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Mit Ecken und Kanten

Audi hat Q2 aufgefrischt / Zum Start jeweils ein Benziner und ein Diesel / Weitere Motorisierungen folgen

Von Günther Koch/Life-Magazin

Audis Q2, hier als Diesel S-Line, gibt es auch in Edition-One-Erstauflagen-Ausstattung. Fotos: Koch

Frankfurt/Oestrich-Winkel – Nicht ohne! In vier Jahren hat Audi mehr als 360 000 Einheiten von seinem kleinen Kompakt-SUV Q2 verkauft. Jeder zweite Käufer dieses Modells, sagt Audi-Sprecher Christoph Lungwitz jetzt bei der von Frankfurt/Main in den Rheingau nach Oestrich-Winkel führenden Fahrvorstellung der aufgewerteten Auflage, sei zuletzt immerhin, Motto „Kleiner Q, großer Coup“, ein Neukunde gewesen. Der zunächst je nach Mehrwertsteuer ab 27 196/27 900 Euro am Start stehende Q2 tritt im Premiumumfeld noch ab Herbst etwa gegen BMW X1, Mercedes GLA, Mini Countryman und Volvo XV40 an, bei den Volumenherstellern unter anderem gegen den VW T-Roc.

Einstieg in die Q-Palette

Das Auto: Der Q2 ist seit 2016 auf dem Markt, stellt das Einstiegsmodell in Audis mittlerweile hoch bis zum Q8 reichenden Q-Palette dar. Er hat in der Länge leicht auf 4,21 Meter zugelegt, während Breite, Höhe und Radstand mit 1,79, 1,54 und 2,60 Metern gleich geblieben sind. Ins Gepäckabteil passen je nach Motorisierung 355/405 bis 1000/1050 Liter. Außen sind Front und Heck nachgeschärft. Das Design mutet sportlich-gestreckter an. Es gibt Ecken und Kanten. Der etwas niedrigere Kühlergrill wirkt mehr in die Breite. Die Flächen unter den Scheinwerfern sind prägnanter ausgeformt. Die angedeuteten Lufteinlässe machen in ihrer Größe schon was her. In den Stoßfänger hinten ist auf beiden Seiten ein kantig gezeichneter Diffusoreinsatz mit großen Fünfecken integriert. Ein- und Ausstieg gestalten sich bequem. Innen, wo es im Fond für größer Gewachsene doch etwas beengter zugeht, genießt man gute Rundumsicht, fühlt sich wohl. Im modernen Cockpit geht es übersichtlich zu. Für die Eingewöhnung in die Bedienung sollte man sich Zeit nehmen, um alles sinnvoll nutzen zu können.

Blick auf die Frontpartie mit den vier Markenringen, hier in Schwarz, im Kühlergrill.

Beide Vierzylinder leisten 150 PS

Der Antrieb: Zum Start stehen vorerst lediglich der Vierzylinder-Turbobenziner 30 TFSI mit Zylinderabschaltung und der bei 34 312/35 200 Euro beginnende Vierzylinder-Turbodiesel 35 TDI Quattro zur Verfügung, beide schon freigegeben nach der strengeren Abgasnorm Euro-6d. Die 1,5- und 2,0-Liter-Aggregate leisten jeweils 150 PS, stellen schon früh ab 1500 und 1600 Touren über ein etwas breiteres Band 250 und 360 Newtonmeter Drehmoment bereit, beschleunigen die leer 1365 bis 1570 Kilo schweren Q2 in 8,6 und 8,2 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100, schaffen in der Spitze 218 und 210 Stundenkilometer. Ein Sechsgang-Schaltgetriebe oder, Serie beim Diesel, eine Siebengang-Doppelkupplungsbox übertragen die Kraft auf die Räder, beim Benziner auf die beiden vorn, beim Diesel zusätzlich auch noch auf die beiden hinten. In Verbindung mit der Stopp/Start-Spritspartechnik gibt Audi den nach dem realistischeren WLTP-Messverfahren ermittelten Verbrauch mit 5,1 bis 5,4 und 4,6 bis 4,8 Litern pro 100 Kilometern an, zumindest im Datenblatt.

Beim Selbstzünder arbeitet ein 2,0-Liter-Aggregat unter der Haube. Blick ins moderne Cockpit.

