Kernig, kernig

Ford unterstreicht mit neuem Raptor, Bronco und dem US-Elektro-F-150 ebenfalls seine künftige Strategie

Von Günther Koch/Life-Magazin

Im Steinbruch-Einsatz: Ford-SUV Bronco oben, Pickup Ranger Raptor unten. Foto: Koch

Kitzbühel – Aller guten Dinge sind drei: Ford liefert dieser Tage den neuen Ranger Raptor aus. Nach dem Mustang will der Autobauer nun auch den Bronco nach Europa holen, ihn voraussichtlich Mitte 2023 im deutschen SUV-Segment bestellbar machen. Und bei der „Adventurous Spirit“/„Lust am Abenteuer“-Fahrveranstaltung gerade im österreichischen Tirol hat der bis auf Weiteres bei uns noch nicht angebotene Vollelektro-F-150 Lightning aus Nordamerika bei einer 15-Minuten-Tour wenigstens andeuten können, wie Ford sich auch hier im Elektro-(Nutzfahrzeug-)Bereich in Europa neu positionieren will.

Das Ranger-Spitzenmodell

Zum Raptor: Ranger-Spitzenmodell. Fünfsitziger Doppelkabiner. In Thailand gebaut. Auf Hochleistung getrimmt. 5,36 Meter lang. 2,02/2,20 Meter breit. 1,92 Meter hoch. Radstand 3,27 Meter. Länge/Breite der Ladepritsche 1,56/1,22 Meter. Leergewicht 2,4 Tonnen. Zulässiges Gesamtgewicht 3,1 Tonnen. Anhängelast 2,5 Tonnen. Maximale Zuladung 652 Kilo. Sechszylinder-Twinturbobenziner. 3,0 Liter Hubraum. 215/292 kW/PS. 491/2300 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. 7,9 Sekunden von 0 auf Tempo 100. 180 Stundenkilometer Spitze. Zehn-Gang-Automatik. Während der Fahrt zuschaltbarer Allrad. Variable Drehmomentverteilung. Differenzialsperren vorn/hinten. Drei Fahr-, vier Geländemodi. Laut Ford 13,8 Liter Mixverbrauch, 315 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer. Preis netto/brutto 66 750/79 433 Euro.

Nächste Ikone nach dem Mustang

Zum Bronco: Nordamerikanisches SUV-Modell. In den USA gebaut. Mittelgroßer Geländewagen. Zwei-/Viertürer. Vier-/Fünfsitzer. Hard-/Softtop. 4,41 bis 5,05 Meter lang. 1,92 bis 2,01 Meter breit. 1,82 bis 1,99 Meter hoch. Radstand 2,55/2,94 Meter. Kofferraum 634 bis 1328/1007 bis 2349 Liter. Leergewicht 1,9 bis 2,3 Tonnen. Zulässiges Gesamtgewicht 2,5 bis 2,8 Tonnen. Anhängelast 1,0 bis 1,2 Tonnen. Zulässiges Zuggesamtgewicht 3,8 bis 4,0 Tonnen. Maximale Zuladung 449 bis 660 Kilo. Vier-, Sechszylinder-Benziner. Turbo, Biturbo. 2,3, 2,7 Liter Hubraum. 224/304, 246/335 kW/PS. 441/3400, 563/3100 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Serie Sieben-Gang-Schaltgetriebe, Option Zehn-Gang-Automatik. Während der Fahrt elektronisch zuschaltbarer Allrad. Offroad-Hochleistungsfahrwerk. Drei Fahr-, sieben Geländemodi. Beschleunigung, Höchstgeschwindigkeit, Verbrauch und Preis, etwa in den USA, fehlen im Datenblatt. 

Technik-Anpassung wäre nötig

Zum F-150-Lightning: Fünfsitzer. In den USA gebaut. 5,91 Meter lang. 2,032/2,43 Meter breit. 1,98 Meter hoch. Radstand 3,69 Meter. Länge der Pritsche 1,70 Meter. Breite zwischen den Radhäusern 1,2 Meter. Kofferraum vorn 400 Liter. Leergewicht bis zu 2,9 Tonnen. Anhängelast je nach Batterie 2,2/3,4 Tonnen. Maximale Nutzlast 1014/885 Kilo. Dualer Elektroantrieb. Spitzenleistung 337/452, 433/580 kW/PS. Maximales Drehmoment 1050 Newtonmeter. 98-/131-Kilowattstunden-Batterie. Reichweite 386/515 Kilometer. Onboard-Ladegerät Eingang/Ausgang 11,3/10,5, 19,2/17,6 Kilowatt. Beschleunigung, Höchstgeschwindigkeit, Verbrauch und Preis, etwa in den USA, fehlen im Datenblatt. Dass der Elektro-F-150 bis auf weiteres bei uns nicht angeboten wird, hat laut Ford damit zu tun, dass Features wie Ladeanbindung, Stromspannung und verschiedene Technikmodule erst an europäische Verhältnisse angepasst werden müssten.

Vier-Gruppen-Unterteilung

Wir sind mit dem genauso nutzwertigeren wie geländetauglichen Raptor und dem kernigeren Offroader Bronco souverän in einem Steinbruch unterwegs gewesen, mit dem F-150 Lightning überaus druckvoll auf kurzer Strecke auf der Straße. Auch auf Modelle wie diese kommt es nach dem Aus klassischer Fahrzeuge wie Mondeo, Fiesta und Focus bei der neuen Ausrichtung nun offenbar an. Der für Ford in Deutschland, Österreich und der Schweiz zuständige Markenchef Dr. Christian Weingärtner ordnet Modelle wie Mustang und Mustang Mach-E demnach künftig in die „Wild Performance“-Gruppe ein, Modelle wie Raptor und Bronco in die ebenfalls eher imageträchtigere namens „Ultimate Outdoor“. Stückzahlen sollen dagegen mehr die „Urban Escape“-Ford wie Kuga oder Puma oder große „Active Adventure“-SUV wie Explorer bringen.

KoCom/Foto: Günther Koch

8. Dezember 2022