Samstag, 20. April 2024

FB Logo für GK 1

GALERIA REISE Alla Marinara: Am Golf von Neapel. Foto: Michael-Müller-Verlag
GALERIA REISE In Lindgrens Heimat Südschweden. Foto: Günther Koch
GALERIA REISE In der (Süd-)Pfalz an der Weinstraße entlang. Foto: Günther Koch
GALERIA REISE Die Bretagne ist Frankreichs nordwestlichste Region. Foto: Michael-Müller-Verlag
GALERIA REISE Freilichtmuseum Bad Sobernheim zeigt das Leben, Wohnen und Arbeiten früher. Foto: Günther Koch
GALERIA REISE In den schottischen Highlands: Kelten, Kilt und Whisky. Foto: Günther Koch
GALERIA REISE Über geflügelte Löwen, trutzige Festungen und eine Märtyrerin in Istrien. Foto: Rainer Waldinger
GALERIA REISE Ein Italiener in der Provinz / Vom Comer See nach Deutschland ausgewandert. Foto: Günther Koch
GALERIA REISE Zwischen Burgwald und Wollenberg weist Wetter eine lange Geschichte auf. Foto: Günther Koch
GALERIA REISE Heimat Hunsrück: Auf den Spuren einer filmischen Familiensaga. Foto: Günther Koch
GALERIA REISE Bedeutende Frauen in 800 Jahren Marburger Stadtgeschichte. Foto: Günther Koch
GALERIA REISE Am Point Alpha in der Rhön: Eine deutsch-deutsche Geschichte. Foto: Günther Koch
GALERIA REISE Biegung für Biegung: Deutschland ist schön - an der Mosel entlang. Foto: Günther Koch

Gute Reise!

"Eine Dame lebt in Venedig, / die ist mit achtzig noch ledig. / Sie beklagt sich nicht, / sie lächelt und spricht: / „Vielleicht war das Schicksal mir gnädig.“

Die Limericks, die Sie an dieser Stelle immer lesen, stammen alle von Ole Haldrup. Sein „Buch der Limericks“ (2003), dazu „Lirum, Larum, Limerick“ (2004) und „Das Geheimnis der fünften Zeile" (2007) sind zu beziehen über: Nereus-Verlag, Susanne Happle, Johann-von-Werth-Straße 6, 79100 Freiburg, Telefon 0761-403802, nereus-verlag @gmx.de. (gk)

Wein und Vulkane

Deutschland ist schön: Im neuen Lexus RC erst durchs Ahrtal und dann weiter durch die Eifel

Von Günther Koch/Life-Magazin

Im Ahrtal finden sich Weinberge und historische Bauten.Foto: Koch

Bad Neuenahr-Ahrweiler – Da braut sich was zusammen! Es ist Nachmittag, der letzte Freitag im Mai. Für die Eifel und angrenzende Gebiete liegt eine Unwetterwarnung vor. Starkregen, Hagel, Gewitter, Sturmböen und „teilweise sogar Tornados“ kündigt der Radiosprecher an. Wir sind gerade in Altenahr, als die Welt untergeht, Sturzbäche über die Straßen fluten, außerhalb der Ortschaften schlammiges Erdreich auf die Fahrbahnen spülen und Feuerwehrautos unentwegt ausrücken mit Blaulicht an. Keine Chance! Da hilft wirklich nur, einen Moment rechts auf die Spur in der Bushaltestelle – und warten, bis es weitergeht.    

Nicht gut für 24-Stunden-Rennen

Schlechte Nachricht für das 24-Stunden-Rennen und die erwarteten Besuchermassen auf dem Nürburgring, zumal sich die Wetterlage das gesamte Wochenende über nicht ändern soll. „Das ist die Eifel“, sagt Toyota/Lexus-Deutschland-Sprecher Thomas Schalberger im Steigenberger-Hotel Bad Neuenahr. Die Japaner treten tags darauf mit gleich zehn Toyota-/Lexus-Teams an, darunter mit der Startnummer 188 in einem Lexus RC, so munkelt man, auch der rennsportbegeisterte Konzernchef Akio Toyoda selbst, allerdings unter anderem Namen.

Den Winzern über die Schulter schauen

Erster Tag. Bei unserer Ankunft in Bad Neuenahr-Ahrweiler scheint zu Beginn unserer Entdeckungstour im neuen Lexus RC erst durchs Ahrtal und danach durch die Eifel noch die Sonne. Es ist frühsommerlich warm. „Schade, dass Sie nicht zur Zeit der Traubenlese hier sind und den Winzern über die Schulter schauen können“, sagt ein Taxifahrer, mit dem wir bei der Anreise in der Nähe des Hotels bei der Parkplatzsuche ins Gespräch gekommen sind. „Hier im Ahrtal dreht sich fast alles um Wein!“ Grund ist das spezielle Mikroklima, von dem der Anbau profitiert.

