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Auf Zeitreise

Continental erinnert an 30 Jahre Eco-Reifen / Rollwiderstand, Laufleistung, Sicherheit

Von Günther Koch/Life-Magazin

Dem Trend zum Umweltbewusstsein tragen auch Reifen- und Autoherstelller Rechnung. Foto: Continental

Köln – Weinskandal. Eiernudelskandal. Tschernobyl. Rheinverschmutzung. Seehundsterben. Algenpest in der Bretagne. Hormonskandal in der Kälbermast. Ölpest in Alaska. Exxon Valdez. Und was hat das alles mit Reifen zu tun? „Von 1985 bis 1990 ist das Umweltbewusstsein stark gewachsen“, stellen Continental-Reifenentwickler Andreas Schlenke und Pkw-Reifen-Deutschland-Sprecher Klaus Engelhart jetzt in Köln bei der Sommertour des Automobilzulieferers und Reifenspezialisten mit Sitz in Hannover auch mit Blick auf ihre Branche fest.

Seit 1992 auf dem Markt

„Nachhaltigkeit ist Tradition“, verweisen Schlenke und Engelhart auf 30 Jahre Eco-Contact-Reifen der Marke. Den ersten Spritsparreifen unter diesem Namen haben die Hannoveraner 1992 auf den Markt gebracht. „Niedriger Rollwiderstand, Laufleistung und Sicherheit standen immer im Fokus der Entwicklung“, erinnert sich Schlenke. Und Engelhart rechnet vor: Seit 1992 seien rund 200 Millionen Reifen dieser Produktfamilie verkauft. Eco-Reifen hätten damals genau in die Zeit gepasst. Rund 60 Prozent der Käufer seien nach einer Umfrage des Unternehmens damals mehr oder weniger an Umweltthemen interessiert und bereit gewesen, ihre individuelle Mobilität diesbezüglich umzustellen. 2020 hätten sich laut Zahlen des Umweltbundesamtes bereits 99 Prozent der Befragten an Umweltthemen wie Klimawandel und Klimaschutz interessiert    

Leistungseigenschaften angehoben

Schlenke betont, in den vergangenen 30 Jahren habe man die Leistungseigenschaften von Eco-Reifen deutlich anheben, den Rollwiderstand von 13 auf 6,5 Tonnen/Kilogramm Kohlendioxidausstoß halbieren und die Bremswege auf nasser Straße aus Tempo 100 von 72 auf 50 Meter senken können. Nicht nur auf Nachhaltigkeit ebenfalls bei Reifen setzende Autofahrer, auch Fahrzeughersteller forderten inzwischen „zunehmend Produkte, die in ihrer gesamten Wertschöpfungskette ökologischer und sozialer Verantwortung verpflichtet sind“.

Mittlerweile über sechs Generationen hinweg

Die Entwicklung des Eco-Reifens über sechs Generationen hinweg: Zunächst nur fürs Ersatzgeschäft vorgesehen und für neuere Kompakt- und Mittelklassewagen sowie für Fahrer von Zweitwagen verfügbar. Anfangs bloß vier Größen. Der Nachfolger wartet schon mit 20 Prozent weniger Rollwiderstand und 30 Prozent mehr Laufleistung auf. Reifenentwickler experimentieren mit neuen Materialien wie Silica als Rußersatz. In der Produktion, etwa in der Mischungstechnologie, gibt es Fortschritte. Die Hannoveraner schaffen zwischenzeitlich bis zu 90 Prozent Marktabdeckung. Das erste asymmetrische Profil verhilft zu noch kürzen Bremswegen, besserer Spurtreue, präziserem Handling und mehr Komfort. Der Rollwiderstand geht weiter zurück. Bei den Fahreigenschaften auf trockener und nasser Straße legt der Reifen zu, wird dann zusätzlich noch schnell: Um den Kraftstoffdurst größerer Fahrzeuge zu minimieren, werden auch leistungsstarke Pkw damit bereift. Bis Tempo 300 sind nun zulässig. Freigaben der Fahrzeughersteller kommen in Serie. Für Marken wie Mercedes, Audi, Jaguar und Alfa Romeo werden jeweils maßgeschneiderte Versionen entwickelt. Auch die Seitenwand wird verbrauchsoptimiert. Zur Verbesserung der Aerodynamik wird das Design der Außenschulter glatter. Rollwiderstand und Abrieb verringern sich deutlicher, die Bremswege bei Nässe ebenfalls.

In Laufleistung und beim Handling nochmal zugelegt

Für die seit 2019 am Start befindliche sechste Generation stehen sofort über 100 Artikel zur Verfügung, fast die Hälfte als Spezifikationen für die Automobilindustrie. Die Größen reichen mittlerweile von 13 bis 22 Zoll. Marken wie Audi, BMW, Mercedes, Polestar, Volvo und andere bereifen dem Unternehmen zufolge ihre elekrisch oder konventionell angetriebenen Wagen ab Werk mit dem Eco-Sommerreifen. Die aktuelle Auflage hat in der Laufleistung und beim Handling nochmal stärker zugelegt, kommt mit erneut geringerem Rollwiderstand, speziellen Notlaufreifen, Selbstabdichtung bei Pannen und mit Technologien für noch niedrigere Innengeräusche daher.

Neuer SportContact vorgestellt

Anlass für die Sommertour der Hannoveraner ist neben dem aktuellen Sommerreifen-Programm für Sportwagen, Limousinen, Kompaktmodelle und Kleinwagen mit 122 neuen Artikel für Pkw und SUV auch die Vorstellung des neuen SportContact 7 gewesen. Dabei handelt es sich um einen neuen Hochleistungsreifen für sportliche Fahrzeuge, der in 42 Artikel und Größen vorerst zwischen 19 und 23 Zoll für Autofahrer gedacht ist, die sportlich, sicher, handlingsorientiert und laufleistungsstark unterwegs sein wollen. Continental gibt an, dass die Fahrleistungen auf der Rennstrecke gestiegen, die Nassbremswege reduziert, das Trockenbremsen weiter verbessert und die Laufleistung verlängert sein sollen. Auch Nass- und Trockenhandling sowie Grip profitierten von der Neuentwicklung. Mit dem PremiumContact 6 wollen die Hannoveraner zudem die Brücke zwischen komfortablem Limousinenreifen und Reifen für sportlichere Pkw schlagen.

KoCom/Foto: Continental

16. März 2022