Donnerstag, 25. April 2024

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Abgewandelter "Geh' fort"-Fernsehspruch von Heinz Becker/Gerd Dudenhöffer. (gk)

Vor dem Lückenschluss

Audi präsentiert Q4 Sportback e-tron vorerst noch als Studie / Neue Baureihe soll 2021 in Serie gehen

Von Günther Koch/Life-Magazin

Mit den Q4-e-tron-Serienmodellen füllt Audi nächstes Jahr den Platz zwischen Q3 und Q5. Fotos: Audi

Ingolstadt –Zwischen dem Q3 und dem Q5 fehlt bislang in Audis aktueller Q-Modellpalette noch was, der Q4. Mit dem Q4 Sportback e-tron Concept haben die Ingolstädter jetzt nach dem Q4 e-tron Concept im Rahmen einer Online-Weltpremiere immerhin schon die zweite Studie der 2021 in Serie gehenden Baureihe als SUV-Coupé vorgestellt. Bis zu den ersten Auslieferungen müssen sich mögliche Kunden der Premiummarke im Volkswagen-Konzern noch rund ein Jahr gedulden.

Oder sportlicheres SUV-Coupé

Klassisches SUV-Modell oder sportlicheres SUV-Coupé: Die Abmessungen beider Q4-Konzeptautos sind nahezu identisch. Mit 4,60 Metern Außenlänge streckt sich der Sportback etwas mehr, baut mit 1,60 Metern Höhe etwas flacher. 2,77 Meter Radstand und 1,90 Meter Breite sind dagegen gleich. Die Silhouette des Sportback fällt leicht nach hinten ab, was einen flotteren Eindruck hinterlässt. Die Dachlinie geht in geneigte D-Säulen über, läuft in einem Spoiler aus. Das Sportback-Heck ist mit breitem Lichtband versehen. Beide verfügen über eine markanter gestaltete Stoßfänger-Diffusoreinheit.

Ein sportlicher Rücken kann auch entzücken. Blick ins helle und überaus moderne Cockpit.

Fahrzeugarchitektur wirkt eher in die Breite

Wie beim ersten Serien-Audi mit Elektroantrieb fällt auch beim neuen Konzeptfahrzeug statt klassischem Kühlergrill die geschlossene Fläche in breitem, fast aufrecht stehendem Achteckrahmen auf. Die Kotflügel sind für größere Räder bis 22 Zoll verbreitert. Zwischen den Achsen, wo sich die Batterie befindet, ist der Schwellerbereich betont. Typisch für die Fahrzeugarchitektur ist, dass sie Breite und horizontale Orientierung unterstreicht.

Sowohl die Seiten- wie auch die Heckansicht drücken einen nachhaltig-kraftvollen Auftritt aus.

Von den Abmessungen her im oberen Kompaktdrittel

Laut Audi positioniert sich auch der Konzept-Q4-Sportback mit seinen Außenmaßen im oberen Drittel der Kompaktklasse. Im Zusammenhang mit seiner Verkehrsfläche sprechen die Ingolstädter von einem „wendigen Allrounder“. Der relativ große Radstand steht für ordentliche Geräumigkeit. Nicht zuletzt die Beinfreiheit selbst im Fond kann sich sehen lassen. Helle, warme Töne dominieren weitgehend den Innenraum. Bei den verwendeten Materialien, zu denen auch Textilien aus Mikrofasern gehören, ist mit Blick auf mehr Nachhaltigkeit wie im Fall des Bodenbelags insbesondere Wert ebenfalls auf solche gelegt worden, die wiederverwertbar sind. Die vier Sitze sind mit Alcantara bezogen.

