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Doppelter Custom

Ford-Transit- und Tourneo-Variante neu aufgelegt / Nach Diesel noch Plug-in und Elektro / Lenkrad als Pausentisch

Von Günther Koch/Life-Magazin

Der längere Radstand, hier beim Tourneo Custom, bietet innen ein großzügiges Raumgefühl. Fotos: Koch/Ford

Unterschleißheim – Bei Nutzfahrzeugen ist Ford eigentlich schon immer sehr gut aufgestellt. Auch wenn die Übersicht in diesem Bereich, ebenfalls was die Vielfalt der Namen angeht, nicht immer leichtfällt. Kein Wunder bei 30 Einzelvarianten in 6 Typreihen vom Kastenwagen über den Doppelkabiner, die Personentransporter, die Fahrgestelle und Pickups bis hin zum Freizeit- und Reisemobil. Auch die nächste Transit-Custom-Generation und der runderneuerte Tourneo Custom – die Bezeichnung custom-made steht im Englischen etwa für maßgeschneidert oder spezialangefertigt – gehören dazu. Im Doppelpack hat der Autobauer sie jetzt in Unterschleißheim bei München vorgestellt.

Schon seit 2012

Zum Transit Custom: Bei diesem seit 2012 angebotenen Modell handelt es sich laut Ford um Europas meistverkauften Transporter. Der Custom-Transit, lieferbar als Einzel-, Doppel-, Multikabiner und als Kombi in zwei Karosserielängen in den Gesamtgewichtsklassen 2,8, 3,0 und 3,2 Tonnen und in vier Ausstattungslinien, ist im Ein-Tonnen-Nutzlastsegment unterwegs. Er baut auf einer neuen Plattform für mehr Frachtraum, höhere Nutzlasten, größeren Komfort und leichtere Bedienung auf. Das Leergewicht liegt um 100 Kilo niedriger. Die maximale Nutzlast hat auf 1350 Kilo zugelegt. Je nach Karosserievariante kommt der Radstand auf bis zu 20 Zentimeter plus, was Ladevolumen zwischen 5,8 bis 6,8 Kubikmetern erlaubt. Dank Durchlade unter den Sitzen beträgt die Frachtraumtiefe 3,45 Meter.

Der Kleinbus Tourneo Custom bietet insgesamt Platz für bis zu neun Personen.

Vernetzter und digitaler

Das Cockpit mutet generell stärker vernetzt und digitaler an. Neu sind unter anderem das zum Pausentisch umfunktionierbare Lenkrad, die für Oktober 2024 angekündigte zeitsparende Lieferassistenz und der Ausstiegswarner beim Türöffnen. Ziel insgesamt sei, so der Autobauer, „speziell kleinen und mittleren Unternehmen eine noch höhere Produktivität zu bieten“. Für die vier Diesel mit 81/110, 100/136, 110/150 und 125/170 kW/PS verspricht Ford Einsparungen von bis zu sechs Prozent beim Verbrauch und beim schädlichen Kohlendioxidausstoß. Sechs-Gang-Schaltgetriebe oder Acht-Stufen-Automaten, erstmals mit Allrad kombinierbar, übertragen die Kraft auf die Räder. Der Plug-in-Hybrid mit 171/232 kW/PS Systemleistung und 56 Kilometern rein elektrischer Reichweite ist aus dem Kuga bekannt. Den Vollstromer mit 160/218 kW/PS, 64-Kilowattstunden-Batterie und bis zu 325 Kilometern Reichweite setzt Ford auch im Tourneo Custom ein. Lenkpräzision, Handling und Traktion fühlen sich verbessert an. In der Stadt sowie beim Ein- und Ausparken kann man leichter manövrieren. Die unterschiedlichen Fahrprogramme reichen etwa von Eco für sparsameres Vorwärtskommen bis hin zum Modus fürs Ziehen von Anhängern.

Blick ins moderne und weitgehend digitale Cockpit des Transporters Transit Custom.

