Freitag, 29. März 2024

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Flotter Kombi

Opel reicht Sports Tourer beim neuen Astra nach / Plug-in-Hybrid vom Start weg / Vollstromer folgt 2023

Von Günther Koch/Life-Magazin

Auch der Sports Tourer fährt jetzt im neuen Vizor-Markengesicht vor. Fotos: Koch

Rüsselsheim – Nach der bereits eingeführten fünftürigen Kompaktlimousine, die preislich bei 26 650 Euro beginnt, jetzt der Kombi: Bei seiner neuen Astra-Generation reicht Opel noch im Herbst mit dem ab 27 750 Euro teuren Sports Tourer die gerade am Stammsitz in Rüsselsheim vorgestellte zweite Karosserievariante nach. Mit ihr sind die Rüsselsheimer im Umfeld deutscher Konkurrenten wie Ford Focus Turnier und VW Golf Variant unterwegs. Der Astra heißt seit 1991 so, folgte damals auf den Kadett. Bei der neuen handelt es sich um die sechste Generation seit etwas mehr als 30 Jahren. Mit dem Kadett Caravan hat schon vor fast 60 Jahren die Kompaktkombi-Tradition der Marke mit dem Blitz im Emblem begonnen.

Blick auf die Frontpartie mit dem Markenlogo vorn im schwarzen Kunststoff-Panel.

Kürzer als der Vorgänger

Das Auto: Der ebenfalls in Rüsselsheim gebaute Kombi ist 4,64 Meter lang, 1,86/2,06 Meter breit und 1,48 Meter hoch, macht räumlich gegenüber dem Fünftürer noch etwas mehr her. Der Radstand ist auf 2,73 Meter gewachsen. Weil die Front deutlich weniger überhängt, kommt der neue Sports Tourer trotzdem sechs Zentimeter kürzer als das Vorgängermodell daher. Das Gepäckabteil mit relativ niedriger Ladekannte und ebener Ladefläche fasst 597 bis 1634, beim sogar gleich zum Marktstart angebotenen Plug-in-Hybrid 516 bis 1553 Liter. Auch der übersichtliche und leicht bedienbare Kombi fährt nun im neuen mutig-klaren Markengesicht Vizor mit schwarzem Kunststoff-Panel vorn zwischen den Scheinwerfern vor. Die Flanken sind stärker modelliert, die Linienführung wirkt coupéhafter, das Heck kantiger. Wer will, kann die optionale Zweifarblackierung ordern. Das adaptive Intelli-Lux-Pixellicht ist aus dem Flaggschiff Insignia bekannt. Im volldigitalen Cockpit mit zwei breiteren Displays gibt es nun keine Analoganzeigen mehr. Nur wichtige Einstellungen wie die Klimatisierung sind über Schalter und Regler noch direkt anwählbar. Schlaue Elektronikhilfen helfen beim Fahren.

Blick unter die Haube beim Plug-in-Hybrid. Das Digitalcockpit ist eher puristisch.

Verbrenner und elektrifizierte Variante

Der Antrieb: Für den Sports Tourer sind zwei Dreizylinder-Turbobenziner mit 81/110 und 96/130, ein Vierzylinder-Turbodiesel mit ebenfalls 96/130 kW/PS sowie eben der im System 133/180 kW/PS starke Plug-in-Hybrid mit Benzin- und Elektromotor vorgesehen. Die 1,2- und 1,5-Liter-Aggregate verfügen über im Drehmoment recht kräftige 205, 230, 300 und 360 Newtonmeter, beschleunigen die leer 1376 bis 1717 Kilo schweren Kombis damit in 7,6 bis 11,0 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100, machen sie in der Spitze 199 bis 225 (elektrisch 135) Stundenkilometer schnell. Sechs-Gang-Schaltgetriebe und Acht-Stufen-Automaten übertragen in den Frontantrieblern die Kraft auf die vorderen Räder. Den Spritverbrauch nach WLTP geben die Rüsselsheimer zumindest im Datenblatt kombiniert pro 100 Kilometer bei den Benzinern mit maximal 5,9, beim Diesel mit maximal 4,7, beim Plug-in-Hybrid mit maximal 1,2 Litern an.

