Freitag, 26. April 2024

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Alles live

Ford mit neuer Nutzfahrzeug-Dienstleistung / Weniger Standzeiten, mehr Produktivität / Auch mobiler Service

Von Günther Koch/Life-Magazin

Ford-Pro-Nutzfahrzeugmann Michael Anton vor riesiger Videoleinwand im Kölner Zentrum. Fotos: Ford

Köln – Henry-Ford-Straße 1 im Kölner Stadtteil Niehl. Auf einer der oberen Etagen im Verwaltungsgebäude auf dem Werksgelände von Ford hat das neue, auch für Österreich, Schweiz und die Benelux-Staaten zuständige Liive-Center – der Autobauer schreibt das Wort Live, warum auch immer, tatsächlich so mit zwei kleinen ii hintereinander – seinen Sitz.

Drittgrößter Kostenfaktor

Ein riesige LED-Videowand, neun mal zwei Meter groß, dominiert das Großraumbüro, stellt so etwas wie die Kommandozentrale für die neue Dienstleistung dar, die Ford mittlerweile seiner Transporter-Kundschaft anbietet. Direktorin Claudia Vogt von Ford-Pro-Nutzfahrzeuge – die Abkürzung Pro steht hier für Produktivität oder Produktivitätsoptimierung – erklärt die zentrale Aufgabe der rund 30 Spezialisten, die dort arbeiten, nämlich die in ihrem Zuständigkeitsbereich ansässigen Ford-Transit-Center, also die auf Ford-Nutzfahrzeuge spezialisierten Händlerbetriebe dieser Art, darin zu unterstützen, „Effizienz und Leistung der Kundenfahrzeuge zu optimieren und zu maximieren, indem die service-, wartungs- und reparaturbedingten Werkstattaufenthalte auf ein Minimum reduziert werden“. Diese machten schließlich, betont Vogt, nach Kraftstoff- und Abschreibungskosten den drittgrößten Kostenfaktor für Flottenbetreiber aus.

Erst nach Modem-Freischaltung möglich

Voraussetzung für die Inanspruchnahme der neuen Dienstleistung ist, dass der Kunde das bordeigene Modem aktiviert oder aktivieren lässt. So können Zustandsdaten der Fahrzeuge in Echtzeit übermittelt und vom Händlerbetrieb im Servicefall abgerufen werden. Der Zugriff auf die Daten durch die Betriebe erfolge „ausschließlich zu dem Zweck, anstehende Wartungen und Reparaturen zu planen und Ersatzteile zu beschaffen, bevor das Fahrzeug in der Werkstatt eintrifft“, betont Vogt: „Datenschutz wird großgeschrieben.“

Schneller wieder raus aus der Werkstatt

Auf der großen Power Wall in Köln („Don’t touch!“/„Bitte nicht berühren!“), auf der sich Zahlen, Diagramme und andere Übersichten immer wieder neu aufbauen, laufen alle relevanten Informationen zusammen. Die Mitarbeiter können darauf anhand der von Fords Transit-Zentren übermittelten Statusmitteilungen etwa den Reparaturfortschritt eines jeden einzelnen Fahrzeugs verfolgen. Sie wissen, ob die Fahrzeuge schon einmal in Reparatur gewesen sind, stehen den Händlern, so Michael Anton vom Ford-Pro-Kundenservice, „im Sinne der Betriebszeitoptimierung der Kundenfahrzeuge“ zur Seite, was für Gewerbekunden deutlich verkürzte Werkstattstandzeiten der Fahrzeuge und damit höhere Produktivität bedeute. Dann seien die Fahrzeuge auch schneller wieder raus der Werkstatt – „gut fürs Geschäft der Kunden“.

Wenn die Werkstatt zum Kunden kommt

Noch einen weiteren Service bietet Ford Pro inzwischen an. Er richtet sich nach Angaben aus Köln an gewerbliche Kunden mit einer bestimmten Anzahl an Nutzfahrzeugen. Vom Verbrenner- über den Hybrid- bis zum Elektroantrieb kann er telefonisch oder per Mail angefordert werden. So haben die Kölner in Deutschland ein flächendeckendes Netz an mobilen Teams aufgebaut. Nicht der Kunde komme so in die Werkstatt, „die Werkstatt“, sagt Jeffrey Scott, „kommt so zum Kunden“. Aktuell rund 50 teilnehmende Servicebetriebe könnten mit ihren Servicefahrzeugen „bis zu 75 Prozent der Leistungen einer stationären Ford-Servicewerkstatt“ erledigen, rechnet der Ford-Pro-Servicemann vor, verweist auf Updates in Sachen Software über Inspektions- und Wartungsarbeiten bis hin zu Verschleißreparaturen. Bis März 2023 sollen rund 90 mobile Servicefahrzeuge im Einsatz sein.

301 000 Tage, 138 Millionen Euro

Was den schon vor geraumer Zeit in Betrieb gegangenen Liive-Service betrifft, von dem es weitere solcher Zentren ebenfalls bereits in Großbritannien, Spanien, Ungarn und Schweden gibt und mit dem sich klare Ziele verbinden wie innerhalb von 72 Stunden einen Wartungs-/Reparaturtermin zu bekommen, hat Ford – bei leichten Nutzfahrzeugen die Nummer eins in Europa – schon erste Zahlen vorgelegt. Demnach hätten sich, bezogen auf Nutzfahrzeuge von Ford-Kunden, allein 2022 europaweit schon 301 000 Tage an service- und wartungsbedingten Stand- und damit Ausfallzeiten vermeiden lassen, was immerhin einem Gegenwert von 138 Millionen Euro entspreche. Kein Wunder, wenn sich Ford-Pro-Chefin Vogt dann ein ähnliches System „durchaus auch für Pkw“ vorstellen kann. Mit oder ohne Doppel-ii?

KoCom/Fotos: Ford

3. Februar 2023