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Schon Tradition

Volvo setzt mit dem V70-Nachfolger V90 auch in Zukunft weiterhin auf große Kombis

Von Günther Koch/Life-Magazin

Volvo V90: Der große Kombi fährt mit nordisch-cooler Eleganz vor. Foto: Koch

Oberursel – Bei Volvo sind größere Autos gerade aktuell: XC90-SUV und S90-Limosuine sind bereits auf dem Markt. Am 22. Oktober kommt nun der bei 42 450 Euro beginnende Kombi V90 zu den Händlern, tritt als V70-Ersatz gegen Premiumkonkurrenten wie Audi A6 Avant, BMW 5er Touring und das T-Modell der E-Klasse von Mercedes-Benz an.

Schon die dritte Karosserievariante

Kombis haben bei den Schweden Tradition. „Den ersten haben wir schon 1953 gebaut“, sagt Thomas Bauch jetzt bei der Fahrvorstellung in Oberursel im Taunus. Für Volvos Deutschland-Chef wird auch die dritte Karosserievariante in der 90er-Baureihe, zumal im Kombiland Deutschland, einer der Wachstumstreiber in den nächsten Jahren sein.

Cross-Country-Version folgt Anfang 2017

Hat Volvo 2013 bei uns rund 27 000 Autos verkauft, sollen es 2020 bereits 60 000 sein. Für 2016 geht Bauch aktuell von 39 600 aus. „Mit dem V90 schlagen wir dabei ein neues Kapitel auf.“ Den Cross Country kündigt Bauch für Anfang 2017 an. Der Einstiegspreis der höher gelegten Version im Offroad-Look startet bei 56 350 Euro.

Weniger kantig mit nordisch-cooler Eleganz

Der 4,94 Meter lange Kombi fährt mit nordisch-cooler Eleganz und weniger kantig vor. Er baut nach Angaben von Volvo-Deutschland-Sprecher Olaf Meidt auf der modularen Plattform auf, auf der auch XC90 und S90 entstehen. Die mächtige Front zeichnet sich durch den nach innen gewölbten Kühlergrill aus. Die Verarbeitung wirkt sauber, die Anmutung für diese Klasse in jedem Fall standesgemäß. 2,94 Meter Radstand sorgen selbst im Fond für ordentlich Platz. Das Gepäckabteil fast 560 bis 1526 Liter, etwas weniger als im V70 mit dem Steilheck.

Umfangreiche elektronische Sicherheitshilfen

Im übersichtlich gestalteten Cockpit fällt der Tablet-artige Touchscreen-Farbmonitor auf. Wertige Materialien und warme Farbtöne sorgen für nobles Ambiente. Die Bedienung ist rasch im Griff. Vier Ausstattungen gibt es. Zu den umfangreichen elektronischen Sicherheitshilfen gehört etwa die bei Bedarf mit einer selbstständigen Notbremsung verbundene Erkennung von Fußgängern, Radfahrern, anderen motorisierten Verkehrsteilnehmern und Wildtieren. Es gibt eine Kreuzungsassistenz, die Kollisionen mit dem Gegenverkehr verhindert, und einen Schutz vor unbeabsichtigtem Verlassen der Straße. Das Infotainmentsystem mit Neunzoll-Touchscreen-Display bietet die Möglichkeit der Vernetzung. 

Bis November zwei Benziner und drei Diesel

Motormäßig kündigen die Schweden bis November zunächst fünf genauso kultivierte wie durchzugsstarke Motorisierungen an, allesamt aufgeladene Vierzylinder-Direkteinspritzer mit 2,0 Liter Hubraum. Die beiden bei 53 000 Euro anfangenden Turbobenziner T5 und T6, der kräftigere sogar zusätzlich mit Kompressor bestückt, leisten 254 und 320, die drei Diesel D3, D4 und D5 190 und 235 PS, wobei der kräftigere hier über die sogenannte PowerPulse-Technologie verfügt, die für bessere Beschleunigung in unteren Drehzahlbereichen sorgt.

Mit Front- oder auch mit Allradantrieb

Sie alle machen den Kombi mit Front- oder Allradantrieb in der Spitze 205 bis 250 Stundenkilometer schnell. Sechsgang-Schaltgetriebe oder Sechs-/Achtstufen-Automaten übertragen die Kraft auf die Räder. In Verbindung mit der spritsparenden Stopp/Start-Funktion geben die Schweden den Mixverbrauch mit 4,5 bis 7,4 Litern an, zumindest im Datenblatt. Wir sind im Spitzendiesel, dem Allrad-D5, unterwegs gewesen, dessen Bordcomputer nach eher moderater Überlandfahrt am Ende 7,8 Liter angezeigt hat. Wie er ist auch der Spitzenbenziner, der Allrad-T6, mit Performance-Optimierungen lieferbar. 

Souveränes Fahrgefühl genauso sportlich wie komfortabel

Das Fahrwerk vermittelt bei aller Größe und Langstreckentauglichkeit in Sachen Handling ein recht sportlich-komfortables, souveränes Fahrgefühl. Dazu trägt auch der niedrigere Schwerpunkt bei. Trotz Leergewicht ab 1832 bis 1933 Kilo fällt es dem V90 nicht sonderlich schwer, flink und leichtfüßig auf die ziemlich präzise elektrische Servolenkung zu reagieren. Die innenbelüfteten Scheibenbremsen packen standfest zu. Serie ist zudem eine Assistenz, die teilautonomes Fahren erlaubt und den Kombi bis Tempo 130 mit sanften Lenkeingriffen in der Spur hält.

Alternative zu deutschen Wettbewerbern

Alles in allem: Auch mit dem V90 positioniert sich Volvo als Alternative zu den etablierten deutschen Wettbewerbern. Ebenfalls für ihn ist ein Plug-in-Hybrid vorgesehen. Den ersten rein elektrischen Volvo soll es 2019 geben, aber eher in der Kompakt- und nicht in oberen Klassen.

Datenblatt

Motor: Zwei Vierzylinder-Turbobenziner, der stärkere zusätzlich mit Kompressor, drei Vierzylinder-Turbodiesel. Hubraum: 2,0 Liter. Leistung: 110/150 bis 235/320 kW/PS. Maximales Drehmoment: 320/1750-3000 bis 480/1750-2250 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 6,1 bis 10,5 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 205 bis 250 Stundenkilometer. Umwelt: Laut Volvo Mixverbrauch 4,5 bis 7,4 Liter pro 100 Kilometer, 119 bis 169 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer. Grundausstattung (Auswahl): Stabilitätsprogramm, Seitenairbags, Kopfairbags auch hinten, Fahrer-Knieairbag, Zweizonen-Klimaautomatik, Audiosystem, 17/18-Zoll-Leichtmetallräder, 225/245er-Reifen. Preis: 42 450 bis 64 500 Euro (V90), 56 350 bis 66 600 Euro (V90 Cross Country). 

KoCom/Fotos: Günther Koch

12. Oktober 2016