Freitag, 19. April 2024

FB Logo für GK 1

GALERIA REISE Alla Marinara: Am Golf von Neapel. Foto: Michael-Müller-Verlag
GALERIA REISE In Lindgrens Heimat Südschweden. Foto: Günther Koch
GALERIA REISE In der (Süd-)Pfalz an der Weinstraße entlang. Foto: Günther Koch
GALERIA REISE Die Bretagne ist Frankreichs nordwestlichste Region. Foto: Michael-Müller-Verlag
GALERIA REISE Freilichtmuseum Bad Sobernheim zeigt das Leben, Wohnen und Arbeiten früher. Foto: Günther Koch
GALERIA REISE In den schottischen Highlands: Kelten, Kilt und Whisky. Foto: Günther Koch
GALERIA REISE Über geflügelte Löwen, trutzige Festungen und eine Märtyrerin in Istrien. Foto: Rainer Waldinger
GALERIA REISE Ein Italiener in der Provinz / Vom Comer See nach Deutschland ausgewandert. Foto: Günther Koch
GALERIA REISE Zwischen Burgwald und Wollenberg weist Wetter eine lange Geschichte auf. Foto: Günther Koch
GALERIA REISE Heimat Hunsrück: Auf den Spuren einer filmischen Familiensaga. Foto: Günther Koch
GALERIA REISE Bedeutende Frauen in 800 Jahren Marburger Stadtgeschichte. Foto: Günther Koch
GALERIA REISE Am Point Alpha in der Rhön: Eine deutsch-deutsche Geschichte. Foto: Günther Koch
GALERIA REISE Biegung für Biegung: Deutschland ist schön - an der Mosel entlang. Foto: Günther Koch

Gute Reise!

"Eine Dame lebt in Venedig, / die ist mit achtzig noch ledig. / Sie beklagt sich nicht, / sie lächelt und spricht: / „Vielleicht war das Schicksal mir gnädig.“

Die Limericks, die Sie an dieser Stelle immer lesen, stammen alle von Ole Haldrup. Sein „Buch der Limericks“ (2003), dazu „Lirum, Larum, Limerick“ (2004) und „Das Geheimnis der fünften Zeile" (2007) sind zu beziehen über: Nereus-Verlag, Susanne Happle, Johann-von-Werth-Straße 6, 79100 Freiburg, Telefon 0761-403802, nereus-verlag @gmx.de. (gk)

Zu Sagen und Heiligen

Im Opel Vivaro-Kombi durch Südtirol / Ziel ist diesmal Olang in der Kronplatz-Ferienregion

Von Günther Koch/Life-Magazin

Zwischen Brixen und Bruneck: Fotostopp mit dem Opel Vivaro Kombi. Foto: Opel

Olang – Der Anflug auf Innsbruck ist immer wieder ein Erlebnis, egal aus welcher Richtung man kommt! Unser Austrian-Airlines-Flieger hat die Reiseflughöhe bereits verlassen. Das Alpenvorland und die ersten höheren Gipfel liegen hinter uns. In einer leichten Kurve schwenkt die Propellermaschine sanft geneigt ins Inntal ein. Auf der einen Seite ragt die Nordkette des Karwendels in die Höhe, auf der anderen beginnt mit dem Patscherkofel so langsam die zentrale Alpenregion.

Entschleunigung fast wie von selbst

Kleine Flughäfen wie der in Innsbruck haben den Charme kurzer Wege. Wenn dann auch noch – wie an diesem letzten Freitag im Juli am späten Vormittag – kaum Betrieb herrscht, stellt sich die Entschleunigung fast wie von selbst ein. Wir wollen weiter nach Südtirol und mit dem Extrembergsteiger, Abenteurer und Opel-Markenbotschafter Reinhold Messner in der Ferienregion Kronplatz zu seinem 2275 Meter hoch gelegene Bergmuseum Corones wandern.

Statt neun sind diesmal nur vier Plätze nötig

Auf dem Parkplatz vor dem Flughafen steigen wir in die Kombiversion des Opel Vivaro um. Die Rüsselsheimer haben ihr leichtes Nutzfahrzeug gerade erst neu aufgelegt. Als Kombi bietet der Vivaro Platz für bis zu neun Personen samt Gepäck. Uns reichen bei dieser Tour erst bis Olang und dann über Vals wieder zurück nach Innsbruck vier. Wir – der Mann fürs Fahren des größeren Transporters  und drei Frauen für den Lifestyle, drei Kolleginnen – funktionieren den Opel kurzerhand zum „Mädelstransporter“ um. Und schon geht’s los!

