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Stilvoll ins Abenteuer

Range Rover feiert Jubiläum / Auf Zeitreise von 1970 bis 2020 / Briten kündigen neues Sondermodell an

Von Günther Koch/Life-Magazin

Vom Classic bis zum Plug-in-Hybrid: Über eine Million Range Rover sind bereits produziert. Fotos: Koch/Land Rover

Essen – Ein richtiges Jubiläum: 2020, am 17. Juni, gibt es Range Rover schon 50 Jahre! Aktuell hat der britische Premium-Geländewagenspezialist Land Rover, dessen Deutschland-Zentrale zusammen mit Jaguar ihren Sitz in Kronberg im Taunus hat, vier bei 38 100 Euro beginnende, hoch bis ab 105 900 Euro reichende Range-Rover-Baureihen im Programm. Es sind dies Evoque, Velar, Sport und der Range Rover selbst, den es ab 49 255 Euro inzwischen auch als Plug-in-Hybrid gibt.

Dieser Range Rover, 3,5 Liter, Achtzylinder, 135 PS, Bahama Gold, ist originalgetreu restauriert. Blick ins Cockpit.

Besuch im Classic-Center

Essen, Stadtteil Kettwig, Ringstraße. Im Classic-Center der Schwestermarken Jaguar und Land Rover in einer früheren Textilfabrik geht es hell und freundlich zu. Der Charakter des Industriebaus ist erhalten geblieben. Sogar alte Lampen hängen noch von der Decke, aber sie leuchten nicht mehr, sind Dekoration. Classic-Chef Ralf Klasen und Verkaufsleiter Oliver Schepp-Danne führen an Jaguar- und Land-Rover-Kostbarkeiten vorbei, sind von der Fahrzeugrestauration bis zum Fahrevent stolz darauf, „Verwahrer automobiler Geschichte“ zu sein. Denn Ausstattung, Service, Erfahrung sind vorhanden – und vor allem Originalersatzteile, „damit die Klassiker auch in kommenden Jahren in Ehren gehalten werden können“.  

Verkaufsleiter Schepp-Danne stellt im Classic-Center Essen den Zweitürer aus dem Reborn-Programm vor.

Mit ursprünglichem Pioniergeist

Vor einem Modell bleiben wir stehen. „Das ist ein Range Rover aus unserem Reborn-Programm“, sagt Schepp-Danne, „3,5 Liter, V8-Benziner, 135 PS, Viergang-Schaltgetriebe, Farbe Bahama Gold.“ Der wiedergeborene Wagen ist nach Originalbauplänen restauriert. In der Beschreibung daneben steht: Durch die Kombination der Geländetauglichkeit eines Land Rovers mit dem Komfort einer Luxuslimousine sei der Range Rover in den 1970er-Jahren schnell zum „bevorzugten Fahrzeug für Royality, Jet-Set und Gutsbesitzer auf dem Land“ geworden. Und weiter: 50 Jahre später habe der Range Rover einen langen Weg zurückgelegt, aber sein „ursprünglicher Pioniergeist des Abenteuers“ sei geblieben.

Range-Rover-Modelle nehmen immer wieder an Expeditionen teil, hier 1972 bei der Transamericana, ...

Von der kleinsten Komponente bis zur Originalfarbe

Mit dem Reborn-Programm, erklärt der Verkaufsleiter, hätten Sammler und Liebhaber die Möglichkeit, einen zweitürigen Range Rover zu besitzen, als ob er gerade von der Produktlinie damals gerollt sei. Jedes der Fahrzeuge, die aus der ganzen Welt stammen, wird demnach von der kleinsten Motorkomponente bis hin zur Wiederherstellung der ursprünglichen Farbgebung von Designern und Mechanikern in der modernen Aufbereitung gleich nebenan sorgfältig nach den Vorgaben aus der Entstehungszeit restauriert. Was natürlich auch seinen nicht gerade geringen Preis hat, der im Fall des bahama-goldenen Range Rovers am Ende der Beschreibung aber, warum auch immer, nur in Britischen Pfund aufgeführt ist, nämlich ab 145 000, umgerechnet ab161 500 Euro. „Es gelten die Garantiebedingungen.“

... hier 2006 bei der Asia-, South-America- und South-Africa-Challenge und 2013 beim Silk Trail.

Eigentlich fängt die Geschichte schon früher an

50 Jahre Range Rover. Eigentlich fängt dessen Geschichte vier Jahre früher an. Denn schon 1966 beginnen die Arbeiten am ersten Prototyp, dem 100-Zoll-Station-Wagon. Dann, am 17. Juni 1970, findet die Vorstellung des ersten Range Rovers statt, ein Zweitürer, später Classic genannt. Range-Rover-Modelle nehmen bald an verschiedenen Langstrecken-Abenteuertouren von der Transamericana über die West/Ost-Durchquerung der Sahara bis hin zur Rallye von London nach Sydney teil. Der Viertürer folgt 1981. Automatik kommt. Fünfgang-Schaltgetriebe. ABS. Elektronische Traktionskontrolle. Langer Radstand. Luftfederung. Die zweite Modellgeneration geht 1994 an den Start, die dritte 2001. Mit dem Sport steht ab 2005 eine Alternative zur Wahl. Terrain Response, das für Land Rover auch als Marke typische Elektroniksystem, mit der sich der Wagen auf unterschiedlichste Fahrbedingungen einstellen lässt, wird 2006 eingeführt. Die Briten statten die Range Rover danach mit größeren und deutlich stärkeren Turbodiesel-, Saug- und Kompressorbenzinern aus.  2011 feiert der kompaktere Evoque als dritte Modellreihe und Einstieg in die automobile Range-Rover-Welt Premiere. 2012 fährt die vierte Range-Rover-Generation mit leichterer Aluminiumkarosserie vor. Ab 2014 ist ein Dieselhybrid im Programm.

2015 geht es über eine Papierbrücke. 2016 zieht ein Range Rover einen Virgin-Galactic-Flieger in die Halle.

Fifty als Reminiszenz ans Premierenjahr

Ab 2015 wertet die Autobiography-Ausführung den Range Rover in Sachen Abenteuer mit Stil, Luxus und Exklusivität noch mehr auf. 2017 bringt Land Rover mit dem Velar die vierte Range-Rover-Baureihe auf den Markt. 2018 sind eine Million Range Rover produziert. Land Rover bietet Range Rover und Range Rover Sport auch als Plug-in-Hybrid mit Benzin- und Elektromotoren an. 2019 wird der neue Reihensechszylinder-Turbobenziner als Mildhybrid präsentiert. 2020, im Juni, kündigen die Briten mit dem auf 1970 Exemplare limitierten, auf der Autobiography-Ausführung basierenden, mit normalem und langem Radstand, als Benziner, Diesel und Plug-in-Hybrid in vier ausgesuchten Lackfarben als Reminiszenz an das Premierenjahr erhältlichen Range Rover Fifty ein neues Sondermodell an. Genau am Tag des richtigen Jubiläums.

KoCom/Fotos: Günther Koch/Land Rover

17. Juni 2020