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Die, die stechen

Abarth mit neuen 595-Sonderserien / Alfa bereitet Giulia-GTA-Einführung für 2021 vor / Italienischer Track Day

Von Günther Koch/Life-Magazin

Mit der limitierten Giulia GTA/GTAm will Alfa ein „fulminantes Comeback“ feiern. Fotos: Koch       

Bad Driburg – Ein Tag auf der Rennstrecke. Track Day. Die Autos dafür, in diesem Fall Alfa Romeos und Abarths, müssen schon was können, zumal auf dem anspruchsvollen Bilster-Berg-Parcours bei Bad Driburg in Ostwestfalen. Alfa Giulia und Alfa Stelvio tun es. Sportlimousine und Premium-SUV sind bereits etwas länger auf dem Markt. Die Abarth 595 müssen sich, zumindest für die Kundschaft, erst noch beweisen. Es sind dies, gerade eingeführt, Scorpionero und Monster Energy Yamaha, die neuen Sondermodelle der auf sportliche Klein(st)wagen getrimmten Fiat-Chrysler-Marke mit dem Skorpion.

Als Limousine und Cabrio

Eine zum Veranstaltungsort umfunktionierte Halle auf dem Bilster-Berg-Gelände. Auf der einen Seite Abarth, auf der anderen Alfa Romeo. Dominik Sattler ist Produktmann für Abarth bei Fiat-Chrysler in Deutschland. Der Österreicher muss sich auskennen. Mit dem Unternehmen, 1949 von dem gebürtigen Österreicher, später auch Italiener, Karl (Carlo) Abarth gegründet und 1971 von Fiat übernommen. Mit der Marke, die mit den 595- und 695-Modellen aktuell zwei Baureihen im Programm und 2019 rund 3500 Einheiten hier abgesetzt hat. Und natürlich mit den neuen Sonderserien. Auch als Cabrio.

Der 595 Scorpionero erinnert an den „Goldring“-Abarth. Das Logo der Marke ist der Skorpion.

Hommage an den „Targa Oro“

Zum 595 Scorpionero: Limitierte Auflage. 2000 Stück. Eine Hommage an den A112 Abarth „Targa Oro“, von den Fans „Goldring“ genannt. 1,4-Liter-Turbobenziner. 165 PS. In 7,3 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit 218 Stundenkilometer. Mixverbrauch laut Abarth 6,8 Liter pro 100 Kilometer. Wie er da in der Bilster-Berg-Halle steht – metallicschwarz lackiert, goldfarbene Akzente, schwarze Integral-Sportsitze, Scorpione-Camouflage, Klimaautomatik, Digitalradio, Navigation, Siebenzoll-Touchscreen, Smartphone-Einbindung, Soundsystem, Lederlenkrad, tiefergelegtes Sportfahrwerk, Spezialdämpfer hinten, schwarz lackierte Bremssättel, zweiflutige Sportauspuffanlage, 17-Zoll-Leichtmetallräder, 205er-Reifen, „One of 2000“-Limitierungsplakette – Grundpreis 25 822 Euro. Sonderausstattung Metalliclack 575 Euro, Bi-Xenon-Scheinwerfer 877 Euro.

Kein Monster ohne Kralle, auch beim 595 Monster Energy Yamaha mit dem 165-PS-Turbobenziner nicht.

Eher mit robusterem Charakter

Zum 595 Monster Energy Yamaha: Limitierung, technische Daten wie beim Scorpionero. Statt Schwarz- kombinierte Schwarz/Blau-Zweifarblackierung. Statt goldfarbenen Details außen blaue Seitenstreifen und innen blaue Kontrastnähte. Statt zwei- vierflutiger Sportauspuff. Statt zwei beim Testwagen fünf Sonderausstattungen von 185 bis 477 Euro, darunter das Urban-Paket. Grundpreis: 23 872 Euro. Diese Sonderserie, gleich neben der Original-Yamaha von Motorradrennfahrer und -weltmeister Valentino Rossi aus Italien platziert, richtet sich laut Abarth vor allem an junge Motorsportfans. Seit 2015 arbeiten die Italiener mit den Japanern zusammen. Die Farbgebung des Autos lehnt sich zwar an die des Bikes an. Und der Zusatz im Namen weise auf den Motorradhersteller hin. Mit dem Motor und der Technik habe Yamaha aber nichts zu tun. „Alles 100 Prozent Abarth“, betont Produktmann Sattler, der den Unterschied zwischen den neuen 595-Sonderserien so beschreibt: Die eine, die Monster Energie Yamaha, gebe eher einen robusteren Charakter wieder, die andere, der Scorpionero, gehe mehr in Richtung Styling.

