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Noch athletischer

Audi hat sein sportliches A5-/S5-Coupé neu aufgelegt / Vier- und Sechszylinder treiben es an

Von Günther Koch/Life-Magazin

 

Bei Audis S5 handelt es sich um die vorerst sportlichste Variante des Coupés. Foto: Koch

Porto/Ílhavo – Gerade erst die Weltpremiere – und schon die Fahrvorstellung: Beim neuen A5-/S5-Coupé gibt Audi Gas, auch wenn die zweite Generation erst im Herbst an den Start geht. Ab Mitte Juli jedenfalls kann sie bereits bestellt werden. Der A5 tritt dabei zu Einstiegspreisen ab rund 38 000, der S5 ab rund 63 000 Euro im Umfeld etwa vom BMW-4er- oder Mercedes-Benz-C-Klasse-Coupé an.

Mit Powerdome auf der Motorhaube

Außen haben die Ingolstädter ihren zweitürigen Viersitzer noch eine Spur eleganter und sportlicher gemacht. Die Front wirkt athletischer durch den breiteren und flacheren Kühlergrill. Auf der Motorhaube fällt der Powerdome auf. Zusammen mit der schärfer gezeichneten Schulterlinie deuten die stärker ausgestellten Radhäuser auf das Thema Quattro hin, obwohl der A5 auch nur mit Frontantrieb lieferbar ist. Die Karosserie ist insgesamt windschlüpfriger geworden. Der Zuwachs in der Länge auf 4,67 und beim Radstand auf 2,76 Meter kommt dem Platzangebot auch im Fond zugute. Kopf-, Schulter-, Knie- und Beinfreiheit sind größer. Das Stauabteil fasst 465 Liter, zehn mehr als beim Vorgänger. Die Lehne der Rückbank ist gleich mehrfach teilbar. Bloß die Sicht nach hinten bleibt eingeschränkt. Bei den größeren Türen ist in engeren Parklücken oder Garagen durchaus Vorsicht geboten.

„Nächster Schritt Richtung pilotiertes Fahren“

Die Wagen haben bis zu 60 Kilo abgespeckt, betont Detlef Harzer als Technischer Projektleiter jetzt bei der Präsentation in Porto und Ílhavo in Nordportugal. Beide Premium-Mittelklasse-Coupés fahren gewohnt sauber verarbeitet und überaus wertig anmutend vor. Die Bedienung ist ebenfalls per Multifunktionslenkrad und Sprachsteuerung rasch im Griff. Zum aufpreispflichtigen Infotainmentsystem mit Navigation gehört ein 8,3-Zoll-Farbmonitor. Wer will, kann sogar das aus anderen Modellen der Marke bekannte virtuelle Cockpit ordern. Bei den Elektronikhilfen gehen die Ingolstädter laut Silke Hofer aus dem Produktmarketing durch ein noch intelligenteres Zusammenspiel der verschiedenen Systeme den „nächsten Schritt in Richtung pilotiertes Fahren“. Hofer zählt in diesem Zusammenhang etwa die adaptive Stopp-&-Go-Fahrkontrolle samt Stauassistenz auf. Die vorausschauende Effizienzassistenz hilft beim Spritsparen. Es gibt zudem Querverkehrs- und Ausstiegswarnung.

Selbst notwendige Gurtbringer sind nun Standard

Im umfangreicher bestückten Serienpaket sind Xenon-Scheinwerfer und Fahrdynamikregelung schon enthalten. Selbst die notwendigen Gurtbringer mit Höhenverstellung gehören nunmehr zum Standard. Digitalisierung und Vernetzung reichen von der fest eingebauten SIM-Karte über Smartphone-Einbindung bis hin zur Box fürs kabellose Laden.

Benziner und Diesel mit 190 bis 354 PS

Die neuen Vier- und Sechszylinder, allesamt turboaufgeladene Direkteinspritzer, leisten nach Angaben von Aggregatespezialist Jürgen Königstedt bis zu 17 Prozent mehr, sollen sich aber im Mix beim Verbrauch mit bis zu 22 Prozent weniger begnügen. Die drei kultivierten Benziner sind 190, 252 und im nachgeschärften S5 künftig 354, die drei genauso durchzugskräftigen wie sparsameren Diesel ebenfalls 190 sowie 218 und 286 PS stark. In der Spitze bringen die zwei und drei Liter großen Aggregate die leer 1390 bis 1565 Kilo Coupés auf höchste Geschwindigkeiten von 210 bis 250 Stundenkilometer. Sechsgang-Schaltgetriebe, Siebengang-Doppelkupplungsbox oder im S5, der in nur 4,7 Sekunden aus dem Stand Tempo 100 schafft, eine Achtstufen-Automatik mit Sportprogramm übertragen die Kraft auf die Räder.

Laut Hersteller nur 4,0 bis 7,3 Liter

Den Mixverbrauch gibt Audi bestenfalls mit 4,0 bis 7,3 Litern an, zumindest im Datenblatt. Wir waren im mittleren Benziner meist auf kurvigen Landstraßen mit häufigeren Lastwechsel unterwegs, haben dem Bordcomputer zufolge doch 9,2 Liter gebraucht. Beim Einstiegsdiesel sind es bei eher moderater Fahrt auf Autobahn und Schnellstraßen dagegen nur 5,9 Liter gewesen. Beim S5-Spitzenmodell haben wir uns am Ende nach flotter Tour knapp zehn Liter notiert.

Etwas dynamischer und präziser

Alles in allem: Schon das Basisfahrwerk hat unterm Strich einen im Vergleich zum Vorgänger etwas dynamischeren und präziseren Eindruck hinterlassen, wobei stets ausreichend Komfort zur Verfügung steht. Mit Dämpferregelung spürt man die stärkere Spreizung. Im permanent allradangetriebenen S5, der äußerlich etwa durch seine vier Endrohre oder den Diffusor am Heck darauf aufmerksam macht, was in ihm steckt, ist das Sportfahrwerk in der Grundauslegung eine Spur straffer ausgelegt. Die elektromechanische Servolenkung gibt bereits in den Normalversionen ziemlich direkte Rückmeldung von der Straße. Und die Scheibenbremsen, vorn innenbelüftet, packen ordentlich zu. Was der höheren Emotionalität des Coupés freilich keinen Abbruch tut.  

Datenblatt

(einschließlich S5) Motor: Drei Vier- und Sechszylinder-Turbobenziner, drei Vier- und Sechszylinder-Turbodiesel. Hubraum: 2,0, 3,0 Liter. Leistung: 140/190 bis 260/354 kW/PS. Maximales Drehmoment: 320/1450-4200 bis 500/1370-4500 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 4,7 bis 7,7 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 210 bis 250 Stundenkilometer. Umwelt: Laut Audi Mixverbrauch 4,0 bis 7,3 Liter, 105 bis 166 Gramm Kohlendioxid-Ausstoß pro Kilometer. Grundausstattung (Auswahl): Stabilitätsprogramm, Seitenairbags vorn, Kopfairbagsystem, Klimaautomatik, Audioanlage, 17/18-Zoll-Räder, 225/245er-Reifen. Preis: A5 ab rund 38 000 Euro, S5 ab rund 63 000 Euro.

KoCom/Fotos: Günther Koch

12. Juni 2016