Freitag, 29. März 2024

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GALERIA REISE Biegung für Biegung: Deutschland ist schön - an der Mosel entlang. Foto: Günther Koch

Gute Reise!

"Eine Dame lebt in Venedig, / die ist mit achtzig noch ledig. / Sie beklagt sich nicht, / sie lächelt und spricht: / „Vielleicht war das Schicksal mir gnädig.“

Die Limericks, die Sie an dieser Stelle immer lesen, stammen alle von Ole Haldrup. Sein „Buch der Limericks“ (2003), dazu „Lirum, Larum, Limerick“ (2004) und „Das Geheimnis der fünften Zeile" (2007) sind zu beziehen über: Nereus-Verlag, Susanne Happle, Johann-von-Werth-Straße 6, 79100 Freiburg, Telefon 0761-403802, nereus-verlag @gmx.de. (gk)

Trauben, die (ver-)locken

Deutschland ist schön: In der Pfalz / Auf der Weinstraße hinunter bis zur französischen Grenze / Sonnige Milde

Von Günther Koch/Life-Magazin

Das monumentale Deutsche Weintor markiert Ende oder in umgekehrter Richtung Beginn der Weinstraße. Fotos: Koch

Pleisweiler-Oberhofen – Die Pfalz einmal anders! Nicht zur Weinlese im spätsommerlichen September. Nicht im frühherbstlichen Oktober, der eigentlich als der „Goldene“ gilt. Nein, diesmal im vermeintlich tristen November danach. Wenn die Trauben am Rebstock längst abgeerntet, die ersten Blätter schon gefallen sind. Wenn die Zeit des Rebschnitts beginnt, der für den neuen Austrieb im nächsten Jahr sorgen soll. Dann entwickelt auch die Kulturlandschaft der Pfalz im warmen Licht der im Westen hinter den Hügeln des Pfälzer Waldes untergehenden Sonne ihren eigenen, ganz besonderen, manchmal sogar melancholischen Charme inmitten einer jahreszeitlich noch immer vorhandenen, nur stilleren Symphonie gelblicher, rötlicher und bräunlicher Farben der Natur. Wir sind auf der Deutschen Weinstraße unterwegs.

Links geht's nach Deidesheim, rechts nach Forst. Statue an der Kirche in Deidesheim.

Am Übergang vom Wald zur Ebene

Die Pfalz ganz im Süden. Bad Bergzaberner Land. Im Winzer-Doppelort Pleisweiler-Oberhofen hat Martina Hauer alle Hände voll zu tun. Das gleichnamige Landhotel der Familie ist selbst Anfang November gut belegt. Dennoch nimmt sich die Gastgeberin Zeit für ihre Gäste, schlägt vor, was sie hier aktiv unternehmen, was sie sich anschauen könnten, was sie auf keinen Fall versäumen sollten. Zum Beispiel Wandern. Radfahren. Burgen. Schlösser wie das Hambacher damals, 1832, mit dem Hambacher Fest als wichtigem Symbol der deutschen Demokratiebewegung neben der Frankfurter Paulskirche. Dazu malerische Weinorte, durch die wir fahren. Erst Deidesheim und Forst, später Frankweiler, Rhoth unter Riedburg oder St. Martin, alle aufgereiht wie Perlen an einer Schnur. Enge Gassen. Schmucke Fachwerkhäuser. Weinstuben, Cafés, Bäckereien, die trotz Personal-, Fachkräftemangel und hoher Energiekosten wenigstens hier und da noch geöffnet haben. Schade, dass bis Ende Oktober die meisten Wein- und Kerwe-Kirchweihfeste des Jahres schon gefeiert sind, es noch etwas dauert, bis die Advents- und Weihnachtsmärkte stattfinden. Aber vielleicht – mal sehen – entschädigt ein Tagesausflug. Hinüber nach Frankreich. Ins nördliche Elsass. Weniger als fünfzehn Kilometer sind es bis dahin. Ein Katzensprung.

Gaststuben-Ausleger in Forst. Die Weinlagen sind im November weitgehend abgeerntet.