Ab dem Knoten Wilten bei Innsbruck Richtung Italien

Erst raus aus Kranebitten, wo der Flughafen liegt. Dann weiter auf der Autobahn A12 östlich bis zum Knoten Wilten. Die blaue Beschilderung da weist bereits auf den Brenner und in Klammern mit einem großen I dahinter auf Italien hin. Links taucht die Bergisel-Sprungschanze auf. Rechts fahren wir an Natters und Mutters vorbei. An diesem Tag und um diese Zeit können wir die sich bergauf anschließende Großbaustelle auf der A12 problemlos passieren. Die Urlauber, die es am Tag darauf, am Samstag, wenn in den Hotels die Betten gewechselt werden, Richtung Süden und in die Berge zieht, stehen dagegen kilometerlang im Stau.

Entweder die (Maut-)Autobahn oder die alte Brennerstraße

Weil wir uns um die Mittagszeit an der Gondelbahn Olang verabredet haben, nehmen wir den schnelleren Weg über die gebührenpflichtige Brennerautobahn. Wer Zeit hat (und das Geld für die Maut sparen will), kann alternativ die alte Brennerstraße B182 fahren. Die führt unter der Europabrücke durchs ins Tiroler Wipptal, durch Schönberg ins Stubaital und durch die drei Brennergemeinden Matrei, Steinach und Gries bis zur Grenze, wo sie in Italiens Staatsstraße 12 übergeht. Die über 520 Kilometer lange Strecke verläuft am Eisack entlang nach Bozen und von dort über Verona und Abetone schließlich bis nach Pisa.

Niedrigster Pass über den Hauptkamm der Alpen

Die Brennerautobahn, in den 1960er- und 1970er-Jahren gebaut, endet dagegen in Modena. Der Brenner selbst mit dem österreichischen Bundesland Tirol auf der einen und dem bereits italienischen Südtirol auf der anderen Seite ist der mit 1370 Metern Seehöhe niedrigste Pass über den Alpenhauptkamm. Schon die Römer haben ihn damals zur Ausdehnung ihres Reiches benutzt.

Schon vor Bozen bei Brixen abbiegen

Knapp 115 Kilometer sind es von Innsbruck über Bruneck bis nach Olang. An Sterzing vorbei biegen wir etwa 40 Kilometer nördlich von Bozen bei Brixen ab. Im über 21 500 Einwohner zählenden Hauptort des Eisacktals, in dem übrigens auch Reinhold Messner und sein Bruder Günther geboren sind, der später beim Abstieg vom 8125 Meter hohen Nanga Parbat im Westhimalaya ums Leben kommt, ist insbesondere die historische Altstadt mit dem Dom sehenswert. Von der einstigen Pfefferburg oberhalb sind nur noch Ruinen geblieben.

Erst nach Bruneck und ins Pustertal

Bei Bruneck, rund 16 000 Einwohner, sind wir schon im Pustertal, in dem man sich eine Reihe von Sagen erzählt. Eine hat mit einem „Kind im Schatten“ zu tun, das zusammen mit einem Ritter in einem gerichtlichen Zweikampf sein Leben verliert. Eine andere mit einem Riesen, der an einer Quelle aufwächst, einen Hunnenfürsten besiegt und am Bau des Klosters Innichen mitwirkt, „ehe er“, so heißt es, „in den gleichnamigen Berg entrückt“. Historisch verbürgt soll jedenfalls die Geschichte von einem Zauberer namens Turn Urban sein, der angeblich am Thurntaler, einer 2404 Meter hohen Erhebung in den Villgratner Bergen, sein Unwesen getrieben hat und in Vierschach hingerichtet worden ist.

Gut an Durchgangsverkehr angebunden

Im 3000-Seelen-Ort Olang geht es beschaulich zu. In der Nähe findet sich ein Stausee. Nördlich fließt die Rienz. Im Süden erhebt sich das Gemeindegebiet zu den Bergen der bis über 3000 Meter hohen Pragser Dolomiten hin. Touristisch bindet die Pustertalstraße Olang gut an den Durchgangsverkehr an. Der knapp 1790 Meter hohe Furkelpass, über den man ins Gadertal gelangt, trennt eine zum Naturpark Fanes-Sennes-Prags gehörende Bergkette mit dem 2507 Meter hohen Piz da Peres und der 2479 Meter hohen Dreifingerspitze vom Kronplatz.