Größtes zusammenhängendes Rotwein-Anbaugebiet

Weinberge erheben sich an steilen, felsigen Südhängen. Nahezu überall am Ufer der Ahr wird auf Weinkeller, Weinstuben, Weinproben und Weinverkauf hingewiesen. Vor allem für seine Rotweine ist die Region bekannt. Mehr als 20 verschiedene rote Sorten sind es, die zuletzt vom alles dominierenden Spätburgunder über den Blauen Portugieser, den Frühburgunder, Regent, Dornfelder, Domina und Dunkelfelder bis hin zum Acolon zugelassen und die führenden gewesen sind. Kein Wunder, dass das Ahrtal als größtes zusammenhängendes Anbaugebiet für Rotwein in Deutschland gilt.

Bis zum Himmelchen oder Kirchtürmchen

Ein fast 36 Kilometer langer Wanderweg führt von Bad Bodendorf über Lohrsdorf, Heimersheim, Heppingen, Bad Neuenahr, Ahrweiler, Walporzheim, Marienthal, Dernau, Rech und Mayschoß nach Altenahr durch das „Paradies der roten Trauben“. Über 40 Einzellagen mit Namen wie Mönchsberg, Pfaffenberg, Himmelchen oder Kirchtürmchen sind in der Großlage Klosterberg zusammengefasst.

Da sind die Römer nicht weit

Wo es Wein gibt, ist römische Vergangenheit in der Regel nicht weit. So finden sich unten direkt am Rotweinwanderweg bei dem von einer mächtigen Mauer und von Türmen bewachten Ahrweiler in Form einer Villa die Ausgrabungen römischer Siedlungsreste. Nicht weit entfernt davon, unter den Weinbergen bei Marienthal, wo auch eine Klosterruine steht, hat sich ab 1962 von Dernau bis Bad Neuenahr-Ahrweiler der Regierungsbunker erstreckt. Er ist inzwischen teilweise zurückgebaut und als Dokumentationsstätte auch öffentlich zugänglich gemacht worden. Im Kalten Krieg, so ist zu lesen, sei das Ahrtal als „sicherer Ort für zentrale Bundesorgane im Verteidigungsfall“ vorgesehen gewesen.

Im heißen Bann erloschener Vulkane

Zweiter Tag. Das Rennen steht an. Diesmal sind wir von der Ahr in Richtung Nürburgring unterwegs. Schon seit Donnerstag ist von der Rundstrecken-Challenge-Leistungsprüfung über die Drift-Show bis hin eben zum 24-Stunden-Langstreckenklassiker auf dem Grand-Prix-Kurs sowie in der genauso berühmten wie berüchtigten grünen Nordschleifen-Hölle allerhand los. Wir ziehen noch vor dem Start des Hauptrennens die heiße Zone im Bann erloschener Vulkane und Kraterseen, der Maare, vor, denn die Eifel stellt noch immer ein, wie Wissenschaftler es nennen, „vulkanisch aktives Gebiet“ dar, auch wenn die letzten Ausbrüche bereits vor rund 11 000 Jahren in dieser Gegend stattgefunden haben sollen.

Aus den Tiefen der Erde

Spuren von Vulkanismus jedenfalls finden sich nach wie vor gleich an verschiedenen Stellen der Region. Nur eine gute halbe Stunde ist es vom Nürburgring etwa nach Mayen und weiter zur Abtei Maria Laach an den Laacher See, wo aus den Tiefen der Erde Gase wie Kohlensäure austreten. Hinzu kommen Mineralquellen und Kaltwassergeysire wie der in Andernach am Rhein. Von dort führt die Deutsche Vulkanstraße über 280 Kilometer bis in die Hohe Eifel. Sie verbindet vom Laacher See über Kruft, Mendig, Daun und Manderscheid sowie über Maare vom Ulmener bis zum Meerfelder Maar fast 40 Standorte des Geoparks Vulkanland Eifel in der Vulkaneifel. Ebenfalls Bergwerke gehören dazu, Felswände, Grubenfelder, Gleit- und Gesteinsfalten, Höhlen, Steinbrüche, Weiher, Thermalquellen, Halden, Museen und Informationszentren.    