Rund 2000 Sonnenstunden – einfach paradiesisch

Der Tag der Anreise. Ein ganz normaler Dienstag. Im Weingut Wilker, gleich schräg gegenüber vom Hotel, hat gerade eine Weinprobe begonnen, der wir uns noch anschließen dürfen. Die Pfalz ist schließlich Wein. Und Wein – zum Wohl! – ist die Pfalz! „Sicher scheint die Sonne auch anderswo“, heißt es beim Pfalzwein-Verein mit Sitz in Neustadt an der Weinstraße. Doch kaum eine Gegend in Deutschland werde so von ihr verwöhnt wie die Pfalz entlang der Weinstraße. Wenn Rebzeilen im milchig-milden Licht des Südens lägen, in den Gärten Feigen, Kiwis und Esskastanien reiften und manchmal schon im Februar Mandelbäume blühten, staunten die Fremden und die Pfälzer wunderten sich. Immerhin seien in ihrem Stück vom Paradies 2000 Sonnenstunden an der Jahresordnung. Und Mutter Natur habe hier „schon immer üppig aufgetischt“. Die südlichsten Weinberge der Pfalz liegen bereits auf der anderen Seite der Grenze.

Hambacher Schloss/Hambacher Fest, Stichwort Demokratie, sind bekannt. Die Sonne geht hinterm Pfälzer Wald unter.

Inmitten eines 23 500 Hektar großen Rebenmeers

Kein Wunder, dass Wein, Weinkultur und Lebenslust „einfach zu Land und Leuten“ gehörten. Römer und Reben hätten sich schon vor Jahrtausenden hier wohlgefühlt. Fast 23 500 Hektar misst demnach das Rebenmeer am sogenannten Haardtrand. Das sei, so der Pfalzwein-Verein, zwar wenig im internationalen Vergleich, aber viel nach deutschen Maßstäben, mache die Pfalz zum zweitgrößten deutschen Weinbaugebiet nach Rheinhessen. Klassische Sorten sind den Angaben zufolge auf dem Durchmarsch. „Allen voran“, ist auch bei der Verkostung bei Winzer Wilker zu hören, „der Riesling.“ Weiß-, Grauburgunder, Gewürztraminer, Chardonnay und Sauvignon Blanc als jüngster Trend rundeten das Pfälzer Weißwein-Angebot ab. Bei den Rotweinen gebe es spritzig-frische Weißherbste von der Portugieser Rebe, fruchtige Spätburgunder und tiefdunkle Dornfelder, meist trocken ausgebaut und mit südländischer Farbe. Mehr als 36 Prozent der Rebstöcke im größten deutschen Rotweingebiet tragen den Angaben zufolge inzwischen rote Trauben.

Im Nebel: Die Nonnensusel ist eine Wasgauer Romanfigur. Blick auf Pleisweiler-Oberhofen.

Meist trocken und mediterran, sonnig und sanft

Das alles hat seinen Grund: Die Pfälzer machen es an ihrem trockenen und mediterranen Klima fest. Die Trauben erreichten hohe Reifegrade, was wiederum für aromatische Weißweine sorge und besondere Bukettsorten wie Gewürztraminer, Scheurebe oder Muskateller noch betörender duften lasse. Daneben bilde das sonnig-milde Klima beste Voraussetzungen, um reife und gehaltvolle Rotweine zu erzeugen. Selbst rote Sorten aus südlichen Gefilden wie Syrah, Cabernet Sauvignon oder Merlot fühlten sich wohl. „Beim Entstehen des Rheingrabens sind die Erdschichten durcheinander geschoben worden, entsprechend vielfältig sind die Weinbergsböden am Haardtrand.“ Kalkhaltiger Löss und Lösslehmböden herrschten vor, doch wiesen manche Lagennamen auch auf Parzellen mit Basalt (Pechstein) oder Schiefer (Schäwwer) hin. Als landschaftsprägend stufen die Neustädter Pfalzwein-Experten jedoch den roten und gelben Sandstein ein. „Und auf diesen Buntsandstein-Verwitterungsböden gedeihen besonders elegante Rieslinge mit prägnanter Säure.“

Das Fachwerk-Landhotel Hauer mit Engel auf der Mauer war früher ein bäuerliches Anwesen.     

