Donnerstag, 28. März 2024

FB Logo für GK 1

GALERIA AUTO Renault hat Clio aufgewertet / Benziner, Autogas, Vollhybrid. Foto: Günther Koch
GALERIA AUTO Alfa Romeo Giulia und Stelvio auch wieder als Quadrifoglio. Foto: Alfa Romeo
GALERIA AUTO Toyota Prius jetzt formschön und leistungsstärker / Nur Plug-in. Foto: Günther Koch
GALERIA AUTO Mitsubishis Kleinwagen Colt ist wieder da. Foto: Günther Koch
GALERIA AUTO Mission possible mit Abarths neuem Elektro-500e. Foto: Günther Koch

Blinklicht

"999"

Tempolimit-Anzeige in einem Kleinwagen bei unserem "Auto im Alltag"-Test. (gk)

"Soll ich Sie mal zusammen mit dem Auto fotografieren?"

Netter Passant, der gesehen hat, dass wir Aufnahmen von einem sportlichen Testwagen gemacht haben. (gk)

"Geh' Ford"

Abgewandelter "Geh' fort"-Fernsehspruch von Heinz Becker/Gerd Dudenhöffer. (gk)

Mehr Sport, mehr Effizienz

Mercedes stellt neue C-Klasse vor / Ab Sommer bei Händlern / Alles Mildhybrid-Verbrenner / Allterrain folgt

Von Günther Koch/Life-Magazin

Zusammen mit dem Kombi geht auch die Mercedes-C-Klasse-Limousine gleich an den Start. Fotos: Mercedes

Stuttgart – Die luxuriöse S-Klasse mag größere Strahlkraft haben, die gehobene E-Klasse mehr im Flotten- und Dienstwagengeschäft punkten. Die kompaktere C-Klasse aber ist die eigentliche Brot- und Butterlimousine von Mercedes. Die Neuauflage mit Verkaufsstart ebenfalls des nach wie vor T-Modell genannten Kombis noch Ende März und Auslieferung dann ab Sommer haben die Schwaben digital gerade am Stammsitz in Stuttgart im Rahmen der statischen Weltpremiere vorgestellt. Im Premiumsegment treten sie damit im Umfeld von Audi A4/Avant, BMW 3er/Touring, Jaguar XF/Shooting Brake und Volvo S60/V60 an.

Fünfte Generation

Das Auto: Bei der neuen handelt es sich um die fünfte Generation seit 1993, seit die C-Klasse den „Baby-Benz“ Mercedes 190 abgelöst hat. Sie läuft in Bremen vom Band, hat – 4,75 Meter lang, 1,82 Meter breit, 1,43 Meter hoch, Radstand 2,86 Meter – in fast allen Abmessungen zugelegt, baut nur flacher. Vorn sind Schulter- und Ellbogenfreiheit größer, im Fond ist die Beinfreiheit gewachsen. In der Limousine lassen sich weiter 455, im Kombi mit 490 bis 1510 künftig 30 Liter mehr Gepäck verstauen. Vom kurzen Überhang vorn über die nach hinten gerückte Frontscheibe und Kabine bis hin zum ebenfalls flotteren Heck wirken außen schon die Proportionen dynamischer. Powerdomes auf der Motorhaube unterstreichen wie die bis zu 19 Zoll großen Räder den beinahe schon jugendlich-frischen, sportlich-präsenteren Charakter. Im wertigeren Inneren mit eleganten Linien und edel wirkenden Materialien sind Details aus der S-Klasse übernommen. Im überaus modernen Cockpit geht‘s nun weitgehend digital zu. Selbst den Dreh/Drück-Regler gibt’s nicht mehr.

Auch die Limousine wirkt dynamischer. Der Markenstern prangt vorn groß im Kühlergrill.   

Drei Benziner, zwei Diesel

Der Antrieb: Gleich fünf Vierzylinder stehen zur Wahl, alle turboaufgeladen, alles Mildhybride mit integriertem Starter-Generator und 48-Volt-Bordnetz. Es sind dies die drei 1,5- und 2,0-Liter-Benziner C180, C200/C200 4Matic und C300/C300 4Matic mit 170, 204 und 258 sowie die zwei 2,0-Liter-Diesel C220d und C300d mit 200 und 265 PS. Abgasnorm ist die strengere Euro-6d. Mit maximalen Drehmomenten von 250 bis 550 Newtonmetern beschleunigen die heck- oder allradangetriebenen Limousinen und Kombis in 5,7 bis 7,5 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100, erreichen in der Spitze 231 bis 250 Stundenkilometer. In Verbindung mit der bereits bewährten Neunstufen-Automatik, die überall die Kraft auf die Räder überträgt, geben die Stuttgarter den Verbrauch im Mix nach dem realistischeren WLTP-Messverfahren bei den Benzinern mit 6,2 bis 7,9, bei den Diesel mit 4,9 bis 5,8 Litern an. Die Plug-in-Hybride mit 129 PS elektrischer Leistung und größerem 25,4-Kilowattstunden-Akku für mehr als 100 Kilometer elektrische Reichweite folgen. Einen Vollstromer wie bei der S-Klasse scheint es nicht zu geben. Die sonst folgerichtige Bezeichnung EQC nutzt zudem schon das entsprechende Elektro-SUV.

