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Gute Reise!

"Eine Dame lebt in Venedig, / die ist mit achtzig noch ledig. / Sie beklagt sich nicht, / sie lächelt und spricht: / „Vielleicht war das Schicksal mir gnädig.“

Die Limericks, die Sie an dieser Stelle immer lesen, stammen alle von Ole Haldrup. Sein „Buch der Limericks“ (2003), dazu „Lirum, Larum, Limerick“ (2004) und „Das Geheimnis der fünften Zeile" (2007) sind zu beziehen über: Nereus-Verlag, Susanne Happle, Johann-von-Werth-Straße 6, 79100 Freiburg, Telefon 0761-403802, nereus-verlag @gmx.de. (gk)

Hand in Hand mit der Natur

Auf der dänischen Insel Rømø im Norden von Sylt / Wo die Bewohner einst vom Walfang lebten

Von Kurt Sohnemann/Life-Magazin

 

Stimmungsvoll: Strandspaziergang auf der dänischen Insel Rømø. Foto: Sohnemann

Havneby - Wenn sich 591 Einwohner 129 Quadratkilometer teilen, kann nur schwerlich von dichter Besiedlung gesprochen werden. Viele sind sogar der Meinung, mit Rømø die einsamste Insel in der Nordsee entdeckt zu haben, gespickt mit komfortabel ausgestatteten Ferienhäusern, wo nahezu jedes mit eigener Sauna und eigenem Whirlpool ausgestattet ist und irgendwo in den Dünen versteckt liegt.

Über den Damm

Manchmal rauschen die Autos über den Damm auf die Insel, nur um mit den Fähren auf die Insel Sylt zu gelangen, weil hier die Wartezeiten bedeutend geringer sind als von Niebüll aus. Rømø hat schon eine besondere Stellung in der Wertschätzung der Urlauber, die weitgehend aus Deutschland nach Dänemark kommen und sich schon bald als erfolgreiche Pioniere einer Suche nach der Ruhe selbst erklären.

Auf dem riesigen Strand

Die Insel ist tatsächlich an Beschaulichkeit nicht zu überbieten, weil sich ein paar tausend Gäste schnell auf dem riesigen Strand verlaufen oder verfahren, denn auf Rømø ist es üblich, mit dem Auto bis an der Strand zu fahren, die Kite-Schirme oder -Boards vom Dachgepäckträger oder aus dem Kofferraum zu nehmen und sich dem Meer und seinen Wellen hinzugeben. „Fantastisch“, schwärmt ein Wassersportler, der selbst vor herbstlichen Temperaturen keinen Halt macht. 

Vor allem Fisch und Meeresfrüchte

Aber auch die Thekensportler haben hier ihre Refugien. Da wäre die Möglichkeit, mit der Kochkunst der Gastronomie in Kontakt zu geraten. Natürlich sind Fische und einige andere Meeresbewohner auserkoren, die Teller der Gäste zu füllen, deren Mägen auch, und die Lobpreisungen bei gutem Können nicht verhalten durch die Räume schallen zu lassen.

In Holms Restaurant in Havneby

Wer da auf Nummer sicher gehen will, lässt sich in Holms Restaurant in Havneby einen Platz reservieren. Das Haus mit eigener Räucherei bietet zwei Mal wöchentlich ein Fischbüfett und zudem eine ausgedehnte Karte mit Tieren aus dem Wasser als Hauptspeise. Die Dänen halten es allerdings so, dass mittags nur eine Kleinigkeit durch die eigenen Därme geschickt wird, am Abend werden dann die Magenwände strapaziert.

Nicht zu spät kommen

Wer allerdings zu spät ins Restaurant kommt, muss unverrichteter Dinge wieder den Heimweg antreten. Die Bürgersteige werden spätestens um 22 Uhr der Beleuchtung überlassen. Ab dann hält sich der Durchschnittsdäne in den eigenen vier Wänden auf, was auch für die Gastronomen gilt. Im Sommer freilich wird die eine oder andere Ausnahme am Wochenende schon mal vorkommen ...

Wandern zwischen den Dünen

Dass auf der Insel das Wandern zwischen den Dünen und an den Stränden pures Vergnügen für Freunde der Natur ist, muss nicht näher erläutert werden. Das gilt übrigens auch für Kinder, die im Sand ihrer Kreativität freien Lauf oder Drachen vom Wind tragen lassen können.

Im ehemaligen Kommandeurshof

Wer näher in die Vergangenheit der Insel eintauchen möchte, findet im Walfang-Museum viele Möglichkeiten. Ein ehemaliger Kommandeurhof hat dafür Verwendung gefunden. Beeindruckt vom Skelett eines 1996 an der Küste von Rømø  gestrandeten Pottwals oder von der Ausstattung aus dem 17. und 18. Jahrhundert der Häuser dieser Insel, schlendern die Gäste durch die früheren Jahre der Insel. Lange lebten die Einwohner vom Walfang, was eben im Museum „Kommandørgarden“ besonders deutlich wird. Sogar ein Zaun aus Walknochen war damals in Ermangelung an Holz die Regel. Ein gut erhaltener Abschnitt ist noch heute auf dem Weg zum Museum zu bestaunen.

Info Rømø I

Die über einen Damm mit dem Festland verbundene südlichste dänische Wattenmeer-Insel drei Kilometer nördlich von Sylt ist 17 Kilometer lang und sechs Kilometer breit. Der Hauptort und Fährhafen Havneby liegt im Süden. Rømø gehört wie Nordschleswig zur Region Süddänemark. Die Bewohner sprechen südjütischen Dialekt, können aber auch Deutsch. Sehenswert sind neben dem früheren Kommandeurshof die Toftum Skole als kleinste und älteste Schule Dänemarks, die Kirche aus dem Jahr 1200, das Naturzentrum Tønnisgard und Havnebys Krabbenfischer-Hafen, 2009 Drehort des Films „Der Ghostwriter“ von Roman Polanski.

Info Rømø II  

Auf der Insel finden regelmäßig Jazz-, Drachen- und Motorradfestvials statt. Neben Dünenwanderungen sind Radfahren, Reiten, Strandsegeln, Buggykiten und Golf möglich. Mit bei Niedrigwasser vier Kilometern gilt der Sandstrand von Rømø als breitester in Nordeuropa. Eine kulinarische Spezialität der sonst meist von Fisch und Meeresfrüchten geprägten Regionalküche ist Salzwiesenlamm. Die wichtigsten Internet-Informationsadressen lauten: www.romo.dk, www.feriepartner.dk/roemoe, www.holmsrogerie.dk, www.tonnisgaard.dk sowie www.syltfaehre.de.

Service Auto

Von Hamburg sind es gut 240 Kilometer bis Rømø. Auf der Autobahn A7 geht es an Neumünster, Rendsburg und Schleswig vorbei bis Flensburg, dort westlich an der Grenze entlang Richtung Tondern in Dänemark und weiter über Bredebro bis Skaerbaek, von wo aus man dann hinüber nach Rømø und zu den ersten Orten Tvismark und Kongsmark gelangt. Etwa 40 Minuten dauert die Fahrt mit der Auto- und Personenfähre von Havneby im Süden der Insel bis nach List auf Sylt.      

KoCom/Fotos: Kurt Sohnemann

22. Dezember 2016