Mittwoch, 1. Mai 2024

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"999"

Tempolimit-Anzeige in einem Kleinwagen bei unserem "Auto im Alltag"-Test. (gk)

"Soll ich Sie mal zusammen mit dem Auto fotografieren?"

Netter Passant, der gesehen hat, dass wir Aufnahmen von einem sportlichen Testwagen gemacht haben. (gk)

"Geh' Ford"

Abgewandelter "Geh' fort"-Fernsehspruch von Heinz Becker/Gerd Dudenhöffer. (gk)

Eher Mobilität als Auto

IAA: Über 500 000 Besucher / Wieder fehlten bekannte Marken / Nachhaltigkeit, Digitalität und Vernetzung

Von Günther Koch/Life-Magazin

Noch getarnt: Audi Q6 e-tron als Prototyp bei der IAA-Volkswagen-Group-Night. Foto: Audi

München – Knapp 750 Aussteller aus 38 Ländern, über 300 Weltpremieren und Neuheiten: Zum zweiten Mal hat in München auf dem Messegelände in Riem sowie an verschiedenen Orten in der Innenstadt die Internationale Automobil-Ausstellung (IAA) für Pkw mit dem Zusatz Mobility im Namen stattgefunden, diesmal unter dem Motto „Experience Connected Mobility“. Wie schon 2021 stand nicht mehr nur das Auto allein im Mittelpunkt, sondern generell das Thema nachhaltige, digitalisierte und vernetzte Mobilität. Schon im Vorfeld ist es zu ersten Protesten gekommen, hatten Umwelt- und Klimaaktivisten darüber hinaus für den Verlauf der Messe schon weitere Aktionen angekündigt.

Hin zur Klimaschonung

Bundeskanzler Olaf Scholz sprach bei der Eröffnung von einer „Revolution hin zu klimaschonender Automobilität“. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder stellte fest: „Wir bekennen uns zum Auto.“ Laut Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter beschreitet die Messe mit dem Wandel von einer Autoshow hin zu einer Mobilitäts(dialog)plattform neue Wege.

Wettbewerbsfähige Bedingungen

Präsidentin Hildegard Müller vom Verband der deutschen Automobilindustrie sieht bereits „richtungsweisende Lösungen im Bereich der Elektromobilität und Digitalisierung, beeindruckende Fortschritte im Ausbau der Kreislaufwirtschaft und der Energieeffizienz sowie technische Quantensprünge dank menschlicher und künstlicher Intelligenz“. Diese sowie digitale Vernetzung, schnelle Datenverarbeitung und Echtzeitnavigation machten die Mobilität der Zukunft für alle besser, sicherer und komfortabler. Digitale Mobilität, aber auch die nachhaltige, dem Klimaschutz und der Schonung der Ressourcen verpflichtete Mobilität müssten jedoch zusammengedacht werden. Damit klimaneutrale und digitale Mobilität auch in Zukunft in Deutschland entwickelt, produziert, exportiert und mit Arbeitsplätzen verbunden werden könnten, brauche man „international wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen“, forderte Müller.

Die Innovationskraft der Branche

Für Fachbesucher ging es beim IAA Summit auf dem Messegelände, zu dem mehr als 500 Rednerinnen und Redner erwartet worden waren, vor allem um die Innovationskraft der Mobilitätsbranche. Für Privatbesucher war im Zentrum von München auf insgesamt acht Plätzen ein Mobilitätsfestival vorgesehen, bei dem man 150 verschiedene Fahrzeuge auf den Straßen sowie Fahrräder und Elektrobikes erstmals auf einer eigenen Strecke im Englischen Garten testen konnte. Das Citizens Lab auf dem Marienplatz bot Diskussionen und Workshops zur Zukunft der Mobilität und Stadtentwicklung an. Kinder konnten spielerisch aktiv sein. Auf dem Königsplatz wechselten sich täglich Openair-Konzerte ab.

Chef-Gespräche über die Zukunft

Besondere Aufmerksamkeit galt chinesischen Elektroautobauern. Hersteller wie BYD, SAIC oder Nio drängen immer stärker auf den deutschen Markt. Deren Führung, hieß es, wollten bei der IAA mit den Chefs von BMW, Mercedes und Volkswagen über die Zukunft der Elektromobilität sprechen. Die schon voher bekannten automobilen Produktneuheiten fielen auch deshalb übersichtlich aus, da größere Hersteller wie Toyota und andere japanische Autokonzerne, dazu Stellantis-Marken wie Citroën, Fiat oder Peugeot bei der IAA, bis 2019 noch in Frankfurt/Main beheimatet, fehlten.

Von Audi bis VW

Nachfolgend eine Auswahl derer, die dabei gewesen sind: Audi zum Beispiel mit dem völlig neuem Anzeige-Bedienkonzept des Q6 e-tron und der Elektrostudie Activesphere Concept. Dann beim Heimspiel natürlich BMW mit dem Ausblick auf seine vollelektrische Studie „Neue Klasse“ als Hommage an die Modellreihe der 1960er-Jahre, deren Serienauflage 2025 auf den Markt kommen soll. Mercedes mit der zunächst als Limousine angebotenen, geräumigeren und deutlich teureren E-Klasse ab 61 999 Euro, dem geländegängigeren Allterrain, der kleinere Version der G-Klasse sowie dem nächsten CLA noch als Konzeptfahrzeug. Mini mit Cooper- und Countryman-Neuauflage. Opel mit dem elektrischen Astra-Kombi und dem möglichen Manta-Nachfolger, vorerst noch unter dem Namen Experimental. Renault mit dem früherem Familienvan Scénic künftig als elektrischem SUV-Crossover. Smart mit dem Elektro-SUV #3 mit bis zu 455 Kilometern Reichweite ab 43 490 Euro, Auslieferungsbeginn Anfang 2024. Tesla mit dem Facelift des Kompaktmodells Model 3. Volvos Schwestermarke Polestar mit dem neuen Oberklasse-SUV. Und schließlich VW mit der mittlerweile neunten Generation des Passat-Kombis Variant, der Neuauflage des Tiguan-SUV sowie der Vorschau auf den ID GTI als elektrische Version des sportlichen Golfs.

Diesmal mehr

Die erste Münchner Mobility-IAA vor zwei Jahren sollen sich mehr als 400 000 Besucherinnen und Besucher angeschaut haben. Diesmal hätten an sechs Ausstellungstagen vom 5. bis 10. September über eine halbe Million aus aller Welt die bayerische Landeshauptstadt zum Zentrum der Zukunftsmobilität gemacht, meldete der deutsche Automobilindustrie-Verband als Veranstalter in einer ersten Vorabbilanz. 

KoCom/Fotos: Mercedes/BMW/Audi

10. September 2023