Die Motoren sind alle als Mildhybrid ausgelegt. Blick ins moderne Cockpit der Limousine.

Komfort und Agilität verbessert

Das Fahren: Wesentliche Komponenten des laut Mercedes „dynamisch ausgelegten Fahrwerks“ sind die neue Vierlenkerachse vorn und die Raumlenkerachse hinten für mehr Federungs-, Abroll-, Geräuschkomfort und agilere Fahreigenschaften. Wer will, kann die neue C-Klasse auch mit kontinuierlicher Dämpferverstellung sowie ambitionierter mit Sportfahrwerk ordern. Bei den Plug-in-Hybriden sowohl der Limousine als auch des T-Modells ist die Luftfederung hinten Serie. Die Hinterachslenkung, um wendiger und spritziger unterwegs zu sein, kostet dagegen extra. Die Mildhybridtechnologie hilft, dass die Motoren schnell und komfortabel starten, im Leerlauf ruhiger arbeiten. Sie unterstützt ferner in niedrigen Drehzahlbereichen, steht insgesamt für bessere Leistungsentfaltung – und erlaubt „Segeln“, (Zusatz-)Boosten, Rückgewinnen von Energie und Spritsparen.

Der Kombi ist die nutzwertigere Variante. Die Benziner und Diesel leisten 170 bis 265 PS.

Viele Details aus Oberklasse

Die Ausstattung: Aus der Oberklasse stammen etwa der freistehende 10,25- oder 12,3-Zoll-Bildschirm hinterm Lenkrad, der 9,5- oder 11,9-Zoll-Hochformat-Touchscreen in der Mitte, das erweiterte lernfähige Multimediasystem, die aktive Komfortfunktion und der neue Airbag zwischen Fahrer und Beifahrer. Fahrer- und Zentraldisplay sind in drei Anzeigenstilen (klassisch, sportlich, dezent) und drei Programmen (Navigation, Assistenz, Service) individualisierbar. Die „Hey Mercedes“-Sprachhilfe ist schlauer gemacht. Mobile Assistenz lässt die C-Klasse aus der Ferne zur Schaltzentrale fürs eigene Zuhause, Stichwort „Smart Home“ werden. Über Musikstreaming sind Millionen von Songs aufrufbar. Die Software soll „over die air“ immer auf neuestem Stand sein. Optionen sind etwa Digitallicht oder die Kamera, die die Umgebung vor dem Wagen auf dem zentralen Display zeigt, auf dem sich auch virtuelle Objekte, Markierungen und Informationen einblenden. Die aktive Abstandsassistenz reagiert jetzt bis Tempo 100 auf stehende Fahrzeuge, die aktive Lenkassistenz erkennt die Spur noch besser über eine 360-Grad-Kamera, die Verkehrszeichenassistenz nimmt nun auch Schilderbrücken, Baustellen-Beschilderungen, Gebote wie „Bei Nässe“ wahr, verfügt über Stopp-Schild- und Rote-Ampel-Warnfunktion.

Große Displays prägen das Cockpit. Im Heck des Kombis lassen sich 490 bis 1510 Liter verstauen.

Höhere Positionierung

Alles in allem: Die Neuauflage, einerseits sportlicher, andererseits effizienter und sparsamer, kommt gerade recht, hat die Mercedes-Mittelklasse doch zuletzt bei den Neuzulassungen ebenfalls bei uns stärkere Einbußen zu verzeichnen gehabt. Die mit den Aufwertungen verbundene Höherpositionierung werden sich die Stuttgarter aber wohl auch entsprechend bezahlen lassen. Preise haben sie offiziell bislang zwar noch nicht genannt, doch dürften die sich insgesamt auf einem etwas höheren Niveau bewegen. Die Limousine war bis zum 510-PS-Spitzen-AMG hinauf zuletzt ab 34 771 bis 84 854, der Kombi ab 36 395 bis 86 478 Euro zu haben. Coupé/Cabrio bleiben fraglich. Die AMG dürften dagegen sicher sein. In jedem Fall ist 2021 noch der Allterrain-Kombi geplant.  

Datenblatt

(Limousine/T-Modell-Kombi) Motor: Drei Vierzylinder-Turbobenziner, zwei Vierzylinder-Turbodiesel. Leistung: 125/170, 150/204, 190/258, 147/200, 196/265 kW/PS. Maximales Drehmoment: 250/1800-4000, 300/1800-4000, 400/2000-3200, 440/1800-2800, 550/1800-2200 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 5,7 bis 7,5 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 231 bis 250 Stundenkilometer. Umwelt: Laut Mercedes Mixverbrauch 4,9 bis 7,9 Liter, 130 bis 152 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer. Grundpreis: Von Mercedes offiziell noch nicht genannt.

KoCom/Fotos: Mercedes

23. Februar 2021