Freitag, 29. März 2024

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"999"

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"Soll ich Sie mal zusammen mit dem Auto fotografieren?"

Netter Passant, der gesehen hat, dass wir Aufnahmen von einem sportlichen Testwagen gemacht haben. (gk)

"Geh' Ford"

Abgewandelter "Geh' fort"-Fernsehspruch von Heinz Becker/Gerd Dudenhöffer. (gk)

Gehobener Charakter

Jaguar XF aufgewertet / Limousine fürs Business, Kombi mit mehr Nutzwert / Diesel als Mildhybrid

Von Günther Koch/Life-Magazin

Jaguar XF, hier als Dieselkombi D200-Sportbrake mit 204 PS. Fotos: Koch

Kronberg – Schon für das Modelljahr 2022 hat Jaguar seinen XF aufgefrischt, die nun ab 51 200 Euro teure Limousine und den nach wie vor Sportbrake genannten Kombi ab 54 340 Euro in aktualisierter Auflage national gerade am Sitz des Importeurs in Kronberg am Taunus vorgestellt. Damit treten die Briten in der oberen Mittelklasse gegen deutsche Konkurrenten wie Audi A6/Avant, BMW 5er/Touring und Mercedes E-Klasse/T-Modell an.  

Damals S-Type Nachfolger

Das Auto: Den S-Type-Nachfolger gibt es bei uns seit 2008. Dessen 2015 auf den Markt gekommene zweite Generation, sauber verarbeitet, wertig anmutend, 4,96 Meter lang, 1,45/1,49 Meter hoch, 1,98/2,08 Meter breit, Radstand 2,96 Meter, Kofferraum 448/459, beim Kombi 565 bis 1700 Liter, fährt mit neuem Kühlergrill samt speziellen Pins, Premium-LED-Scheinwerfern, markanteren Lufteinlässen im Stoßfänger vorn sowie neuem Stoßfänger hinten vor. Zudem ist das Interieur neu gestaltet. Im Cockpit sind ein neues Lenkrad, das konfigurierbare 12,3-Zoll-Fahrerdisplay sowie ein eleganterer Getriebewählhebel, bei Jaguar Driveselektor genannt, verbaut. Die Sitze sind neu konturiert. Darüber hinaus unterstreichen feine Materialien und Oberflächen den gehobeneren Gesamtcharakter dieser Baureihe.         

Blick auf die Frontpartie mit dem mittig im Kühlergrill platzierten Markenlogo vorn.

Zwei Benziner, ein Selbstzünder

Der Antrieb: Drei Motoren stehen zur Wahl. Es sind dies die beiden Vierzylinder-Turbobenziner P250 und P300 mit eben 250 und 300 sowie der als Mildhybrid mit 48-Volt-Technologie ausgelegte Vierzylinder-Turbodiesel D200 mit 204 PS. Die allesamt 2,0-Liter-Aggregate, freigegeben nach der Abgasnorm Euro-6d, stellen im Drehmoment stärkere 365, 400 und 430 Newtonmeter schon früh teils deutlich unter 2000 Touren bereit, beschleunigen die leer 1735 bis 1931 Kilo schweren XF in 6,1 bis 8,0 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100, machen sie in der Spitze 230 bis 250 Stundenkilometer schnell. Eine sehr gut abgestufte Achtgang-Automatik überträgt die Kraft auf die Räder hinten, beim P300 und wahlweise beim D200 auch auf alle vier. Den Mixverbrauch, ermittelt nach dem realistischeren WLTP-Messzyklus, geben die Briten bei den Benzinern mit 6,9 bis 7,8 Litern, bei den Diesel mit 4,4 bis 4,9 an. Wir sind im Selbstzünder-Sportbrake unterwegs gewesen, dessen Bordcomputer bei uns nach normalen Orts-, Landstraßen- und Autobahnfahrprofilen mit verschiedenen Fahrmodi bei eher moderater und möglichst konstanter Fahrweise ohne größere Lastwechsel 4,7 Liter angezeigt hat.     

Unter der Haube hier ist ein 2,0-Liter-Selbstzünder am Werk. Das Cockpit ist übersichtlich.

Überaus druckvoller Vorwärtsdrang

Das Fahren: Beim Tritt aufs Gaspedal geht der Diesel überaus druckvoll zu Werke, schiebt den Wagen vehementer voran. Das liegt natürlich nicht zuletzt an den 430 Newtonmetern Drehmoment, die in diesem Fall sogar schon ab 1300 und dazu noch über ein breiteres Band bis 4500 Umdrehungen pro Minute zur Verfügung stehen. Das Fahrwerk mit der Doppelquerlenker-Achse vorn und der integralen hinten erlaubt, sich mit dem XF mittels verschiedener Einstellungen genauso komfortabel wie sportlich fortzubewegen, ohne es unterm Strich mit der Härte zu übertreiben. Beim Sportbrake gehört zudem die Luftfederung hinten mit Niveauregulierung bereits zum Grundumfang. Die elektromechanische Lenkung könnte noch etwas direktere Rückmeldung von der Straße geben. Die Scheibenbremsen packen dagegen standfest zu.

Modellkennung hinten. Das Gepäckabteil fasst in diesem Fall 565 bis 1700 Liter.

Drei Lines plus R-Dynamik-Spezifikation

Die Ausstattung: Die drei Lines S, SE und HSE lassen sich noch um ein R-dynamischeres Erscheinungsbild ergänzen. Als Option für alle XF bietet Jaguar ein schwarzes Black Pack fürs Exterieur an. Im Basispaket sind neben den LED-Leuchten etwa auch bereits Zwei-Zonen-Klimaautomatik, Infotainment, Digitalradio, Smartphone-Einbindung, Soundsystem, Multifunktionslederlenkrad, Einparkhilfe, Tempomat samt Begrenzer, Spurhalte-, Aufmerksamkeitsassistenz, 3D-Surround-Kamerasystem, autonome Notfallbremsassistenz, Ledersitze, elektrische Heckklappe und 18-Zoll-Leichtmetallräder mit 225er-Reifen Standard. Beim Kombi kommen etwa Dachreling und Heckspoiler noch hinzu. Navigation ist ab SE Standard.

Heck-/Seitenansicht des fünftürigen Fünfsitzers. So sieht der Sportkombi von der Seite aus.

Für lange Strecken tauglich

Alles in allem: Der langstreckentaugliche XF kommt als Reise-, für Dienstwagenfahrer oft als stilvolle Businesslimousine daher. Im Kombiland Deutschland freilich dürfte eher der Sportbrake wegen seines größeren Nutzwerts gefragt sein.

Datenblatt

(XF/XF Sportbrake) Motor: Zwei Vierzylinder-Turbobenziner, ein Vierzylinder-Turbodiesel. Hubraum: 2,0 Liter. Leistung: 184/250, 221/300, 150/204 kW/PS. Maximales Drehmoment: 365/1300-4500, 400/1500-4500, 430/1750-2500 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 6,1 bis 8,0 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 230 bis 250 Stundenkilometer. Umwelt: Laut Jaguar Mixverbrauch 4,4 bis 7,8 Liter pro 100 Kilometer, 115 bis 177 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer. Abgasnorm: Euro-6d. Grundpreis: 51 200 bis 70 860 Euro (Limousine), 54 340 bis 74 000 Euro (Kombi).

KoCom/Fotos: Günther Koch

10. Juni 2021