Nach Bad Bergzabern und am Westwallmuseum vorbei

Am nächsten Tag. Wir wandern. Nach Bad Bergzabern – Kurort, 8500 Einwohner, Kurpark, Südpfalz-Therme, Schloss, Kloster Liebfrauenberg, Dicker Turm, die gebürtige Jüdin Edith Stein, die dem Holocaust zum Opfer fiel, vorher hier zum katholischen Glauben konvertierte, Martinskirche, Marktkirche und Palmen (!) in der Marktstraße – ist es an Wiesen und Weinlagen vorbei nicht weit. Am Ende des Industriegebiets Richtung Innenstadt schließt sich scheinbar unscheinbar das kleine Freiluftareal des Westwallmuseums an. Im Zweiten Weltkrieg ist die Stadt aufgrund ihrer Lage in der sogenannten Roten Zone zur Frontstadt ernannt und entsprechend befestigt worden. Der Museumsbunker ist im Originalzustand erhalten. Den daneben haben die Bad Bergzaberner der Entwicklung, Errichtung, Nutzung und Bedeutung der noch vorhandenen Reste der Bunkeranlagen in unseren Tagen gewidmet. Im dritten mit rekonstruiertem Innenraum finden sich militärisches Fernmeldematerial, Unterkunftsbereich, Munitionslager und ein 10,5-Zentimeter-Originalgeschütz.

Klar, dass sich bei Winzer Wilker alles um den Wein dreht. Bunkeranlage in Bad Bergzabern.

Vom Vesperbrett über Saumagen bis hin zum Flammkuchen

Die Landschaft im Bad Bergzaberner Land – der Name deutet es an – ist hügelig. Wir gehen am Schloss vorbei raus aus der Stadt, wandern auf dem Liebfrauenberg zum einst nach Bismarck benannten Aussichtsturm hinauf, einer 30 Meter hohen Holzkonstruktion mit 154 Stufen, von der aus man bei klarer Sicht weit über die südliche Pfalz hinaus in die Rheinebene sogar bis jenseits des Flusses hinüber nach Karlsruhe und Philippsburg und weiter rechts ins Elsass schauen kann. Das Wetter wird schlechter. Es fängt zu regnen an. Der November zeigt sich zumindest an diesem Nachmittag tatsächlich von seiner eher tristen Seite. Gut, dass am Abend in Oberhofen wenigstens die Weinstube Leonhard mit regionalen Gerichten wie Pfälzer Vesperbrett, Rieslingschinken mit Kraut und Sahnemeerrettich, Winzersteak und, natürlich, gebratenem Saumagen mit Sauerkraut sowie Flammkuchen geöffnet hat.

Nicht nur Marktkirche und Stadtschloss, sogar Palmen finden sich in dem südpfälzischen Kurort.

„Uffbasse!“ – am 1936/1927 errichteten Deutschen Weintor

Tags darauf. Die Sonne scheint. Der Ausflug ins Elsass steht an. Halt am Deutschen Weintor im Schweigener Ortsteil Rechtenbach. Ein monumentaler, heute denkmalgeschützter Walmdach-Bau. Fast 20 Meter hoch. 1936/1937 von den Nationalsozialisten errichtet. Nur der wuchtige Reichsadler schaut nach wie vor grimmig von einem der zwei Pfeiler auf das Geschehen herab. Das damals in einem seiner Fänge eingemeißelte Hakenkreuz ist ihm nach dem Zweiten Weltkrieg jedoch entfernt worden. „Uffbasse“, sogar mit Ausrufezeichen, steht im pfälzischen Dialekt aufgenäht auf einer Filztasche, die man im Wein- und Souvenirladen der Winzergenossenschaft Deutsches Weintor erwerben kann, der die Anlage gehört, die das südliche Ende oder den Beginn der insgesamt rund 85 Kilometer langen Deutschen Weinstraße markiert. Der Fernwanderweg nach Belfort im Département Bourgogne/Franche-Comté passiert das Tor, das zudem den Ausgangspunkt der Prädikatswanderwege Pfälzer Weinsteig und Pfälzer Waldpfad sowie des Themenwegs Pfälzer Mandelpfad bildet.

Der Aussichtsturm bei Bad Bergzabern ist einst nach Bismarck benannt. Weinstein in Oberhofen.

Hinüber nach Frankreich ins nördliche Elsass ...

