Donnerstag, 28. März 2024

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Fokus Noblesse

Mercedes kündigt neue S-Klasse erst als Benziner und Diesel an / Start noch vor Jahresende / 2021 Plug-in

Von Günther Koch/Life-Magazin

Bei der neuen S-Klasse handelt es sich um die elfte Generation. Fotos: Mercedes

Sindelfingen – Mercedes ist die S-Klasse, die S-Klasse ist Mercedes! Generation elf soll noch ab Dezember bei den Händlern stehen. Statisch im Rahmen der Weltpremiere gerade in Sindelfingen vorgestellt, treten die Stuttgarter mit ihr nach wie vor gegen Audi A8 und BMW 7er an. Die Preise der Neuauflage beginnen bei 93 438 beziehungsweise 96 094 Euro.

Nicht zuletzt wichtig als Imageträger

Auch Mercedes hat es aktuell nicht leicht, fährt ebenfalls coronabedingt hohe Verluste ein. Umso mehr kommt es auf die prestigeträchtige S-Klasse an, die nicht zuletzt als Imageträger so wichtig ist für den Autobauer wie kein anderes Modell. Kein Wunder, wenn Mercedes den Fokus in Zukunft wieder stärker auf Luxus legen will, denn das bringt Geld.

Blick auf die Frontpartie mit dem Markenstern vorn auf der Motorhaube über dem großen Kühlergrill.

Limousinen seit 1972, Coupés seit 1992

Unter der Bezeichnung S-Klasse sind die großen Limousinen erstmals 1972 auf den Markt gekommen, 1992 folgten die Coupés. Immer wieder sind sie mit Neuerungen bestückt gewesen, die anschließend zum Teil weite Verbreitung auch über die Marke hinaus gefunden haben. „Die S-Klasse“, betont Daimler-/Mercedes-Chef Ola Källenius bei der Veranstaltung in Sindelfingen, „ist die meistverkaufte Luxuslimousine der Welt.“ Forschungsvorstand Markus Schäfer verweist auf die Verbindung zwischen „begehrenswertem Luxus, größtmöglicher Sicherheit und höchstem Komfort“.

Bei den Scheinwerfern handelt es sich um Hochleistungsleuchten. Die Türgriffe sind versenkbar.

Normal-, Chauffeurs- und Maybach-Version

Es bleibt äußerlich bei der klassischen Stufenhecklimousine, sehr präsent, durchaus zeitlos elegant und weitgehend ohne Schnörkel. Sie fährt als 5,17 Meter lange, 1,95 Meter breite und 1,50 Meter hohe Normalversion mit 3,10 Metern Radstand vor. Darüber sind noch die Chauffeursvariante mit größerem Radstand und der Maybach vorgesehen.  

Blick ins Innere der S-Klasse mit aktiver Ambientebeleuchtung. Bis zu fünf Bildschirme sind an Bord.

Egal ob Bedienung, Vernetzung oder Navigation

Die S-Klasse kommt mit Hochleistungsscheinwerfern und erstmals versenkbaren Türgriffen daher. Der immer Lounge-ähnlichere Innenraum wird zunehmend zur Wohlfühloase. Im virtuellen Cockpit geht die Digitalisierung bis ins Detail. Es gibt kaum noch Knöpfe und Schalter. Egal ob Bedienung, Vernetzung, Navigation: Fast alles lässt sich auch per Sprache steuern, Stichwort „Hey, Mercedes!“ Bis zu fünf Bildschirme sind an Bord, der größte davon in der Mittelkonsole, brillant auflösend, mit erstaunlicher Grafik und höchster Rechengeschwindigkeit. Auch das Headup-Display mit passgenau über die Fahrbahn gelegten animierten Abbiegepfeilen ist überdimensional. Eine spezielle Assistenz soll sogar verschiedenste Bedienwünsche erkennen. Über 50 Elektronik-Komponenten sind per Funkschnittstelle „over the air“ aktualisierbar.  

Platz ist in dem Viertürer überall üppig vorhanden. Auch die Rückleuchten mit dem ...

Vorerst mit Leistungen von 286 bis 435 PS

Die Antriebe sind mit Neunstufen-Automatik kombiniert. Der günstigste Benziner, der mit langem Radstand, fängt bei 106 650 Euro an. Die beiden 3,0-Liter-Sechszylinder-Benziner S 450 und S 500 mit 48-Volt-Mildhybridtechnik leisten 367 und 435 PS, verfügen über Allrad. Der Diesel S 350d, wahlweise ebenfalls mit Allrad, ist 286, der Allrad-S-400d 330 PS stark. Die Drehmomente reichen von 500 bis 700 Newtonmetern, die Beschleunigungen aus dem Stand auf Tempo 100 von 4,9 bis 6,4 Sekunden. Alle sind 250 Stundenkilometer schnell. Nach dem realistischeren WLTP-Messzyklus gibt Mercedes den Mixverbrauch mit 6,4 bis 9,5 Litern an, zumindest im Datenblatt, was 169 bis 215 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer entspricht. Der für 2021 vorgesehene Plug-in-Hybrid aus Verbrennungs- und Elektromotor mit 367 PS soll bis 100 Kilometer rein elektrisch fahren, der ebenfalls für nächstes Jahr geplante EQS den vollelektrischen Part übernehmen.

... Digitallicht sind groß dimensioniert. Und so sieht die Luxuslimousine von der Seite aus.

Fahrwerk schützt, Hinterachse lenkt mit

Das schon dafür ausgelegte assistierte Level-3-Fahren ohne Hände am Lenkrad könnte ab Herbst 2021 freigegeben werden. In Parkhäusern kann sich die S-Klasse selbstständig einen freien Platz suchen oder per Smartphone-Eingabe wieder zur Abholung vorfahren. Luftfederung ist Serie. Wer will, kann das Aktivfahrwerk mit individueller Feder- und Dämpferreglung an jedem einzelnen Rad ordern. Droht bei diesem Chassis ein Aufprall an der Seite, hebt das entsprechende System das Auto auf der betreffenden Seite um bis zu acht Zentimeter an, kann so besser bei einem Unfall schützen. Die mitlenkende Hinterachse soll bei der 5,32-Meter-Langversion durch eine Raddrehung um bis zu zehn Grad den Wendekreis um bis zwei Meter reduzieren, sie damit handlicher machen.

Fertigung in der neuen „Factory 56“

S-Klasse, Maybach und EQS als Spitzenmodel der Elektromarke EQ laufen in der neuen vernetzten, digitalisierten, zudem Kohlendioxid-neutralen „Factory 56“ vom Band, die nach der laufenden Nummer der Halle auf dem Werksgelände in Sindelfingen benannt ist. In ihr soll es bei Bedarf sogar möglich sein, innerhalb kurzer Zeit auch jedes andere Modell der Marke von der Kompakt- über Mittel, obere Mittel- und Luxusklasse bis hin zum SUV fertigen zu können.

KoCom/Fotos: Mercedes

2. September 2020 (mit Aktualisierung Preise und technische Daten am 15. September 2020)