Alfa hat die Giulia GTAm beim Track Day nur statisch vorgestellt. Der Sechszylinder leistet 540 PS.

Countdown für Neuauflage läuft

Wechsel auf die andere Seite der Halle. Zu Alfa Romeo. Broschüren liegen aus. Im typischen Rot der vor 110 Jahren gegründeten Marke, Titel „Alfa Romeo Giulia GTA“. Und darunter: „Der Countdown läuft“. David Saravia ist Produktmann bei Alfa. Er weiß: 1965 ist die Giulia mit dem Kürzel GTA – für Gran Turismo Alleggerita, was ins Deutsche übersetzt für leichter Reisewagen steht – erstmals präsentiert worden. Für die einst genauso sportliche wie noble Marke mit entsprechender Geschichte stellt die für 2021 vorgesehene Neuauflage ein „fulminantes Comeback dieser Rennsportlegende“ dar. Das Sondermodell, 540 PS, 600 Newtonmeter Drehmoment, Einstiegspreis ab 173 000 Euro, ist streng auf 500 nummerierte Einzelstücke limitiert. Die nur zweisitzige GTA-Variante mit kleinem m(inus)-Zusatz am Ende des Namens, Einstiegspreis ab 178 000 Euro, soll dank konsequenter Leichtbauweise etwa unter Verwendung von Karbon sogar noch 100 Kilo weniger auf die Waage bringen. Die Spuren vorn und hinten sind breiter. Große 20-Zoll-Leichtmetallräder sind aufgezogen. Mit 2,82 Kilo pro PS soll die Giulia GTAm sogar das, so Alfa, momentan „beste Leistungs-/Gewichtsverhältnis ihrer Klasse“ haben.

Blick ins vom Rennsport inspirierte Cockpit des Zweisitzers Giulia GTAm in konsequenter Leichtbauweise.

Sonst nur noch das „Julchen“

Zum Vergleich: Ihre normale Giulia-Sportlimousine bieten die Italiener aktuell mit Allrad oder Hinterradantrieb ab 40 941 Euro als 2,2-Liter-Turbodiesel mit 190 PS und 2,0-Liter-Turbobenziner mit 200 PS an. Das Spitzenmodell, die Giulia Quadrifoglio, ist als 2,9-Liter-Biturbobenziner mit 510 PS ab 80 420 Euro zu haben. Eigentlich sollte die nach 1962 bis 1974 seit 2016 wieder produzierte Giulia die Marke neu beleben. Danach ist bislang aber nur das auf derselben Plattform entstehende Premium-SUV-Modell Stelvio noch auf den Markt gekommen. Der kleinere Tonale auf Basis des Compass der auf Geländewagen spezialisierten Fiat-Chrysler-Marke Jeep findet sich derzeit nach wie vor bloß als seriennahe Studie in der Übersicht. Den kleinen Mito gibt’s schon nicht mehr. Sonst ist nur noch „Julchen“, die ab 19 008 Euro teure Giulietta, im Programm. Und neuerdings die Giulia GTA.

Nicht nur am Bilster Berg

Um zum Start des Vorverkaufs eines der Sondermodelle zu ergattern, „müssen Sie vor allem eines sein“, steht in der Broschüre, „mindestens so schnell wie das Auto“. Wie schnell genau, das liest man da leider nicht. Es könnten aber mindestens 307 Stundenkilometer sein. Weiter geht die Anzeige jedenfalls bei der bisherigen Quadrifoglio-Spitzen-Giulia nicht. Die Rennen können also weitergehen. Nicht nur beim italienischen Track Day am Bilster Berg.

KoCom/Fotos: Günther Koch

19. Oktober 2020