Blick auf Markenlogo und Modellschriftzug hinten. Heck-/Seitenansicht.      

Insgesamt sehr ausgewogen abgestimmt

Das Fahren: Wir sind im ab 39 750 Euro teuren Plug-in-Hybrid unterwegs gewesen, dessen Bordcomputer verbrauchsmäßig am Ende der ersten Ausfahrt nach wechselnden Fahrprofilen 3,1 (statt maximal 1,2) Liter Benzin und 17,8 (statt 15,3) Kilowattstunden Strom angezeigt hat. Druckvoll geht der Kombi mit der Doppelherz-Kraft zu Werke. Er soll bis zu 60 Kilometer rein elektrisch fahren können. Das flotte, insgesamt ausgewogen abgestimmte Fahrwerk federt immer noch weitgehend komfortabel. Die drei einstellbaren Fahrmodi sind Elektro als Standard sowie Sport und Hybrid. Die Lenkung gibt  ordentliche Rückmeldung von der Straße. Die Scheibenbremen packen standfest zu. Das regenerative Bremssystem, also das Rückgewinnen von Energie zum Speichern in der Batterie oder zur sofortigen Verwendung, macht den elektrifizierten Sports Tourer effizienter. Serienmäßig ist ein 3,7-, optional ein 7,4-Kilowatt-Charger an Bord. Bei einer 22-Kilowatt-Wallbox ist der Akku in etwa zwei Stunden vollgeladen, jedenfalls laut Opel. Für später kündigt der Autobauer noch einen Plug-in-Hybrid mit 165/225 kW/PS an.

Das Plug-in-Gepäckabteil fasst 516 bis 1553 Liter. Der Kombi von der Seite.  

Drei Lines plus Business-Version

Die Ausstattung: Mit Elegance, GS Line und Ultimate stehen drei Ausstattungslinien zur Wahl. Hinzu kommt Business Elegance eher für Geschäftskunden. Schon im Basispaket sind etwa LED-Scheinwerfer, LED-Rückleuchten, Dachreling, Zwei-Zonen-Klimaautomatik, Multimedia-Infotainment, Zehn-Zoll-Touchscreen-Farbdisplay, Digitalradio, Smartphone-Einbindung, Lederlenkrad, Aktivsitz, Frontkollisionswarner, automatische Gefahrenbremsung, Müdigkeits-, Fußgänger-, Verkehrsschilderkennung, Spurhaltehilfe, automatische Geschwindigkeitsassistenz (mit Stopp-Funktion für Automatikgetriebe), Parkpilot, 180-Grad-Rükfahrkamera und 17-Zoll-Leichtmetallräder mit 225er-Reifen enthalten.  

Nutzwertigere Variante

Alles in allem: Der auf einer Multi Energy genannten Plattform aufbauende Sports Tourer ist gegenüber dem Fünftürer als Familien- und Dienstauto zweifellos die nutzwertigere Variante. Sie dürfte deshalb auch insbesondere im Kombiland Deutschland am Ende wieder die beliebtere Version sein.

Datenblatt

Motor: Zwei Dreizylinder-Turbobenziner, ein Vierzylinder-Turbodiesel, ein Vierzylinder-Plug-in-Hybrid-Turbobenziner. Abgasnorm: Euro-6d. Hubraum: 1,2, 1,5 Liter. Leistung: 81/110 bis 133/180 kW/PS. Maximales Drehmoment: 205 bis 360 Newtonmeter. Beschleunigung: 7,6 bis 11,0 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 199 bis 225 (elektrisch 135) Stundenkilometer. Antrieb: Front. Getriebe: Sechs-Gang-Handschaltung, Acht-Stufen-Automatik. Verbrauch: Laut Datenblatt kombiniert nach WLTP 1,1 bis 5,9 Liter pro 100 Kilometer, 25 bis 133 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer. Grundpreis: 27 750/28 600 bis 31 000 Euro (Benziner), 31 700/32 150, 34 100 Euro (Diesel), 39 750 Euro (Plug-in-Hybrid), 32 572 Euro nach Abzug der Umweltprämie.

KoCom/Fotos: Günther Koch

29. Juni 2022