Donnerstag, 18. April 2024

FB Logo für GK 1

GALERIA AUTO Renault hat Clio aufgewertet / Benziner, Autogas, Vollhybrid. Foto: Günther Koch
GALERIA AUTO Alfa Romeo Giulia und Stelvio auch wieder als Quadrifoglio. Foto: Alfa Romeo
GALERIA AUTO Toyota Prius jetzt formschön und leistungsstärker / Nur Plug-in. Foto: Günther Koch
GALERIA AUTO Mitsubishis Kleinwagen Colt ist wieder da. Foto: Günther Koch
GALERIA AUTO Mission possible mit Abarths neuem Elektro-500e. Foto: Günther Koch

Blinklicht

"999"

Tempolimit-Anzeige in einem Kleinwagen bei unserem "Auto im Alltag"-Test. (gk)

"Soll ich Sie mal zusammen mit dem Auto fotografieren?"

Netter Passant, der gesehen hat, dass wir Aufnahmen von einem sportlichen Testwagen gemacht haben. (gk)

"Geh' Ford"

Abgewandelter "Geh' fort"-Fernsehspruch von Heinz Becker/Gerd Dudenhöffer. (gk)

Mit Anspruch

Cupra lässt neuen Leon und Sportstourer als 245-PS-Plug-in-Hybrid starten / Weitere Motorisierungen folgen

Von Günther Koch/Life-Magazin

Im Kombiland Deutschland dürfte der nutzwertigere Leon Sportstourer noch wichtiger sein. Foto: Koch    

München – So langsam füllt sich die Modellpalette. Nach dem neuen Formentor, dem schon etwas länger erhältlichen Ateca sowie dem vollelektrischen, aber noch nicht eingeführten el-Born hat die junge Seat-Tochtermarke Cupra nun auch die gerade in München vorgestellten, noch im Oktober in den Handel kommenden neuen Leon- und Leon Sportstourer zu Einstiegspreisen ab 37 816 Euro im Programm. Die Spanier treten damit in der unteren Mittelklasse gegen sportlichere Modelle ausländischer Wettbewerber an sowie gegen deutsche wie von Ford, Opel und, aus dem eigenen Konzern, VW.

Selbst anspruchsvollere Enthusiasten

Das Auto: Cupra ist zuletzt eine sportliche Seat-Ausstattungslinie gewesen, die sich inzwischen aber als eigenständige Marke etabliert hat. Die neuen Leon und Leon Sportstourer, am Stammsitz Martorell bei Barcelona entwickelt, dort gebaut, 4,39/4,65 Meter lang, 1,79 Meter breit, 1,46 Meter hoch, Radstand 2,68 Meter, Kofferraum 270/1191 und 410/1450 Liter, werden dabei helfen, selbst anspruchsvollere Enthusiasten von Cupra zu überzeugen, die Marke, was für ihr Überleben längerfristig sicher auch nötig ist, weiter wachsen zu lassen und die Palette noch mehr potenziellen Kunden zugänglich zu machen, gibt sich Seat- und Cupra-Chef Wayne Griffiths, der als Kernwerte der Marke Design, Progressivität und Dynamik nennt, bei der Präsentation in München zuversichtlich. Cupra stehe zudem seit jeher für dynamischeren Auftritt.

Blick auf das Markenlogo vorn im Kühlergrill. Der Antrieb als Plug-in-Hybrid ist elektrifiziert.     

Mit Doppelherz-Kraft aus Verbrennungs- und Elektromotor

Der Antrieb: Zum Marktstart fährt der Plug-in-Hybrid als Kombination aus 150-PS-Verbrennungs- und 115-PS-Elektromotor vor. Der 1,4-Liter-Benziner, freigegeben nach der noch strengeren Abgasnorm Euro 6, und sein elektrisches Pendant bringen es zusammen auf 245 PS, das Systemdrehmoment beträgt 400 Newtonmeter. Die Cupras beschleunigen damit die leer 1671 und 1717 Kilo schweren Leon in 6,7 und 7,0 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100, machen sie in der Spitze 225 Stundenkilometer schnell. Ein gut abgestuftes Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe überträgt die Kraft auf die Räder. In Verbindung mit der spritsparenden Stopp/Start-Technik gibt Cupra den nach dem realistischeren WLTP-Messverfahren ermittelten Kraftstoff- und Stromverbrauch im Mix mit maximal 1,4 Litern und maximal 15,9 Kilowattstunden an, jedenfalls im Datenblatt. Beide Werte haben wir bei unseren ersten eher moderateren Ausfahrten über Orts-, Landstraßen und Autobahn mit 3,6 Litern und 17,1 Kilowattstunden leider nicht erreicht. Die Kapazität der 12,8-Kilowattstunden-Batterie soll für mehr als 50 rein elektrisch zurücklegbare Kilometer reichen, das komplette Laden unter vier bis unter sechs Stunden dauern. Erst für 2021 kündigen die Spanier weitere Motorisierungen an.

