Freitag, 19. April 2024

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Blinklicht

"999"

Tempolimit-Anzeige in einem Kleinwagen bei unserem "Auto im Alltag"-Test. (gk)

"Soll ich Sie mal zusammen mit dem Auto fotografieren?"

Netter Passant, der gesehen hat, dass wir Aufnahmen von einem sportlichen Testwagen gemacht haben. (gk)

"Geh' Ford"

Abgewandelter "Geh' fort"-Fernsehspruch von Heinz Becker/Gerd Dudenhöffer. (gk)

Unter Teilzeitstrom

Mitsubishi Eclipse Cross als 188-PS-Plug-in-Hybrid / Nun doch nicht das letzte neue Modell der Marke bei uns

Von Günther Koch/Life-Magazin

Als Plug-in-Hybrid sieht Mitsubishis Eclipse Cross deutlich sportlicher aus. Fotos: Koch

Oberursel – Werner Frey scheint zufrieden. „Dass es mit der Marke in Europa nun doch weitergeht“, sagt der neue, alte Mitsubishi-Deutschland-Chef jetzt bei der Fahrvorstellung des neuen Eclipse Cross Plug-in-Hybrid in Oberursel. Das elektrifizierte SUV-Coupé haben die Japaner inzwischen zu Einstiegspreisen ab 39 890 Euro bei uns am Start. Mit den Normalversionen tritt Mitsubishi gegen deutsche Konkurrenten wie Opel Crossland, Ford Kuga oder VW Tiguan an.

Länger als die Normalversion

Das Auto: Der markenintern zwischen dem ASX und dem Outlander platzierte Eclipse Cross ist bei uns seit 2018 auf dem Markt, vorerst noch zugleich als Turbobenziner mit 163 und als Turbodiesel mit 148 PS zu haben, fängt preislich da laut der aktuellen Liste fürs Modelljahr 2021 bei 22 290 Euro an. Gegenüber dem normalen Eclipse Cross hat der Plug-in-Hybrid in der Länge um 14 Zentimeter auf 4,54 Meter zugelegt, ist 1,80/2,16 Meter breit, 1,68 Meter hoch, verfügt über 2,67 Meter Radstand. Der Kofferraum des fünftürigen Fünfsitzers fasst nur 359 bis 1108 Liter. Das Design ist neu. Die in Schwarz gehaltene Wabenoptik dominiert den Kühlergrill. Sportliche Schweller sowie serienmäßig 18-Zoll-Leichtmetallräder in Zweifarboptik werten die Seitenansicht auf. Ohne die mitten durch die Heckscheibe quer verlaufende Leuchtstrebe ist die Sicht nach hinten besser geworden. Silberfarbene Akzente hellen das sonst eher dunkle Interieur auf. Man sitzt höher, hat alles ganz gut im Blick. Die Platzverhältnisse selbst im Fond gehen in Ordnung. Die vielen unterschiedlichen Materialien könnten etwas verwirren. Die Änderungen im Cockpit reichen etwa vom größeren Informationsdisplay über den neuen Getriebehebel bis hin zum leichter aktivierbaren Drive Mode. Löblich ist, dass wichtige Funktionen wie Lautstärke- oder Klimaregelung wenigstens zum Teil noch über klassische Drehregler und/oder Tasten einstellbar sind.

Schwarze Wabenoptik dominiert den Kühlergrill mit dem Drei-Diamant-Markenemblem vorn.

Auch technisch weitgehend wie beim Outlander

Der Antrieb: Outlander und Eclipse Cross teilen sich auch technisch dieselbe Plattform. Kein Wunder, dass die teilelektrische Motorisierung von der Grundauslegung her mehr oder weniger identisch ist. Hier ist nun ein 2,4-Liter-Vierzylinder-Benziner mit 98 PS und 193 Newtonmetern mit zwei Elektromotoren kombiniert, der vorn mit 82 PS und 137 Newtonmetern, der hinten mit 95 PS und 195 Newtonmetern, was für den elektrischen Permanentallrad sorgt. Die Systemleistung liegt bei 188 (beim Outlander bei 224) PS. In 10,9 Sekunden schafft das neue Crossover-SUV Tempo 100, ist elektrisch 137, sonst bis zu 162 Stundenkilometer schnell. Eine Eingang-Getriebeautomatik überträgt die Kraft auf die Räder. Abgasnorm ist die Euro-6d. Den kombinierten Verbrauch geben die Japaner je nach Messzyklus (NEFZ/WLTP) zumindest im Datenblatt beim Sprit mit 1,7/2,0 Litern und beim Strom mit 17,5/19,3 Kilowattstunden an, die rein elektrische Reichweite mit Blick auf die 13,8-Kilowattstunden-Batterie mit 45/61 Kilometern. Bei unserer ersten Ausfahrt mit dem ab 47 590 Euro teuren ausstattungsmäßigen Spitzenmodell moderater den Taunus hoch und runter samt etwas flotterer Autobahnpassage zum Schluss hat der Bordcomputer am Ende 3,4 Liter und 21,2 Kilowattstunden angezeigt.

Unter der Haube ist ein 2,4-Liter-Benziner am Werk. Blick ins recht übersichtliche Cockpit.