Wissembourg, Elsass. 7500 Einwohner. An der Lauter gelegen, einem Fluss, der an der Stelle der deutsch-französischen Grenze entspringt, an der der Oberrheingraben in den Pfälzer Wald beziehungsweise schon in die Nordvogesen übergeht. Reste der früheren Befestigung umgeben die Altstadt. Die Romanische Straße fängt hier an, führt durch elsässische Orte mit Baudenkmälern der Romantik. Sehenswert ist die Kirche Saint Pierre et Paul als ehemalige Abteikirche des Klosters Weißenburg mit Glockenturm und elf Meter hoher Christophorus-Darstellung. Dann das Salzhaus mit auffallendem Dach. Das Maison de l’ami Fritz, Drehort der gleichnamigen Romanverfilmung, mit aufwändigem Erker. Das Rathaus Hôtel de Ville. Das mit einem Renaissance-Portal versehene Haus Vogelsberger, in dem Ordensgründer Charles de Foucauld als Kind für einige Jahre lebte. Das Barockpalais Hotel Stanislas. Oder das Musée Westercamp mit archäologischen Funden aus der Gegend, mittelalterlichen Kunstwerken sowie Dokumenten zur Stadtgeschichte und Heimatkunde.

Alte Traubenpresse neben dem Deutschen Weintor und „Uffbasse!“-Souvenir in der Südpfalz.

... bis hinunter nach Seebach und Hunspach

Fachwerkhäuser prägen weiter südlich Seebach, die 1700-Seelen-Gemeinde, die uns Hotelchefin Hauer empfohlen hat; seit 1982 feiern die Seebacher jedes Jahr nach dem 14. Juli, dem Nationalfeiertag der Franzosen, ihre traditionelle Streisselhochzeit, eine typische Hochzeit auf dem Land. Auch in das mit 650 Einwohnern deutlich kleinere Hunspach, ein weiterer Tipp von Martina Hauer, fahren wir. Die offenen Höfe geben den Blick nicht selten frei bis ins Zentrum der Anwesen. 2020 ist der Fachwerksort sogar in die Reihe der schönsten Dörfer des Landes aufgenommen worden.

Fachwerkhäuser sowie Obst- und Gemüsewagen im elsässischen Wissembourg, deutsch Weißenburg.

Bei einem Blanc de Noir, Jahrgang 2021

Zurück im Hotel. Eigentlich haben wir uns für den Abend die Einkehr in Jean-Louis Vincents urigen „Schoggelgaul“ vorgenommen, was übersetzt so viel wie Schaukelpferd bedeutet, symbolisch für familiär und gemütlich steht und voller schöner Erinnerungen steckt. Das Lokal in der Pleisweiler Schäfergasse 1, ein 1789 erbautes Küferhaus, müsste an diesem Tag zumindest laut Aushang offen sein. Doch ein Aufsteller am Eingang weist, in weißer Kreide auf Schiefertafel geschrieben, darauf hin: „Wegen Krankheit heute geschlossen!“ Schade. Im Hotel, dem das eigene Restaurant mit dem Namen „Adams“ angeschlossen ist, kann sich Gastgeberin Martina Hauer derweil schon wieder über die nächsten neuen Gäste freuen. Es sind eben doch die gehaltvollen Trauben, die immer wieder zum Besuch der pfälzischen Toskana (ver-)locken. Diesmal etwa die für den Blanc de Noir, trocken, Jahrgang 2021, von Winzer Wilker schräg gegenüber.

Der Käse passt zum Wein. Die Lauter schlängelt sich idyllisch durch die Stadt im nördlichen Elsass.               

Info (Süd-)Pfalz I

Die gut 5450 Quadratkilometer große Region im Süden des Bundeslandes Rheinland-Pfalz hat aktuell rund 1,4 Millionen Einwohner. Sie gliedert sich geographisch-naturräumlich in die West- und die Nordpfalz, beide mehr mit mittelgebirgsartigem Charakter, sowie in die dichter besiedelte Vorder- und Südpfalz zwischen Oberrhein und Haardt als östlichem Rand des Pfälzer Walds. Den Übergang zwischen Ebene und Gebirge bildet das schmale Hügelland beiderseits der 85 Kilometer langen Deutschen Weinstraße, das auch den größten Teil des pfälzischen Weinbaugebiets ausmacht. Touristisch ist die Pfalz in das Pfälzer Bergland, den Naturpark Pfälzerwald, die Deutsche Weinstraße und die Rheinebene unterteilt. Das Klima zwischen Pfälzerwald und Rhein ist mild. In Verbindung mit dem sanfthügeligen Landschaftsbild verbreiten Bananen, Feigen, Kakteen, Mandelbäume, Palmen, Pinien und Zypressen in manchen Orten an der Deutschen Weinstraße, insbesondere in deren südlichem Teil, sogar ein fast schon mediterran anmutendes Flair.

