Dienstag, 23. April 2024

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"999"

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"Soll ich Sie mal zusammen mit dem Auto fotografieren?"

Netter Passant, der gesehen hat, dass wir Aufnahmen von einem sportlichen Testwagen gemacht haben. (gk)

"Geh' Ford"

Abgewandelter "Geh' fort"-Fernsehspruch von Heinz Becker/Gerd Dudenhöffer. (gk)

Limousinen auf Track

BMW-Power (I): Der neue M3 / Sechste Generation seit 1986 / Diesmal mit 480 und 510 PS

Von Günther Koch/Life-Magazin

Auch als Competition fährt die neue BMW M3 Limousine vor. Fotos: BMW/Wolfgang Groeger-Meier

Garching/Maisach – Klar, zum Powerday gehören Powerautos: Gleich mit mehreren davon in Neuauflage will BMW samt der M-GmbH zunächst ab März und dann nochmal ab Sommer seine meist ambitionierter damit unterwegs befindliche Kundschaft beglücken. Darunter mit dem ab 82 500 Euro teuren neuen M3 als Limousine und in Competition-Ausführung ab 89 500 Euro, mit denen die Münchner gegen kompaktere Audi-RS- und Mercedes-AMG-Hochleistungssportler antreten. Zum Vergleich: Die normale Serien-3er-Limousine beginnt bereits bei 37 200 Euro, während die als Übergang zum M3 mit dem Zusatz M-Automobile im Namen versehene, schon etwas stärkere Version mit 65 200 Euro bereits deutlich teurer ist.

In der Premium-Mittelklasse 

Das Auto: Der M3 ist das Sportmodell des 3er im Mittelklasse-Premiumsegment. Seit 1986 gebaut, stellt der viertürige Fünfsitzer die besonders leistungsstarke Variante des Serienfahrzeugs dar. Aktuell steht die sechste Generation am Start, 4,79 Meter lang, 1,90 Meter breit, 1,43 Meter hoch, Radstand 2,85 Meter, Kofferraum 480 Liter. Das Fahrzeugkonzept ist laut Hagen Franke „konsequent auf Performance ausgerichtet“. Die Abstimmung habe parallel zum Testprogramm für das neue M4-GT3-Rennfahrzeug stattgefunden, sagt der Produktmann bei der Fahrvorstellung gerade in Garching sowie auf dem BMW-Driving-Experience-Areal in Maisach. Optisch prägnant ist als neues Markengesicht der wuchtige, vertikal ausgerichtete Kühlergrill, der den Wagen förmlich auf die Straße zu drücken scheint. Die Radhäuser mit markanten Kiemen sind kraftvoller modelliert, die Seitenschweller mit Anbindung an Front- und Heckschürze weit ausgestellt. Das Karbon-Leichtbauddach verfügt über aerodynamisch optimierte Finnen. M-typisch sind die Endrohrpaare. Das Sportwagen-Cockpit mit M-spezifischen Anzeigen und Bedienelementen ist ergonomisch optimiert. Die Sportsitze sind neu entwickelt.

Der neue wuchtige Kühlergrill mit dem Markenlogo darüber ziert die bullige Frontpartie.

Turbobenziner mit gleich zwei Ladern

Der Antrieb: Ein hoch bis 6250 Touren drehender Turbobenziner mit zwei Ladern treibt die 480-PS-Limousine und den 510-PS-Competition an. Der nach der strengeren Abgasnorm Euro-6d freigegebene 3,0-Liter-Sechszylinder stellt dabei über ein breites Band von 2650 bis 6130 und 2750 bis 5500 Umdrehungen pro Minute wirklich durchzugsstarke Drehmomente von 550 und 650 Newtonmetern zur Verfügung, beschleunigt damit die leer je nach Norm 1705 bis 1805 Kilo schweren Powerpakete in 4,2 und sogar 3,9 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100, macht sie, elektronisch abgeregelt, in der Spitze bis zu 250 Stundenkilometern schnell. In der Limousine überträgt ein manuelles Sechsgang-Getriebe die Kraft auf die hinteren Räder, eine Achtgang-Doppelkupplungsbox mit Drivelogic-Funktion, deren höchste Stufe für maximale Gangwechsel-Geschwindigkeit steht, tut dies samt den drei Schaltprogrammen Komfort, Sport und Sport Plus im Competition. Den Verbrauch geben die Münchner nach dem realistischeren WLTP-Messverfahren für die M3 Limousine im Mix mit maximal 10,6, für den M3 Competition mit maximal 10,2 Litern an, zumindest im Datenblatt.

Unter der Haube ist ein 3,0-Liter-Sechszylinder-Turbo am Werk. Blick ins sportliche Cockpit.