Energie-Rückgewinnung unterschiedlich stark einstellbar

Das Fahren: Die einzelnen Komponenten und Übergänge wirken gut aufeinander abgestimmt. Je nach Situation stellt das System automatisch den effizientesten Modus der Fortbewegung ein, was mit dem Komfort auch das Gefühl erhöht, entspannter unterwegs zu sein. Anfahren und moderates Beschleunigen bis in mittlere Geschwindigkeiten erfolgen elektrisch. Erst wenn mehr Leistung abgerufen wird, etwa beim Überholen, bei höherem Tempo oder beim Bergauffahren, schaltet sich der Verbrenner unterstützend zu. Soll es spontan kraftvoller vorwärts gehen, heult der kultivierte Benziner durch die Beschränkung der Drehzahl nicht gleich unbotmäßig auf; bis etwa 3600 Touren bleibt der Geräuschpegel mäßig. Die einzelnen Fahrprogramme sind für trocken-griffigen Asphalt, für Schotterpisten sowie für Schnee, Normalbedingungen und sparsameres Vorwärtskommen gedacht. Über fünf Stufen ist mittels Paddel am Lenkrad die Rückgewinnung von Energie unterschiedlich stark wählbar. Die sechste lässt den Wagen, der je nach Ausstattung 1985 bis 2052 Kilo auf die Waage bringt und Lasten bis 1,5 Tonnen ziehen kann, möglichst energieschonend „segeln“ – und zum Dank dafür ein grünes Bäumchen immer voller blühen. Die elektrounterstützte Servolenkung könnte noch direktere Rückmeldung von der Straße geben. Die Scheibenbremsen, vorn innenbelüftet, sorgen für standfeste Verzögerung.

Heck-/Seitenansicht des fünftürigen Fünfsitzers. Der Kofferraum fasst 359 bis 1108 Liter.

Vom Basismodell bis zur Spitzenversion Top hinauf

Die Ausstattung: Vier Lines gibt es. Das Basismodell fährt mit LED-Tagfahrlicht, LED-Rückleuchten, Dachreling, Dachspoiler, Seitenschweller, Unterfahrschutz, Zweizonen-Klimaautomatik, Infotainment, Achtzoll-Touchscreen, Digitalradio, Smartphone-Einbindung, Multifunktionslenkrad, Rückfahrkamera, Spurhaltehilfe, Licht-, Regensensor, schlüssellosem Zugangssystem, Tempoautomatik samt Begrenzer und mit 18-Zoll-Leichtmetallrädern mit 225er-Reifen vor. Beim Plus gehören Bi-LED-Scheinwerfer, LED-Nebelleuchten, Navigation, Headup-Display, Einparkhilfe und Verkehrszeichenerkennung zum Grundumfang. Bei der Intro Edition sind es 360-Grad-Kamera, Ausparkassistenz und Totwinkelwarner. Beim Top Panorama-Glas-/Schiebedach, Soundsystem und Leder.

Modellschriftzug mit Markenemblem hinten. Und so sieht das Kompakt-SUV-Modell von der Seite aus. 

Ab 2023 die nächsten neuen Modelle

Alles in allem: Die coupéhaft-schnittigere Optik und die effizientere Motorisierung werten das Modell zweifellos auf. Wie der Plug-in-Hybrid-Outlander kann übrigens auch das mit bis zu 9000 Euro förderbare Eclipse-Cross-Pendant nicht nur Strom aufnehmen, sondern ebenfalls abgeben. Der Importeur mit Sitz im hessischen Friedberg will zudem über die Händler mit einem Rundum-Sorglos-Paket punkten, zu dem etwa eine Wallbox mit Installationsservice für zu Hause, eine Karte zum Aufladen für unterwegs sowie Hilfe beim Beantragen der staatlicher Förderung gehören. „Auch das ist uns wichtig“, erklärt Mitsubishi-Deutschland-Chef Frey, wie es nach einer längeren Hängepartie konkret weitergeht: Indem die französisch-japanische Allianz Renault-Nissan-Mitsubishi nämlich mittlerweile angekündigt hat, dass die Marke mit den drei Diamanten ab 2023 zunächst zwei Modelle auf Renault-Basis auf ausgewählten Märkten anbieten wird. „Auch hier.“ Der Eclipse Cross Plug-in-Hybrid hätte sonst bei uns der letzte neue Mitsubishi sein können.

Datenblatt

Motor: Vierzylinder-Benziner plus zwei Elektromotoren. Hubraum: 2,4 Liter. Leistung Verbrenner: 72/98 kW/PS. Leistung Elektromotoren: 60/82 kW/PS vorn, 70/95 kW/PS hinten. Systemleistung: 138/188 kW/PS. Maximales Drehmoment Verbrenner: 193 Newtonmeter. Maximales Drehmoment Elektromotoren: 137 Newtonmeter vorn, 195 Newtonmeter hinten. Beschleunigung: 10,9 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit Elektro/Hybrid: 137/162 Stundenkilometer. Elektrische Reichweite (NEFZ/WLTP): 45/61 Kilometer. Umwelt (NEFZ/WLTP): Laut Mitsubishi Mixverbrauch 1,7/2,0 Liter, Stromverbrauch 17,5/19,3 Kilowattstunden, 39/45 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer. Abgasnorm: Euro-6d. Grundpreis: Je nach Ausstattung 39 890 bis 47 590 Euro.

KoCom/Fotos: Günther Koch

26. März 2021