Bis zu neun Sitzplätze

Zum Tourneo Custom: Unter diesem Namen fährt der Transit Custom als Kleinbus mit bis zu neun Sitzen vor. Er eignet sich als Familienshuttle genauso wie für den Gewerbeeinsatz. Das Design des modernen Personentransporters, der wie sein Pendant auf der neuen Fahrzeugarchitektur aufbaut, wirkt gefällig. Sein Komfortniveau liegt hoch. Platz für Privatkäufer und Firmenkunden ist im stilvoller gestalteten Inneren üppig vorhanden. Zudem lässt sich der Raum variabel nutzen. Der Custom-Tourneo, sauber verarbeitet, materialmäßig wertiger anmutend, in der Standardversion wie auch in der mit längerem Radstand mit jeweils drei Sitzreihen bestückt, verfügt über Ausstattungsdetails, die wie das Soundsystem oder das Panorama-Glasdach durchaus Richtung Premium gehen. Die Schiebetüren öffnen und schließen elektrisch. Die flexible Sitzanordnung ist schienenbasiert. Es gibt auch hier das Lenkrad mit Tischfunktion. Wie beim Custom-Transit werden die Vorteile spezieller Softwarelösungen und vernetzter Serviceangebote genutzt, wozu in Sachen Fahrzeugmanagement verschiedene elektronische Hilfen gehören.

Der Camper Nugget baut auf dem Transit Custom auf. Das Lenkrad ist zum Tisch umfunktionierbar.

Robuster oder nobler

Nur die drei stärkeren Selbstzünder, die Lasten bis zu 2,5 Tonnen an den Haken nehmen dürfen, treiben in diesem Fall den in der Türkei produzierten Tourneo-Ford an. Hinzu kommen Plug-in- und Elektroversion. Wer Allrad will, kann die 136- und 170-PS-Variante mit Automatik ordern. Dass das Fahrwerk unterm Strich komfortabler federt und mit Blick auf die Sicherheit die Stabilität beim Fahren erhöht, auch das führt der Autobauer auf die optimierte Grundarchitektur mit Einzelradaufhängung ebenfalls an der Hinterachse zurück. Was die Ausstattungen betrifft, zählen dazu die mit Namen Active mit robusteren Offroad-Karosserieelementen und als Spitzenausführung Titanium X etwa mit Matrix-LED-Scheinwerfern, Kunstleder-Sitzbezügen und 19-Zoll-Leichtmetallrädern.    

Mehr Assistenzen

Für beide Custom-Ford gilt: Das Äußere wirkt wie beim Tourneo Custom ansprechender, das Innere moderner. Weniger Schalter, Knöpfe und Kabelstränge verschandeln die Kabine. Wer will, kann Transporter sogar mit vier oder fünf Sitzen vor dem abgetrennten Laderaum für sperrige, lange oder schmutzige Gegenstände ordern. Antriebe sind effizienter und nachhaltiger. Ausstattungen fallen wertiger aus. Mehr Sicherheits- und Komfortassistenzen stehen zur Verfügung. Das Fahrgefühl nähert sich weiter dem der Pkw an, ist oft längst nicht mehr so ruppig wie in der Vergangenheit. Der neue Transit Custom findet sich preislich mit/ohne Mehrwertsteuer ab 42 304/35 550 Euro in der Liste. Der neue Tourneo Custom ist ab 50 991/42 850 Euro zu haben. Die ersten Auslieferungen des Transit Custom sind laut Ford noch für das vierte Quartal 2023 vorgesehen. Der Plug-in-Hybrid soll ab Frühjahr 2024 zu den Kunden rollen, der Elektro-Transit Custom im Sommer 2024 folgen Wie beim Tourneo Custom, der zumindest schon konfigurier- und bestellbar ist. Die Diesel laufen bereits, so Ford, vom Band.

KoCom/Fotos: Günther Koch

10. Oktober 2023