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Mit elektronischer Kupplung

Kia macht „Segeln“ mit Handschalter effizienter / Onlinedienste in zweiter Phase ausgebaut

Von Günther Koch/Life-Magazin

Effizienter segeln, genauer navigieren: Kia-Modelle (von links) Ceed SW, XCeed, Ceed, ProCeed. Fotos: Kia

Rüsselsheim – Autofahrer scheinen immer mehr zu modernen Seefahrern auf vier Rädern zu werden. Sie „segeln“ nämlich mittlerweile und navigieren auch schon länger. Moderne Antriebstechnik und erweiterte Onlinedienste helfen dabei, das Segeln und Navigieren im Auto Schritt für Schritt immer weiter zu verbessern, was Kia gerade in Rüsselsheim am Standort des europäischen Technikzentrums des Konzern bei einem entsprechenden Workshop vorgestellt hat.

Zum Beispiel im XCeed bietet Kia die neue Mildhybrid-Kombination mit Handschaltung an.

Für Mildhybride entwickelt

„Die Elektrifizierung geht weiter, jetzt beim Getriebe“, sagt Michael Winkler, der die Antriebsabteilung leitet, unter Hinweis auf ein neues intelligentes manuelles Schaltgetriebe mit elektronisch gesteuerter Kupplung. Die Koreaner haben es für Mildhybrid-Fahrzeuge mit 48-Volt-Technologie entwickelt, setzen es zunächst bei den seit April bestellbaren Diesel der Ceed-Familie und beim noch im dritten Quartal 2020 startenden 1,0-Liter-Turbobenziner des überarbeiteten Rio ein.

Frühere Abschaltung des Motors

Die elektronische Kupplung, erläutert Winkler, ist in den Antriebsstrang integriert. Durch das Zusammenwirken mit dem 48-Volt-Startergenerator, der die Funktionen von Lichtmaschine und Elektromotor kombiniert, könne das System den Motor schon beim Ausrollen abschalten – „deutlich früher“, so Winkler, „als beim 12-Volt-Stopp/Start-System“. Zudem ermögliche es bis Tempo 125 auch während der Fahrt kurzes Abschalten. Den durch das neue Getriebe geringeren Spritverbrauch und die niedrigeren Kohlendioxidausstöße im normalen Fahrbetrieb beziffert Kia auf rund drei Prozent.

Der Segelmodus wird im Display des coupéartigen Lifestyle-SUV-Crossovers angezeigt.

„Beißpunkt“ für mehr Geschmeidigkeit

Das neue Getriebe funktioniert laut Winkler so: Nach dem Abschalten des Motors bleibt der gewählte Gang eingelegt. Betätigt man Bremse oder Gaspedal, springt der Motor mit Hilfe des kraftvollen Startergenerators gleich wieder an, setzt seine Arbeit in diesem Gang fort. Tritt man auf die Kupplung, um den Gang zu wechseln, oder ist die Geschwindigkeit zu niedrig für den gewählten Gang, startet der Motor im Leerlauf, „also bei geöffneter Kupplung“, betont Winkler, dass so auch das Risiko des Motorabwürgens geringer sei. Es biete aufgrund der elektromechanisch arbeitenden Kupplung eine „noch bessere Kontrolle und einen Beißpunkt, der ein sehr geschmeidiges Schalten ermöglicht“.  

Vertraute Charakteristik des Herkömmlichen

Weil das neue Getriebe wie ein konventioneller Handschalter zu bedienen ist, muss man sich nicht erst an etwas Neues gewöhnen. Die statt der mechanischen Verbindung von Kupplungspedal und Getriebe verwendete Elektronik vermittelt eigentlich die vertraute Charakteristik eines herkömmlichen Schaltgetriebes. Während des „Segelns“, des freien Rollens, schaltet das System den Motor kurz ab, was Treibstoff spart und Schadausstöße verringert. Das geht selbst dann, wenn noch ein Gang eingelegt ist. Werden Gaspedal oder Bremse betätigt, schaltet sich der Motor im zuvor eingelegten Gang wieder ein. Auch wenn Automatik- oder Doppelkupplungsgetriebe „in vielen Fällen die passenden Lösungen“ sind, sei es „gerade bei europäischen Fahrern immer noch sehr beliebt, manuell zu schalten“. Den Anteil von Handschaltern gegenüber Automatikgetrieben schätzt Winkler zumindest in Europa aktuell immerhin noch hälftig auf jeweils 50 Prozent.

Kia Modelle, hier der Ceed-Kombi SW, fahren auch mit erweiterten Onlinediensten vor.

Ebenfalls für die „letzte Meile“

Was die Onlinedienste betrifft, bauen die Koreaner diese Services weiter aus, führen die zweite Phase des Telematiksystems ausstattungsabhängig in kommenden Modellen wie dem überarbeiteten Picanto und Rio sowie der neuen Sorento-Generation ein. Zu den Neuerungen gehören genauere Verkehrsprognose und Fahrzeitangabe, Navigation per Smartphone auf der „letzten Meile“, Übertragung persönlicher Fahrzeugeinstellungen sowie Verbesserungen bei Vernetzung und Benutzerfreundlichkeit. Noch in Entwicklung befindet sich laut Kia der Valet-Parken-Modus: Werde das Fahrzeug von jemand anderem gefahren, könne der Besitzer es mit dieser Funktion orten, sich Fahrzeit, Fahrstrecke und Höchstgeschwindigkeit anzeigen lassen und persönliche Daten wie letzte Navigationsziele vor dem Zugriff Dritter schützen.

Neu in den Kia wie dem Ceed Sportswagon ist auch Navigation per Smartphone für die „letzte Meile“.

Durch führende Datenprovider

Ein breiteres Spektrum führender Datenprovider soll Kias Onlinedienste in Zukunft noch mehr unterstützen, um von Verkehrs- und Wetterprognosen über Parkmöglichkeiten, Tankstellen, Elektro-Ladestationen jeweils samt Preisen und Onlinesuche nach Sonderzielen bis hin zu Angaben über Gefahrenstellen präzisere Informationen liefern zu können. Was Autofahrer von heute eben, wenn sie unterwegs sind, so alles brauchen. Egal ob sie „segeln“ oder nicht.

KoCom/Fotos: Kia

25. August 2020