Unterwegs genauso bequem wie sportlich

Das Fahren: Wir sind im handgeschalteten Benziner und im Diesel unterwegs gewesen, deren Bordcomputer bei uns am Ende nach normalen Orts-, Landstraßen- und längeren moderaten Autobahnfahrprofilen 6,9 (statt maximal 5,4) und 5,7 (statt maximal 4,8) Liter angezeigt haben. Der Q2 federt ausreichend bequem, kann fahrwerksmäßig aber auch durchaus sportlich punkten. So ist neben standfest zupackenden Bremsen etwa die zielgenaue Progressivlenkung Serie, die immer direkter arbeitet, je weiter man das Lenkrad einschlägt, so nicht nur für mehr Handlichkeit etwa beim Rangieren, sondern ebenfalls für mehr Agilität auf kurvenreichen Strecken sorgt. Das Sportfahrwerk legt die Karosserie tiefer. Antrieb, Lenkunterstützung und weitere Systeme sind wählbar in den Einstellungen Automatisch, Effizienz, Komfort, Dynamik oder Individual. Das Chassis mit Dämpferregelung deckt das Fahren vom strafferen Handling bis zum komfortableren Abrollen ab. In die Stabilisierungskontrolle ist ein Offroad-Modus integriert. Auch erlauben 20 Zentimeter Bodenfreiheit, im Gelände besser voranzukommen. Beim Allrad leitet die Elektronik das Motormoment bei Bedarf stufenlos auf die Hinterräder.

Moderne Leuchteinheit hinten mit Modellkennung. Das Gepäckabteil hier fasst 355 bis 1000 Liter.

Basis-, Advanced- und S-Line-Ausführung

Die Ausstattung: Drei davon gibt es. Es sind dies Basis, Advanced und S-Line. Die erste Ausführung ist mit Serienfahrwerk und 16-Zoll-Stahlfelgen mit 205er-Reifen bestückt, die zweite mit 17-Zoll-Leichtmetallrädern und 215er-Reifen, die dritte mit Sportfahrwerk und ebenfalls 17-Zöllern. Zu den Standards überall gehören LED-Scheinwerfer, Klimaanlage, Fünfzoll-Fahrerinformationsdisplay, Infotainment, Siebenzoll-Farbtouchscreen, Digitalradio, Vernetzung und Dachkantenspoiler. Die Erstauflage Edition One ist ab 7310/7500 Euro als Sonderausstattung der sportlicheren S-Line-Variante etwa mit Matrix-LED-Scheinwerfern, außen Optikpaket schwarz, innen Aluminiumoptik, Sportsitzen, Edelstahl-Sportpedalen, Lederlenkrad, Leder-/Kunstlederpolstern und 19-Zöllern mit 235er-Reifen bestückt. Das optionale Panorama-Glasdach bringt Licht und Luft ins Auto. Auf Wunsch liefert Audi eine Heckklappe, die sich elektrisch öffnet und schließt, listet neue Dienste für den persönlichen Fernzugriff aufs Auto auf. Das Angebot an modernen Fahrerassistenzen ist breiter. Es finden sich neue Farben sowie verschiedene Design- und Ausstattungspakete, wobei die Pakete jetzt noch gezielter zusammengestellt sind..

Heck-/Seitenansicht des fünftürigen Fünfsitzers. Und so sieht das kleine SUV-Modell von der Seite aus.

Im Auftritt selbstbewusster

Alles in allem: Unterm Strich tritt der modellgepflegte Q2, der in China auch schon als Elektroauto vom Band läuft, selbstbewusster auf. Einerseits kommt er sportlicher daher, wirkt aber immer noch robust genug. Der Allrad treibt mit der Ausstattung zwar das Gewicht nach oben. Dennoch passt der Selbstzünder gut zu diesem Modell, harmoniert prima mit dem Doppelkupplungsgetriebe, punktet bei Traktion und Fahrstabilität, ohne größere Aufbaubewegungen an den Tag zu legen. Das Einstiegsmodell wohl ab um die 25 000 Euro und weitere Motorisierungen folgen.

Datenblatt

Motor: Ein Vierzylinder-Turbobenziner, ein Vierzylinder-Turbodiesel. Hubraum: 1,5, 2,0 Liter. Leistung: 110/150, 110/150 kW/PS. Maximales Drehmoment: 250/1500-3500, 360/1600-2750 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 8,6, 8,2 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 218, 210 Stundenkilometer. Umwelt: Laut Audi Mixverbrauch 5,1-5,4, 4,6-4,8 Liter pro 100 Kilometer, 116-124, 122-128 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer. Grundpreis: 27 196/27 900 bis 36 944/37 900 Euro.

KoCom/Fotos: Günther Koch

21. Oktober 2020