Wieder zurück in der Südpfalz mit Blick auf das Weindorf St. Martin. Alter Wagen mit Weinfässern.  

Info (Süd-)Pfalz II

Als Möglichkeit zur Einquartierung können wir an der Südlichen Weinstraße im Winzerort Pleisweiler-Oberhofen das Landhotel Hauer (vier Sterne, 22 Zimmer/Suiten, ländlich-behaglich eingerichtet, einst historisches Bauernanwesen, nach längeren Um- und Neubauarbeiten 2001 eröffnet, Wellnessbereich, Restaurant „Adams“, www.landhotel-hauer.de) empfehlen. Bei der Pfälzer Küche handelt es sich um eine eher herzhaft-deftige, neben Saumagen etwa auch mit groben Bratwürsten, Läwwerknepp-Leberknödel, Flääschknepp-Fleischklöße mit Meerrettichsoße, Sauerkraut oder Weinknorzen-Roggenbrötchen, Pfälzer Gebreedelde-Bratkartoffeln mit Speckstückchen oder Leberwurst, Grumbeer-Pellkartoffeln mit Quark, Grumbeer-Reibekuchen, Weck, Worscht un Woi, Damp(f)nudeln mit Weinsoße, Quetschekuche mit salziger Grumbeer-Supp, Kärscheplotzer-Kirschenmichel-Süßspeise; weit verbreitet ist – Frankreich ist nah – Flammkuchen in den verschiedensten Variationen. Und getrunken wird selbstverständlich – Pfälzer Wein. Information: Pfalz-Touristik, Martin-Luther-Straße 69, 67433 Neustadt/Weinstraße, Telefon 06321-39160, www.pfalz.de. 

Dieser Olivenbaum (aus Spanien) ist etwa 350 Jahre alt. Eng geht es in den Weinorten zu, ...

Info Pleisweiler-Oberhofen

Die Doppelgemeinde, zugleich Winzer- und staatlich anerkannter Erholungsort, zählte zuletzt 850 Einwohner, ragt in den Wasgau, also noch in den Südteil des Pfälzer Waldes, aber auch schon in den sich anschließenden Nordteil der Vogesen hinein. Der Eulenkopf Richtung Bad Bergzabern ist 315 Meter hoch. Durch die Gemeinde fließt der Hirtenbach. Das Ochsensteiner Schloss steht unter Denkmalschutz. Mit dem Haardtrand-Wolfsteig und Haardtrand-Gottesacker erstrecken sich zwei Naturschutzgebiete in der Gemarkung, durch die Deutsche Weinstraße und Deutscher Radweinweg führen. Die jährliche Kirchweih‘ ist jeweils für September, das „Fest des Federweißen“ für Oktober vorgesehen.

... die sich überall hübsch herausgeputzt haben – und ihren Glauben scheinbar nicht verlieren.

Service Anreise

Die Pfalz ist, was den Verkehr betrifft, gleich über sieben Autobahnen sehr gut angebunden. Es sind dies die A6 (Mannheim-Saarbrücken), A61 (Koblenz-Speyer), A65 (Karlsruhe-Ludwigshafen), A650 (Ludwigshafen–Bad Dürkheim), A8 (Saarlouis-Pirmasens), A62 (Nonnweiler-Pirmasens) und die A63 (Mainz-Kaiserslautern). Die Bundesstraße B10 ist zwischen Pirmasens und Landau vierspurig ausgebaut. Als wichtige Bahnstrecken führen die Verbindungen Köln-Mainz-Mannheim-Ludwigshafen sowie Mannheim-Ludwigshafen-Kaiserslautern-Saarbrücken in die Region. Die nächstgelegenen größeren Flughäfen sind die in Saarbrücken, Stuttgart, Frankfurt/Main, Hahn/Hunsrück und der für Köln/Bonn.

KoCom/Fotos: Günther Koch/Landhotel Hauer (1)

20. November 2022