Freitag, 19. April 2024

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Sportlich robust

BMW-Aufwertung für X3 und X4 / Bis auf Plug-in und Vollstromer vergleichbare 184- bis 360-PS-Antriebe

Von Günther Koch/Life-Magazin

Der X4 fährt coupéhafter vor, polarisiert aber nach wie vor mit seinem Heck. Fotos: Koch

Garching – Die Optik nachgeschärft, die Ausstattung verbessert, die Angebotsstruktur gestrafft: Gleich im Doppelpack hat BMW jetzt in Garching bei München sein aufgefrischtes SUV-Modell X3 und den coupéhafteren X4 vorgestellt. Im Premiumbereich muss sich der kompakte X3 mit Alfa Romeo Stelvio, Audi Q5, Jaguar F-Pace, Land Rover Discovery Sport, Mercedes GLC und Volvo XC60 messen lassen, der X4 etwa mit Audis Q4 e-tron von der Größe her, Land Rovers Range Rover Evoque und dem Mercedes GLC-Coupé. Die Preise beginnen bei 51 100 Euro (X3) und 55 000 Euro (X4).

Front und Heck überarbeitet

Das Auto: (X3) Fünftüriger Fünfsitzer. Seit 2003 auf dem Markt. Dritte Generation seit 2017 im Handel. Läuft in USA, Südafrika und China vom Band. 4,70 Meter lang, 1,89 Meter breit, 1,67 Meter hoch. Radstand 2,86 Meter. Kofferraum 450/550 bis 1500/1600 Liter. Leergewicht je nach Norm 1800 bis 2080 Kilo. (X4) Fünftüriger Fünfsitzer. Seit 2014 auf dem Markt. 2018 Zweite Generation. Läuft in den USA und in Brasilien vom Band. 4,75 Meter lang, 1,91 Meter breit, 1,62 Meter hoch. Radstand 2,86 Meter. Kofferraum 525 bis 1430 Liter. Leergewicht je nach Norm 1800 bis 2095 Kilo. Um die robustere Offroad-Optik und den zugleich sportlichen Auftritt zu betonten, ist bei beiden die Front neu gestaltet, auch das Heck überarbeitet worden. Der X4 setzt eigene Akzente, etwa was Doppelniere und dynamischeren Heckabschluss betrifft. Modernes Interieur mit neuen Ausstattungsfeatures und aktualisiertes Infotainment runden die Überarbeitung ab.

Die Front, hier beim X3 xDrive 30d mit 286-PS-Diesel unter der Haube, ist neu gestaltet.  

Alles Vier- und Sechszylinder

Der Antrieb: X3 und X4 setzen bei den sieben in Deutschland verfügbaren Antrieben auf zunehmende Elektrifizierung. Neben dem Plug-in-Hybrid, der für den X4 nicht angeboten wird, nutzen jetzt alle Vier- und Sechszylinder beider Baureihen 48-Volt-Mildhybrid-Technologie. Auch die Benziner haben nun einen 48-Volt-Startergenerator an Bord, der für bessere Fahrleistungen, geringeren Verbrauch und mehr Komfort beim Fahren sorgt. Die zurückgewonnene, in die Batterie eingespeiste Energie erlaubt neben der Versorgung des 12-Volt-Bordnetzes auch noch einen zusätzlichen 11-PS-Elektro-Boost. Die drei Diesel und drei Benziner decken eine Bandbreite von 184 bis 360 PS ab, die Diesel leisten 190, 286 und 340, die Benziner 184, 245 und 360 PS. Der Plug-in-Hybrid aus Vierzylinder-Turbobenziner und Elektromotor mit 50 Kilometern rein elektrischer Reichweite kommt im System auf 292 PS, kann, wenn man beim Elektromotor die Höchstleistung abruft, diese zeitweise sogar nochmals um weitere bis zu 41 PS steigern. Alle Motorisierungen sind mit Achtgang-Automaten mit Steptronic-Handschaltmöglichkeit kombiniert. Standardmäßig verlassen X3 M40i, X3 M40d und alle X4 mit sonst optionalem Sportgetriebe einschließlich Schaltwippen und Launch Control das Werk.

Blick ins Cockpit des Kompakt-SUV, dessen Gepäckabteil hier 550 bis 1600 Liter fasst.

Breite Komfort/Dynamik-Spreizung

Das Fahren: Wir sind im X3 und X4 unterwegs gewesen. In beiden Modellen sind vorn Doppelgelenk-, hinten Fünflenkerachsen verbaut. Die Spreizung von ausgewogen und ausreichend komfortabel federnd bis hin zu straff ist besonders im Fall des Adaptivfahrwerks mit elektronischer Dämpferverstellung ziemlich groß. Ihren elektronisch gesteuerten Allrad haben die Münchner mit Blick auf die eigentlich markentypische Kraftverteilung nach wie vor eher hinterradbetont ausgelegt, sodass man zum Beispiel dynamischer durch Kurven fahren kann. Fahrstabilität und Traktion auf unbefestigtem Terrain wirken verbessert. Bei der sehr direkt Rückmeldung gebenden Lenkung handelt es sich um eine geschwindigkeitsabhängige elektromechanische, optional um eine sportliche und variabel übersetzte. Die vorn und hinten innenbelüftet Scheibenbremsen packen standfest zu. Die elektronischen Fahrhilfen sind neu geordnet und erweitert worden. So bietet beispielsweise die erstmals als Option verfügbare professionelle Fahrassistenz bei Bedarf komfortablere Entlastung und mehr Sicherheit etwa durch aktive Geschwindigkeitsregelung mit spezieller Funktionalität für die Stadt, durch Kreuzungswarnung mit City-Bremsfunktion, Rettungsgassen- und optimierte Lenk-/Spurführungsassistenz.

