Freitag, 29. März 2024

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Blinklicht

"999"

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"Soll ich Sie mal zusammen mit dem Auto fotografieren?"

Netter Passant, der gesehen hat, dass wir Aufnahmen von einem sportlichen Testwagen gemacht haben. (gk)

"Geh' Ford"

Abgewandelter "Geh' fort"-Fernsehspruch von Heinz Becker/Gerd Dudenhöffer. (gk)

Kia XCeed

Diesmal im Test als 136-PS-Mildhybrid-Diesel Spirit

Von Günther Koch/Life-Magazin

Der Kia XCeed steht seit 2019 bei den Händlern. Fotos: Koch

Dieses Segment ist besonders umkämpft: Mit dem Ceed ist Kia im Umfeld zahlreicher ausländischer und deutscher Konkurrenten wie Ford Focus, Opel Astra und VW Golf unterwegs. Wir haben das Kompaktmodell der Koreaner jetzt als XCeed in der stärkeren Mildhybrid-Dieselvariante in Spirit-Ausführung zur Probe gefahren.  

Außen & Innen

Der coupéhafte Crossover mit mehr Bodenfreiheit reiht sich markenintern über den Stonic und unter dem Sportage ein. Er ist erst seit 2019 auf dem Markt, kommt auf 4,39 Metern Länge solide verarbeitet daher, mutet mit Softtouch-Oberfächen und dunklen Chrom-Applikationen für die untere Mittelklasse recht wertig an. Platz ist bei 2,65 Metern Radstand selbst im Fond noch ganz ordentlich vorhanden. Im Kofferraum lassen sich 426 bis 1378 Liter Gepäck verstauen. Der XCeed tritt von außen flotter auf, verfügt über schwarz verkleidete Radläufe, Seitenschweller, Unterfahrschutz und Dachreling. Ein- und Ausstieg gestalten sich relativ bequem. Man sitzt höher, genießt dadurch bessere Übersicht. Im ziemlich aufgeräumt wirkenden Cockpit mit dem größerem Touchscreen-Monitor ist die Bedienung gewohnt rasch im Griff.

Blick auf die Frontpartie mit dem Markenlogo vorn noch oberhalb vom Kühlergrill.

Motor & Umwelt

Bei dem getesteten Vierzylinder handelt es sich um einen weitgehend kultivierten 1,6-Liter mit 136 PS und durchzugsstärkeren 320 Newtonmetern Drehmoment. Als Mildhybrid ist er mit 48-Volt-Technik und Startergenerator versehen. Die Batterie lädt sich während der Fahrt automatisch auf, stellt zur Unterstützung des Verbrennungsmotors Energie zur Verfügung, etwa beim Beschleunigen, und der Kraftstoffkonsum geht zurück. Der nach der strengeren Abgasnorm Euro-6D-Temp freigegebene Selbstzünder beschleunigt diesen XCeed in 10,1 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100, macht ihn in der Spitze 198 Stundenkilometer schnell. Eine sehr gut abgestufte Siebengang-Box mit Doppelkupplung überträgt die Kraft auf die Vorderräder Die in Verbindung mit der Stopp/Start-Spritspartechnik zumindest im Datenblatt nach dem realistischeren WLTP-Messverfahren von den Koreanern so angegebenen 4,4 Liter Mixverbrauch haben wir leider nicht erreicht. Bei uns hat der Bordcomputer am Ende nach normalen Orts-, Landstraßen- und etwas zügigeren Autobahnfahrprofilen immer noch durchaus akzeptable 5,2 Liter angezeigt.

Unter der Haube ist ein 1,6-Liter-Vierzylinder am Werk. Im Cockpit geht es übersichtlich zu.

Dynamik & Sicherheit

Der Turbo schiebt diesen Frontantriebler beim Tritt aufs Gaspedal vergleichsweise flott voran. Das Fahrwerk federt ausreichend komfortabel. Zum recht agilen Handling tragen neben den kompakten Außenmaßen der tiefere Schwerpunkt und die nicht gerade übermäßigen bis zu 1586 Kilo Leergewicht bei. Die neuen Federbeine verbessern das Fahrverhalten auf schlechteren Straßen. Die Federn selbst sind etwas weicher, die Dämpfer hinten dynamischer abgestimmt, um Straßengeräusche und Vibrationen zu verringern. Bei der Lenkung handelt es sich um eine elektrisch unterstützte, bei den Bremsen um Scheiben, vorn innenbelüftet. Der elektronische Schleuderschutz ist mit Gegenlenkunterstützung kombiniert, um beim Bremsen in Kurven fahrstabiler zu sein. Frontkollisionswarner mit Bremseingriff, Müdigkeits-, Fußgänger- und Fahrraderkennung tragen im Testmodell bereits zum Standard-Insassenschutz bei.

Heck-/Seitenansicht des fünftürigen Fünfsitzers mit Markenlogo und Modellschriftzug hinten.

Serie & Extras

Bei Spirit als dritthöchster von insgesamt sechs Lines gehören unter anderem neben Radio, Achtzoll-Touchscreen, Lederlenkrad, Rückfahrkamera, Stoff/Leder-Kombination und Smartphone-Einbindung etwa auch Zweizonen-Klimaautomatik, Digitalradioempfang, Adaptivtempomat einschließlich Stopp-&-Go-Funktion sowie Stauassistenz schon zum Grundumfang. Die Liste der aufpreispflichtigen Sonderwünsche reicht hier etwa von der Einparkhilfe vorn für 459 Euro über das Soundsystem für 539 Euro, das Glasdach für 990 Euro, das Navigationspaket für 1390 Euro und das Exklusivpaket für 1590 Euro bis zur Klappen-Performance-Abgasanlage für 1899 Euro hinauf.  

Das Gepäckabteil fasst 426 bis 1378 Liter. Und so sieht der Lifestyle-Crossover von der Seite aus.

Preis & Leistung

Die Anschaffung für einen Grundpreis in diesem Fall doch ab 31 040 Euro ist für die untere Mittelklasse nicht ganz billig. Dafür gibt’s einen noch nicht ganz alltäglichen Lifestyle-Kompakt-Kia als Gegenwert, zudem wie bei der Marke nach wie vor gehabt mit sieben Jahre Garantie. Zum Vergleich: Der normale Ceed-Fünftürer fängt bei 16 269, der Sportswagon genannte Kombi bei 17 244, der ProCeed bei 26 309 Euro an. Nur der Plug-in-Hybrid-Sportswagon ist ab 34 107 Euro noch teurer. Und der XCeed mit dieser Doppelherzkraft aus Verbrennungs- und Elektromotor findet sich sogar ab 35 082 Euro in der Liste. Sonst steht der Crossover laut aktueller Liste ab 21 390 bis 38 290 Euro noch als Turbobenziner mit 120, 140 und 204 sowie als weiterer Turbodiesel mit 115 PS zur Wahl.

Datenblatt

Motor: Vierzylinder-Turbodiesel. Hubraum: 1,6 Liter. Leistung: 100/136 kW/PS. Maximales Drehmoment: 320/2000-2250 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 10,1 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 198 Stundenkilometer. Umwelt: Testverbrauch 5,2 Liter pro 100 Kilometer, 114-108 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer bei angegebenen 4,4-4,2 Litern Mixverbrauch. Grundpreis: 31 040 Euro.

KoCom/Fotos: Günther Koch

17. August 2020