeiten zusammen, den E-Transit-Betrieb bis hin etwa zu Ladekonzepten, abgestimmt auf individuelle Anforderungen, noch effizienter und kostengünstiger zu gestalten. Die eingesetzten Technologien sollen die Elektrifizierung für Firmenkunden über spezielle Software, Services und Unterstützung bei Infrastrukturkonzepten, die das Laden betreffen, einfacher und lohnender machen. Für die Zeit nach Einführung des E-Transit kündigt Ford bis 2024 noch vier weitere Nutzfahrzeuge mit Elektroantrieb an. Es sind dies 2023 zunächst der Transit Custom im zuladungsmäßigen Ein-Tonnen-Segment und der Personentransporter Tourneo Custom sowie im Jahr danach Transit Courier und Tourneo Courier.

KoCom/Fotos: Rainer Waldinger

29. April 2022