Ein zentraler 12,3-Zoll-Touchscreen für das Infotainment

Hinter dem Lenkrad erstreckt sich das Display für das virtuelle Cockpit. Das großformatige Headup-System kann graphische Informationen wie Richtungspfeile zum Abbiegen direkt in den Straßenverlauf einblenden. Oberhalb der Mittelkonsole ist zentral der 12,3-Zoll Touchscreen für das Infotainment und für bestimmte Fahrzeugfunktionen platziert. Darunter befindet sich die Tastenleiste zur Steuerung der Klimaanlage.

Antrieb baut auf modularer Plattform des Konzerns auf

Die Antriebstechnik beider Konzeptfahrzeuge, aufbauend auf dem modularen Elektrifizierungsbaukasten des Konzerns für Elektroautomobile von der Kompakt- bis zur Mittelklasse, soll schon einen „klaren Ausblick auf die Spitzenmotorisierung des kommenden Serienmodells“ geben. Zwei Elektromotoren, der vorn umgerechnet mit 102 PS und 150 Newtonmetern, der hinten mit 204 PS und 310 Newtonmetern, bringen es auf 306 PS Systemleistung. Die Kraft gelangt mittels Quattro-Allrad auf die Straße. Für die Beschleunigung aus dem Stand auf Tempo 100 stehen 6,3 Sekunden im Datenblatt. Die Höchstgeschwindigkeit ist demnach auf Tempo 180 begrenzt. Die Batterie mit 82 Kilowattstunden Kapazität soll für über 450 Kilometer reichen. „Versionen mit Heckantrieb“, versichert Audi, „werden über 500 Kilometer WLTP-Reichweite bieten.“ Darüber hinaus ist auch noch das System zur Rückgewinnung von Energie da. Geladen wird der Akku mit maximal 125 Kilowatt. So soll es kaum mehr als 30 Minuten dauern, um wieder 80 Prozent der Gesamtkapazität zu erreichen. 

Jeweils ein Elektromotor für Vorder- und Hinterachse

Je eine Elektromaschine treibt Vorder- und Hinterachse in der Performance-Version dieses Elektro-SUV-Coupés an. Eine elektronische Steuerung koordiniert die aus Effizienzgründen hecklastigere Momentenverteilung, um gute Traktion bei allen Witterungsbedingungen und auf jedem Untergrund zu garantieren. Fordert der Fahrer mehr Leistung an als die hintere Elektromaschine bereitstellen kann, lenkt der elektrische Allrad mittels des vorderen Motors die Momente bedarfsgerecht nach vorn. „Das“, so die Ingolstädter, „geschieht auch vorausschauend, noch bevor bei Glätte oder schneller Kurvenfahrt Schlupf auftritt, das Auto unter- oder übersteuert. Weil die Antriebskomponenten tief und zentral eingebaut sind, die Achslast mit einem Verhältnis von annähernd 50:50 fast gleich verteilt ist, dürfte das Handling ebenfalls eher in die sportliche Richtung gehen. Der Schwerpunkt des Q4 Sportback e-tron Concept soll auch mit Blick auf die 510 Kilo Batteriegewicht jedenfalls auf einem „ähnlichen Niveau wie bei einer Limousine mit konventionellem Antrieb“ liegen.

Bis 2025 mehr als 20 reine Stromer

Der erste elektrisch angetriebene e-tron-SUV von Audi hat 2018 den Anfang gemacht. Bis 2025 wollen die Ingolstädter mehr als 20 Automobile mit reinem Elektroantrieb in den wichtigsten Märkten weltweit anbieten und rund 40 Prozent ihres Absatzes dann schon mit elektrifizierten Modellen machen. Zu den SUV innerhalb dieses Portfolios zählen e-tron und e-tron Sportback. Zudem kündigt die Marke mit den vier Ringen von der Kompakt- bis in die Luxusklasse hinein für alle relevanten Marktsegmente eine Reihe von Modellen mit klassischem Karosserielayout wie Avant und Sportback an. Dann dürfte auch die Lücke zwischen Q3 und Q5 endgültig serienreif geschlossen sein.

KoCom/Fotos: Audi

7. Juli 2020