Der X4, hier als 510-PS-Competition, wirkt schnittiger. Blick ins moderne SUV-Coupé-Cockpit.  

Für eine weniger komplexe Konfiguration

Die Ausstattung: Auch beim X3 und X4 hat BMW nach eigenen Angaben eine „bewusste Reduzierung der Komplexität von Ausstattungslinien und Sonderausstattungen um 30 Prozent“ vorgenommen, „um eine einfache und übersichtlichere Konfiguration mit weniger Konflikten zu ermöglichen“. Beim im Cockpit freistehenden Zentraldisplay mit Touchfunktion beträgt die Bildschirmdiagonale nun 10,25 Zoll. Die Version mit vollständig digitalem Anzeigenverbund aus jeweils 12,3-Zoll-Kombiinstrument und -Kontrollmonitor sowie Headup-Display kostet extra. Die neue Mittelkonsole stammt aus der aktuellen 4er-Reihe mit Bedieninsel für Controller, Fahrstufenwählhebel, Startknopf, Tasten fürs Stopp/Start-System, elektrischer Parkbremse, Bergabfahrhilfe und verschiedenen Funktionen in puncto Fahrerlebnis. Serie sind Dreizonen-Klimaautomatik und Sportsitze mit Bezügen aus Lederimitat. Die Navigation arbeitet cloudbasiert. Smartphones können eingebunden werden. Spezielle Software hält X3 und X4 jeweils auf dem neuesten Stand. Aktualisierungen von neuen Diensten bis hin zu verbesserten zusätzlichen Fahrzeugfunktionen sind „over the air“ möglich. Alternativ zur umfangreicheren Serienausstattung sind M-Sportpaket und die bekannten M-Varianten erhältlich.

In den Kofferraum hier passen 525 bis 1430 Liter. Und so sieht der X4 von der Seite aus. 

Eher klassisch oder coupémäßig

Alles in allem: Der X3 kommt unterm Strich eher als das klassisches SUV-Kompaktmodell daher. Der X4 fährt wie der größere X6 markanter und mit polarisierendem Heck her. Design ist Geschmackssache, Geräumigkeit, mit der beide BMW zumindest in ihrem Segment durchaus punkten können, nicht. Die Technik ist auch durch die zunehmende Elektrifizierung – den X3 gibt es ab 67 300 Euro sogar vollelektrisch als iX3 mit 286 PS – auf Höhe der modernen Zeit. Zudem ist der X3, der Lasten bis 2400 Kilo ziehen kann, ab 97 600 Euro noch als X3 M Competition mit 510 PS zu haben, während der vergleichbare X4 ab 99 600 Euro in der Liste steht. Bliebe das Fahrwerk, was die Münchner wirklich können! Um sich dann alles, einschließlich der Vielzahl an möglichen Extras, gut und in der Regel nicht gerade preisgünstig bezahlen lassen.   

Datenblatt X3

(ohne X3 M Competition) Motor: Drei Vier-/Sechszylinder-Turbobenziner, ein Vierzylinder-Plug-in-Hybrid-Turbobenziner, drei Vier-/Sechszylinder-Turbodiesel. Hubraum: 2,0, 3,0 Liter. Leistung: 135/184 bis 265/360 kW/PS. Maximales Drehmoment: 300 bis 700 Newtonmeter. Beschleunigung (ohne M40i/M40d): 5,7 bis 8,4 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 210 bis 250 Stundenkilometer. Umwelt: Laut BMW kombinierter Verbrauch nach WLTP 5,8 bis 9,5 (Plug-in-Hybrid 2,0-2,6) Liter pro 100 Kilometer, 151 bis 216 (Plug-in-Hybrid 45-59) Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer. Abgasnorm: Euro-6d. Grundpreis: 51 100 bis 73 500 Euro.

Datenblatt X4

(ohne X3 M-Competition) Motor: Drei Vier-/Sechszylinder-Turbobenziner, drei Vier-/Sechszylinder-Turbodiesel. Hubraum: 2,0, 3,0 Liter. Leistung: 135/184 bis 265/360 kW/PS. Maximales Drehmoment: 300 bis 700 Newtonmeter. Beschleunigung (ohne M40i/M40d): 5,7 bis 8,4 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 213 bis 250 Stundenkilometer. Umwelt: Laut BMW kombinierter Verbrauch nach WLTP 5,7 bis 9,5 Liter pro 100 Kilometer, 149 bis 215 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer. Abgasnorm: Euro-6d. Grundpreis: 55 000 bis 75 800 Euro.

KoCom/Fotos: Günther Koch

21. Oktober 2021