Für den Alltag genauso wie für die Langstrecke

Das Fahren: Wir sind bei unserer ersten Ausfahrt im Competition über Land und über Autobahn fast 110 Kilometer von Garching bei München nach Maisach bei Fürstenfeldbruck unterwegs gewesen. Bei uns hat der Bordcomputer in Sachen Verbrauch am Ende eigentlich gar nicht so überraschend noch höhere 12,6 Liter angezeigt. Der M3 bietet auf der einen Seite Alltags- genauso wie Langstreckentauglichkeit, lässt sich mit Blick auf Dynamik, Agilität und Präzision auf der anderen Seite aber auch auf der Rennstrecke bewegen. Sein Sound spricht für sich. Beim M-Fahrwerk mit aktivem Sportdifferenzial handelt es sich um ein adaptives mit elektronisch geregelten Dämpfern, bei der Lenkung um eine variabel übersetzte Servotronic mit Komfort- und Sportmodus. „Vorder- und Hinterachse sind M-spezifisch modifiziert“, betont Projektleiter Robert Pilsl. Neu ist demnach ebenfalls das integrierte Bremssystem mit gleich zwei Kennlinien für Ansprechverhalten und Pedalgefühl. Die Stabilitätskontrolle verfügt über Dynamikmodus. In die Traktionsregelung, einstellbar in zehn Stufen, ist laut Pilsl darüber hinaus erstmals eine Begrenzung des Antriebsschlupfs integriert. Mittels Setup-Taste ist es möglich, direkt auf Einstellungen etwa für Motor, Fahrwerk, Lenkung und Bremsanlage zuzugreifen. Zwei Varianten des persönlichen Gesamtsetups sind über Tasten am Lenkrad abrufbar. Der M-Mode erlaubt, Eingriffe der Fahrhilfen und Anzeigen im Instrumentenkombi oder im optionalen Headup-Display individuell zu konfigurieren.

Das Gepäckabteil fasst 480 Liter. Heck-/Seitenansicht des viertürigen Fünfsitzers.

Auch mit Trackmodus, Laptimer und Driftanalyse

Die Ausstattung: Zum Grundumfang der M3 Limousine gehören etwa schon LED-Scheinwerfer, LED-Heckleuchten, Dreizonen-Klimaautomatik, Infotainment, 12,3-Zoll-Instrumentendisplay, 10,25-Zoll-Touchdisplay, Digitalradio, Navigation, Vernetzung samt Smartphone-Einbindung, M-Multifunktionslederlenkrad, Lederpolster, Tempomat mit Bremsfunktion, Aufmerksamkeitsassistenz, Spurverlassenswarnung mit Fahrbahnrückführung, Frontkollisionswarner mit Bremseingriff, Auffahr- und Personenwarnung mit City-Notbremsfunktion sowie 18/19-Zoll-Leichtmetallräder mit 275/285er-Reifen. Der M3 Competition ist unter anderem mit M-Hochglanz-Shadowline in erweiterten Umfängen sowie mit Blick auf die Rennstrecke mit M-Trackmodus, M-Laptimer und M-Driftanalyse bestückt. Limousinen also auf Track.

Modellkennung auf der Heckklappe. Und so sieht die M3 Limousine von der Seite aus.

Eher puristisch im positiven Sinn

Alles in allem: Wieder ein Auto mit Suchtpotenzial. Auch wenn die Vielfalt im Antriebsportfolio erweitert worden ist, bleibt es beim im positiven Sinn eher puristischen Performance-Erlebnis, das die, die Autos dieser Art bevorzugen, wohl mehr mögen und auch bereit sind, dafür mehr zu zahlen. Die Einführung der M3 mit Heckantrieb ist laut Projektleitung noch für März vorgesehen, im Sommer sollen dann die mit xDrive-Allrad folgen. Was übrigens ebenso für den bei der Veranstaltung in Garching und Maisach ebenfalls präsentierten neuen M4 gilt, den wir als nächstes auch noch vorstellen. Mehr

Datenblatt

(M3 Limousine/M3 Competition Limousine) Motor: Sechszylinder-Twinturbobenziner. Abgasnorm: Euro-6d. Hubraum: 3,0 Liter. Leistung: 353/480, 375/510 kW/PS. Maximales Drehmoment: 550/2650-6130, 650/2750-5500 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 4,2, 3,9 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: Elektronisch abgeregelt jeweils 250 Stundenkilometer. Umwelt: Laut BMW Mixverbrauch nach dem realistischeren WLTP-Messverfahren 10,3-10,6, 10,0-10,2 Liter pro 100 Kilometer, 236-241, 228-234 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer. Grundpreis: 82 500 Euro (M3 Limousine), 89 500 Euro (M3 Competition Limousine)

KoCom/Fotos: BMW/Wolfgang Groeger-Meier

10. März 2021