Die Leons setzen auch innen sportliche Akzente. Der Kombikofferraum fasst 410 bis 1450 Liter.

Sportfahrwerk mit adaptiver Dämpferregelung schon Serie

Das Fahren: Im Elektromodus geht’s jedes Mal los. Der Verbrenner schaltet sich erst zu, wenn der Ladestand der Batterie unter eine bestimmte Grenze fällt oder der Wagen über Tempo 130 fährt. Im Hybridmodus lässt sich der Einsatz des Elektroantriebs selber bestimmen, der Ladestand entweder halten oder die Batterie während der Fahrt aufladen, etwa um noch genug Strom später für eine Stadtfahrt vorzuhalten. Das Serien-Sportfahrwerk passt von seiner Abstimmung gut zur flotteren Kraftentfaltung, bietet dazu stets noch ordentlich Federungskomfort. Die progressivere Servolenkung gibt ausreichend Rückmeldung, unterstützt das agilere Unterwegssein etwa auf kurvenreicheren Fahrspaßstrecken. Mit Adaptivregelung reagiert das Chassis auf Änderungen beim Fahrverhalten und der Streckencharakteristik. Die vier Einstellungen Komfort, Sport, Cupra und – für gleich 15 verschiedene Abstufungen – Individual sind möglich. Der Allrad für den Kombi kann bestmögliche Antriebsmomente an die einzelnen Räder verteilen. Schon die normalen Scheibenbremsen packen standfest zu. Wer will, kann aber auch die auf noch höhere Leistung getrimmten sportlicheren ordern.

Beim Fünftürer handelt es sich um eine Fließhecklimousine. Markenlogo und -schriftzug hinten.

Bereits Grundausführung kann sich sehen lassen

Die Ausstattung: Bereits das Basispaket ist umfangreicher bestückt. Voll-LED-Paket, virtuelles Cockpit, Dreizonen-Klimaautomatik, Infotainment, Digitalradio, Navigation, Vernetzung, Zehnzoll-Display, Sportschalensitze, Multifunktions-Sportlederlenkrad, Tempomat samt Begrenzer, Müdigkeitserkennung, City-Notbremsfunktion, Spurhaltehilfe, Rückfahrkamera, Umfeldbeobachtung, Parklenkassistenz und 19-Zol-Leichtmetallräder mit 235er-Reifen gehören da schon zum Grundumfang. Sonderwünsche reichen etwa von bis zu 887 Euro teuren Fahrerassistenzpaketen über das elektrische Panorama-Glasdach für 1072/1091 Euro und Leder für 1491 Euro bis zum Mattlack für 1988 Euro hinauf.

Ins Gepäckabteil des Fließhecks passen 270 bis 1191 Liter hinein. Und so sieht es von der Seite aus.

Die Elektrifizierung vorantreiben“

Alles in allem: Bei Cupra selbst spricht man von der High-Performance-Klasse. Entsprechend höher gegenüber Seats normalen Leons sind die Preise, die beim Cupra-Kombi übrigens bei 39 084 Euro beginnen. Das Design wirkt sportlich-markant. Die Verarbeitung mutet sauber an. Innen geht es ziemlich wertig und dank des größeren Radstands sogar hinten geräumiger zu. Die Bedienung im modernen Cockpit ist rasch im Griff. Digitalisierung und Vernetzung sind auf aktuellem Stand. Die Doppelherz-Kraft des Plug-in sorgt für sportlichere Leistung. Beschleunigen geht mühelos vonstattet. Auch beim Handling können die Cupras punkten. Ihr Gewicht ist besser verteilt. Laut Forschungs- und Entwicklungsvorstand Werner Tietz soll die leistungsstarke Motorisierung gleich zu Beginn das Bestreben unterstreichen, „die Elektrifizierung des Hochleistungssegments voranzutreiben“. Ihre Motorenpalette erweitert haben die Spanier damit schon.

Datenblatt

(Cupra Leon/Curpa Leon Sportstourer) Motor: Vierzylinder-Benziner plus Elektromotor. Hubraum: 1,4 Liter. Leistung (Verbrenner/Elektromotor) 110/150, 85/115 kW/PS. Maximales Drehmoment (Verbrenner): 250/1550-3500 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Systemleistung: 180/245 kW/PS. Systemdrehmoment: 400 Newtonmeter. Beschleunigung: 6,7, 7,0 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 225 Stundenkilometer. Batterie: Lithium-Ionen. Kapazität: 12,8 Kilowattstunden. Reichweite: 68, 67 Kilometer. Ladedauer: Unter vier bis unter sechs Stunden. Umwelt: Laut Cupra Mixverbrauch 1,3-1,4, 1,4 Liter pro 100 Kilometer, 30-31, 31-32 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer. Stromverbrauch: 15,4-15,7, 15,5-15,9 Kilowatt. Grundpreis: 37 816, 39 084 Euro.

KoCom/Fotos: Günther Koch

13. Oktober 2020