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Offene Entscheidung

Land Rover fährt mutig mit dem Evoque nun sogar das erste SUV-Cabrio der Branche vor

Von Günther Koch/Life-Magazin

Mit dem Range Rover Evoque Cabrio beweist Land Rover Mut. Foto: Koch

Engelskirchen – Eine mutige Entscheidung! Land Rover bietet in der Premium-Kompaktklasse mit dem offenen Range Rover Evoque das erste SUV-Cabrio an. Es steht ab Juni zu Einstiegspreisen ab 51 200 bis 61 300 Euro rechtzeitig zur Openair-Sommersaison bei den Händlern.

„Nochmal Zugpferde für Modellpalette“

Basis ist der im Umfeld etwa von BMW X4 oder Mercedes GLC antretende Evoque, den es als Drei- und Fünftürer gibt. „Er hat sich seit 2012 bislang weltweit mehr als eine halbe Million Mal verkauft“, sagt Land-Rover-Deutschland-Sprecherin Andreas Leitner-Garnell jetzt bei der nationalen Fahrvorstellung in Engelskirchen bei Köln und glaubt, „dass das Coupéartige den Erfolg dieses SUV begründet hat und das Cabrio nochmal Zugpferd für die gesamte Modellpalette sein wird“.

Mit vollautomatischem Faltdach aus Stoff

Die Frischluftversion – 4,37 Meter lang, Radstand 2,66 Meter, wie die geschlossene Variante sauber verarbeitet und wertig anmutend – ist mit einem vollautomatischen Faltdach aus Stoff bestückt, das sich bis Tempo 48 in 18 Sekunden öffnen und in 21 Sekunden schließen lässt. Außen fallen hohe Hüftlinie und rahmenlose Türen auf. Innen ist vorn ordentlich Platz vorhanden. Auf den beiden Sitzen im Fond geht es beengter zu.

Immerhin noch 251 Liter großer Kofferraum

Das Gepäckabteil mit Durchreiche fasst, egal ob bei geschlossenem oder offenem Verdeck, noch 251 Liter, was laut Leitner-Garnell immerhin für den „Wochenendtrip zu zweit“ reichen dürfte. Leider ist die Sicht nach hinten doch deutlich eingeschränkt. Und an die Bedienung vor allem des Infotainmentsystems muss man sich erst gewöhnen.

Basispaket schon umfangreicher ausgestattet

Zwei Ausstattungslinien gibt es. Im Basispaket sind etwa Seitenschweller, Leder, Spurverlassenswarner mit autonomem Notbremssystem, Einpark-, Bergabfahrhilfe, Tempomat und 10,2-Zoll-Touchscreen-Farbmonitor schon Standard. Im teureren kommen unter anderem Xenon-Leuchten, Nebelscheinwerfer, Rückfahrkamera und Navigation hinzu. Schade, dass das Windschott extra kostet.  

Drei Vierzylinder, ein Benziner und zwei Diesel

Die drei Motorisierungen, allesamt mit Neunstufen-Box kombinierte 2,0-Liter-Vierzylinder, sind bekannt. Dabei handelt es sich um einen kultivierten Benziner mit 240 PS ab 55 100 Euro sowie zwei im Durchzug stärkere und dennoch genügsamere Turbodiesel mit 150 und 180 PS. Sie machen das SUV-Cabrio in der Spitze 180 bis 209 Stundenkilometer schnell. Den Mixverbrauch geben die Briten zumindest im Datenblatt für ihr fünftes Mitglied der Range-Rover-Produktfamilie günstigstenfalls mit 5,7 und 8,6 Litern an. Bei uns hat der Bordcomputer des kräftigeren Selbstzünders nach Fahrprofilen meist auf Landstraßen und Autobahnen im Bergischen und im Sauerland am Ende 7,8 Liter angezeigt.

Grundsätzlich mit Allradantrieb an Bord

Leer bringt dieser Evoque mit bis zu 1967 rund 200 Kilo mehr auf die Waage, nach Angaben von Land Rovers Deutschland-Produktmarketing-Leiter Brian Fousse nicht zuletzt durch die bei Cabrios notwendigen Verstärkungen. Die Anhängelast beträgt 1500 Kilo. Den Mehrpreis beziffert Fousse auf rund 3000 Euro, „allerdings bei umfangreicherer Ausstattung“. Allrad ist grundsätzlich an Bord. Für den Benziner steht statt des elektronisch gesteuerten permanenten für 1000 Euro auch ein bedarfsgerecht zuschaltbarer zur Wahl. Serie wie die Elektronik, mit der die Möglichkeit besteht, den Wagen auf verschiedene Beschaffenheiten des Untergrunds einzustellen, ist die Wankneigungskontrolle, die hilft, Aufbaubewegungen der Karosserie des etwas höher liegenden Cabrios auszugleichen, zum Beispiel wenn man zügiger Kurven durcheilen will.

Gesamteindruck sportlich-komfortabel

Alles in allem: Bei unserer ersten Ausfahrt hat dieses offene SUV-Modell, mit dem man sich durchaus auch in etwas schwierigeres Gelände wagen kann, einen sportlich-komfortablen Eindruck hinterlassen. Die elektromechanische Servolenkung gibt ausreichend direkte Rückmeldung von der Straße. Die Scheibenbremsen verzögern standfest. Ob sich der Mut zu dieser offenen Entscheidung auszahlt, wird sich zeigen. Bis dahin bleibt vorerst in jedem Fall so etwas wie ein Alleinstellungsmerkmal.   

Datenblatt

Motor: Ein Vierzylinder-Benziner, zwei Vierzylinder-Turbodiesel. Hubraum: 2,0 Liter. Leistung: 176/240, 110/150, 132/180 kW/PS. Maximales Drehmoment: 340/1750, 380/1750, 430/1750 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 8,6, 12,0, 10,3 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 209, 180, 195 Stundenkilometer. Umwelt: Laut Land Rover Mixverbrauch 8,6, 5,7, 5,7 Liter pro 100 Kilometer, 201, 149, 149 Gramm Kohlendioxid-Ausstoß pro Kilometer. Grundausstattung (Auswahl): Stabilitätskontrolle, Seiten-, Kopfairbags, Fahrer-Knieairbag, Überrollschutz, Zweizonen-Klimaautomatik, CD/MP3-Audioanlage, 18/19-Zoll-Leichtmetallräder. Preis: 51 200 bis 61 300 Euro.

KoCom/Fotos: Günther Koch

30. Mai 2016