Dann Starkregen und Hagel

Über der Hohen Acht bei Adenau, der mit fast 747 Meter höchsten Erhebung der Eifel an der Grenze der Landkreise Ahrweiler und Mayen-Koblenz im nördlichsten Teil von Rheinland-Pfalz braut sich langsam wieder was zusammen! Ein riesiges Wolkenband schiebt sich dunkel-drohend immer näher. Der Start des 24-Stunden-Rennens an diesem Samstag am Nachmittag um 15.30 Uhr kann noch vollzogen werden. Doch dann setzen Starkregen und Hagelschauer ein. Es kommt zu zahlreichen Unfällen auf der Strecke. Vor allem die Nordschleife verwandelt sich in eine gefährlich rutschige Wasserbahn.

„Das ist der Ring“

Nicht einmal eine Stunde dauert es – und der Langstreckenklassiker muss für fast vier Stunden unterbrochen werden. Rund 70 von über 155 Wagen sind von der Strecke zu räumen. „Das“, sagt ein Zuschauer, „ist der Ring!“ Erst in der Schlussrunde wird das Rennen am nächsten Tag entschieden. Gleich mehrere Mercedes liegen vorn. Von den zehn Toyota-/Lexus-Teams landet das beste auf Rang 24. Vor dem (Chef-)Wagen mit der Startnummer 188, einem Lexus RC, sind statt einer Platzierung lediglich drei Buchstaben vermerkt, die bedeuten, dass das Rennen nicht beendet werden konnte. Vielleicht deshalb, weil sich zuvor da an diesem Wochenende immer wieder was zusammengebraut hat …

Info Ahrtal

Die Ahr ist ein linker Nebenfluss des Rheins, fließt von Blankenheim nahe Euskirchen gut 80 Kilometer bis nach Sinzig, mündet in den Rhein. Weinbau auf Südhängen prägt in speziellem Mikroklima eine malerische Felslandschaft, die der Fluss beim rund 300 Meter tiefen Eindringen ins Ahrgebirge geschaffen hat. Vor allem Wanderer und Radfahrer kommen in der touristischen Region auf ihre Kosten. Eisenhaltige Quellen haben das rund 28 000 Einwohner zählende Bad Neuenahr-Ahrweiler zur Kurstadt gemacht. Wir waren dort im Steigenberger Hotel (Vier-Sterne-Niveau, 216 Zimmer/Suiten, direkt im Kurzentrum an der Ahr gelegen, www.steigenberger.com/bad-neuenahr) untergebracht. Information: Ahrtal-Tourismus Bad Neuenahr-Ahrweiler, Hauptstraße 80, 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler, Telefon 02641-91710, www.ahrtal.de.

Info Eifel

Als Mittelgebirge erstreckt sich die Eifel zwischen Rhein und Mosel über rund 5300 Quadratkilometer im Dreieck Aachen-Koblenz-Trier bis nach Belgien und Luxemburg hinein. Wälder, wellige Hochebenen und langgezogene Hügelrücken bestimmen das Landschaftsbild. Bekanntere Städte sind Bitburg, Daun, Gerolstein, Mayen, Mendig, Monschau, Prüm, Rheinbach oder Wittlich. Deutsche Vulkan-, Eifel-Ardennen- und Deutsche Wildstraße queren die einst vulkanische Region. Die Sommer sind nicht zu warm, die Winter können lang und schneereich sein. Die Eifel ist Bierbrauer-Land, Bitburg das Zentrum dafür. Neben der Ahr grenzen mit Rhein, Mosel und Nahe aber auch noch drei weitere Weingegenden an. Information: Eifel-Tourismus, Kalvarienbergstraße 1, 54595 Prüm, Telefon 06551-96560, www.eifel.info.

Service Auto

Sowohl Ahrtal wie auch Eifel sind verkehrsmäßig sehr gut angebunden. Das Ahrtal zwischen Koblenz und Bonn autobahnmäßig über die A61 und A565, die Eifel über A1, A4, A44, A48, A60 und A61. Wichtige Bahn-Umsteigestationen sind entweder Koblenz oder Trier. Der nächste größere Flughafen ist neben dem in Hahn der in Köln/Bonn. Die zweitägige Ahrtal- und Eifel-Erkundung fand im neuen Lexus RC statt. Das zweitürige Sportcoupé der Toyota-Nobeltochtermarke ist erst seit 2016 zu Einstiegspreisen ab 45 500 bis 54 950 Euro als Turbo 200t mit 245 PS und als Hybrid 300h mit 223 PS Systemleistung zu haben.  

KoCom/Fotos: Günther Koch

1. Juni 2016