Hinauf zum Plateau in 2275 Metern Höhe

Auf dessen Plateau hat Reinhold Messner in 2275 Metern Höhe sein sechstes und letztes Messner Mountain Museum umgesetzt, das sich, spektakulär mit Aussichtsmöglichkeiten in alle vier Himmelsrichtungen in den Fels gehauen, mit traditionellem Alpinismus befasst. Über die Wanderung dorthin, die Begegnung mit Reinhold Messner und das Museum lesen sie mehr in „Der Extreme“ ebenfalls im Reiseteil dieses Magazins.

Landwirtschaft und mehr noch Tourismus

Nördlich vom Pustertal zweigt das Vallertal ab. In Vals, einem etwa  600 Einwohner zählenden Ortsteil der Marktgemeinde Mühlbach, quartieren wir uns ein. Schutzpatron des 1350 Meter hoch gelegenen Bergdorfes ist der heilige Andreas. Ihm ist auch die in freier Natur stehende Pfarrkirche gewidmet. Die Valser leben von der Landwirtschaft, mehr aber noch wie viele in Südtirol vom Tourismus. Sommer wie Winter ist Saison. Es gibt Hotels und Restaurants. Die eigenen Skigebiete liegen bis zu 1600 beziehungsweise 2100 Meter hoch. Zu dem am Gitschberg besteht eine direkte Verbindung. Langlaufloipen, Skipark für Kinder samt Skischule und Eislaufplatz gehören zur Infrastruktur im Winter.

Per Sondergenehmigung und mutigem Fahrer

An den verschwenden wir allerdings im Sommer noch keine Gedanken. Eher schon darauf, wie für den feuerroten Opel Vivaro wohl die Fahrt auf steilem Weg in karge Landschaft hinauf aufs Kronplatz-Plateau gewesen sein mag. Ein mutiger Opel-Fahrer und eine Sondergenehmigung haben es möglich gemacht. Ein Flieger jedenfalls nicht. Der hebt für uns erst am Tag darauf wieder vom Flughafen Innsbruck übers Inntal ab, nimmt eine leichte Kurve, lässt die letzten Gipfel und schließlich auch das Alpenvorland hinter sich. 

Info Südtirol

Italiens nördlichste Provinz zählt über eine halbe Million Einwohner. Hauptstadt ist Bozen. Gesprochen wird  meist  Deutsch und Italienisch, teilweise auch noch Ladinisch. Höchster Dolomiten-Berg ist mit 3905 Metern der Ortler. Nach Olang reist man per Auto am schnellsten über den Brenner an, biegt bei Brixen nach Bruneck ab. Klimatisch geht es in den Tälern mild, in den Bergen im Winter alpin zu. Wir waren im Vallertal in Vals im Falkensteiner Hof (vier Sterne, 77 Zimmer/Suiten, Preise 75 bis 175 Euro, www.falkensteiner.com) untergebracht. Südtirols Küche, etwa Merende-Brotzeit, Ravioli-ähnliche Schlutzkrapfen, Käse und Speck, gilt als eher bodenständig-bäuerlich, hat italienische und österreichische Einflüsse. Bekannte Südtiroler Weine sind etwa Terlaner oder Traminer. Information: Italienische Zentrale für Tourismus Enit, Barckhausstraße 10, 60325 Frankfurt/Main, Telefon 069-237434, www.enit.de.

Info Vivaro

Die Südtirol-Reise fand ab Innsbruck in der( ohne Mehrwertsteuer) ab 26 885 Euro teuren Kombiversion des Opel Vivaro statt, dessen Markenbotschafter Reinhold Messner ist. Beim Vivaro handelt es sich um ein ab 24 860 Euro teures leichtes Nutzfahrzeug, das es auch als Kastenwagen, Doppelkabiner und Plattformgestell gibt. Vier Turbodiesel mit 95 bis 145 PS im bis zu Tempo 183 schnellen 1,6-Liter-Biturbo stehen zur Wahl. Bei den eher funktionalen Nutzfahrzeugen geht es design-, komfort- und fahrmäßig immer mehr Richtung Pkw-Niveau, auch was die Ausstattung etwa mit modernen Infotainment- und Vernetzungssystemen betrifft. So kann der Lastesel rasch zum mobilen Onlinebüro oder trendigen Lifestyler für Sport und Freizeit werden.

KoCom/Fotos: Günther Koch/Opel/Südtirol Info

1. August 2016